Neue Regel geplantUCI nimmt Griff-Positionen ins Visier

Lukas Niebuhr

 · 20.12.2023

Neue Regel geplant: UCI nimmt Griff-Positionen ins VisierFoto: Getty Images
Pello Bilbao bei der Tour Down Under 2023. Sein Rennrad mit stark nach innen gebogenen Bremsgriffen.
Die Begriffe Radsport und Aerodynamik lassen sich nicht mehr voneinander trennen. Jedes Teil am Rennrad wird auf Aerodynamik ausgerichtet, genauso wie die Sitzposition des Fahrers. Immer häufiger hat man auch stark nach innen gebogene Bremsgriffe gesehen, für die es in Zukunft neue Regeln geben soll.

Es gibt viele Bestimmungen und Einschränkungen zu den Abmessungen der Rennräder, die im Profiradsport gefahren werden dürfen. Aus dem Artikel 1.3.012 des Technischen Reglements der UCI geht hervor, dass die Gesamtbreite eines Rennrads 500 mm nicht überschreiten darf. Am 1. Januar dieses Jahres ist zudem eine Mindestbreite des Lenkers und somit des Rades von 350 mm eingeführt worden. Nicht konkret geregelt ist dabei eine Eindrehung der Bremsgriffe. Jedoch darf ein Rad nicht über den bestimmungsgemäßen Gebrauch hinaus modifiziert werden.

Extreme Griff-Positionen werden 2024 eingeschränkt

Am 14. Dezember fand in Lausanne der jährliche UCI-Kongress statt, bei dem auch die nach innen gebogenen Bremsgriffe thematisiert wurden. In einer Erklärung hieß es, dass die UCI momentan mit der Radsportindustrie zusammenarbeite, um “eine klare Regelung für die extrem nach innen gerichteten Bremshebel zu schaffen.” Diese wurden im Profibereich von Jan Willem Van Schip eingeführt und haben in den letzten Jahren den Weg an viele weitere Profi-Räder gefunden.

Neue Regel für 2025 von UCI geplant

Diese Positionierung der Bremshebel soll nicht unwesentliche, aerodynamische Vorteile haben. Aus Sicherheitsgründen soll es für die Saison 2024 jedoch zu Einschränkungen dieser Bremshebel-Positionen kommen, bevor 2025 formell neue Vorschriften erwartet werden. “Die Positionierung der Bremshebel mit einer extremen Neigung schränkt die Bremsleistung der Fahrer ein und stellt eine Modifikation des Produkts dar, die über den bestimmungsgemäßen Gebrauch hinausgeht”, erklärte die UCI beim Kongress. Und nicht nur die UCI findet die Bremshebel-Position zu gefährlich. Einige Fahrer aus dem Peloton bemängeln die Sicherheit und machen diese Position sogar für einige Unfälle verantwortlich, berichtet die Online-Plattform Velo.

Verbot der “Puppy-Paws”-Haltung

Wie genau die Einschränkungen für 2024 aussehen, die die UCI ankündigte, bleibt abzuwarten. Klar ist, dass das Wort “extrem” ein sehr dehnbarer Begriff ist... Für das Jahr darauf wurde der Dachverband jedoch konkreter: “Im Jahr 2025 werden neue Vorschriften in Kraft treten, die die Einhaltung der von den Bremshebelherstellern festgelegten Installationsrichtlinien vorschreiben.” Mit einem speziellen Gerät will die UCI die Winkeleinstellung der Bremshebel besser überprüfen können, berichtet Cycling Weekly.



Bereits 2021 wurde die sogenannte “Puppy-Paws”-Position von der UCI verboten, bei der der Fahrer seine Unterarme auf den Lenker legt, um sich aerodynamische Vorteile zu verschaffen. In der Folge wurden die Bremsgriffe an vielen Profi-Rennrädern immer weiter nach innen gebogen, was nun bald ein Ende haben könnte.

Meistgelesen in der Rubrik Profi - Radsport