LuxussponsoringVan der Poel und Pogačar als Werbegesichter

Leon Weidner

 · 11.07.2025

Luxussponsoring: Van der Poel und Pogačar als WerbegesichterFoto: Getty Images/Jeff Pachoud
Immer am Handgelenk: Die teuren Luxusuhren bringen den Fahrern viel Geld ein
Die Verwendung von Luxusuhren durch Radprofis wie Mathieu van der Poel und Tadej Pogačar sorgt für Diskussionen in der Radsportszene. Die teuren Zeitmesser von Richard Mille, die während der Rennen getragen werden, werfen Fragen nach Sicherheit und Imagewirkung auf. Der Trend zu Luxusaccessoires im Peloton spaltet Fans und Experten.

Die Radsportszene diskutiert intensiv über einen Trend im Profi-Peloton: Immer mehr Topfahrer tragen während der Rennen Luxusuhren im Wert von mehreren hunderttausend Euro. Auch Mathieu van der Poel ist zum Werbegesicht einer Uhrenmarke geworden. Das Modell RM 67-02 Automatic Winding Extra Flat wird zu einem Preis von über 300.000 Euro gehandelt. Van der Poel ist der neueste Zugang in einer wachsenden Gruppe von Radprofis, die eine Partnerschaft mit dem Schweizer Luxusuhrenhersteller eingegangen sind. Bereits zuvor hatten andere Topfahrer wie Mark Cavendish, Julian Alaphilippe und Tadej Pogačar mit ähnlich wertvollen Armbanduhren im Rennen für Gesprächsstoff gesorgt. Pogačar trug bei der Tour de France 2024 eine Richard Mille Uhr im Wert von 340.000 Euro, passend zu seinem Gelben Trikot.

Sicherheitsbedenken und Imagefragen

Tadej Pogačar nach Paris-Roubaix 2025 mit sichtbaren Spuren durch die UhrFoto: Getty Images/Dario BelingheriTadej Pogačar nach Paris-Roubaix 2025 mit sichtbaren Spuren durch die Uhr

Die Verwendung der teuren Uhren während der Rennen wirft Fragen nach der Sicherheit der Fahrer auf. Kritiker argumentieren, dass die harten Zeitmesser bei Stürzen zu zusätzlichen Verletzungen führen könnten. Tadej Pogačar erlebte bei seinem Paris-Roubaix-Debüt 2025 die Schattenseiten des Luxusaccessoires: Die ständigen Erschütterungen auf den Kopfsteinpflaster-Passagen führten zu sichtbaren Abschürfungen und Blutspuren an seinem Handgelenk.

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Gleichzeitig stellt sich die Frage nach der Außenwirkung. In Zeiten, in denen der Radsport um ein positives Image kämpft, sehen manche in der zur Schau gestellten Extravaganz ein problematisches Signal. Andere argumentieren, dass die Partnerschaften mit Luxusmarken die Attraktivität und finanzielle Stabilität des Sports erhöhen könnten.

Wachsende Verbindung zwischen Luxus und Radsport

Die Kooperationen zwischen Topfahrern und Luxusuhrenherstellern sind Teil eines größeren Trends. Immer mehr hochpreisige Marken entdecken den Radsport als Plattform für ihre Produkte. So sorgte zuletzt abermals Mathieu van der Poel mit einer Kooperation für Aufsehen. Der Fahrer sah sich nach der Bekanntgabe einer Partnerschaft mit dem Privatjet-Anbieter Flying Group mit Kritik konfrontiert. Unter seinem Post auf Instagram hagelte es teils harsche Kritik.

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Immer mehr Unternehmen scheinen den Radsport für sich zu entdecken und diesen als Werbeplattform nutzen zu wollen. Die Director of Brand an Partnerships bei Richard Mille, Amanda Mille, betonte schon vor einiger Zeit: “Mathieu van der Poel verkörpert die Werte unserer Marke: Präzision, Innovation und Leidenschaft.” Dass nicht nur einzelne Fahrer vom Sponsoring eines Luxusuhrenherstellers profitieren, zeigt das Tudor Pro Cycling Team. Dort tritt der Hersteller gleich als namensgebender Teamsponsor auf.



Spaltung auch unter den Fahrern

Die Meinungen zu dem Trend gehen auch unter den Fahrern auseinander. Während einige die zusätzlichen Sponsoring-Möglichkeiten begrüßen, sehen andere die Entwicklung kritisch. Öffentlich dazu äußern, möchten sich allerdings die Wenigsten. Van der Poel selbst hatte während der Tour de France 2021 noch scherzhaft angemerkt, er sei der einzige Trikotträger ohne eine solche Uhr gewesen, als er das Gelbe Trikot trug und seine Konkurrenten Alaphilippe und Pogačar in Grün und Weiß fuhren.

Julian Alaphilippe trug schon 2021 ein Modell der Marke Richard MilleFoto: Getty Images/Tim de WaeleJulian Alaphilippe trug schon 2021 ein Modell der Marke Richard Mille

Inzwischen scheint sich der Niederländer mit dem Luxusaccessoire angefreundet zu haben. Neben der Uhr fällt van der Poel auch privat durch seinen Hang zu exklusiven Produkten auf. So fährt er gerne mit einem Lamborghini bei den Rennen vor und zieht damit die Blicke auf sich. Die Diskussion um Luxusuhren im Peloton dürfte in den kommenden Monaten weiter an Fahrt aufnehmen. Fest steht: Der Radsport befindet sich im Wandel, und die Verbindung zu Luxusmarken ist nur ein Aspekt dieser Entwicklung. Es bleibt abzuwarten, wie sich dieser Trend auf das Image und die Zukunft des Sports auswirken wird.

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