Sandra Schuberth
· 21.02.2024
Die zweite Ausgabe der Gravel Earth Series ist bereits in vollem Gange. La Santa Vall hieß das erste Rennen der Serie, die bei 20 Veranstaltungen 13 Länder besuchen wird. Damit soll Graveln als Wettkampfsport auf eine neue Ebene gehoben werden, dafür sorgt auch die internationale Besetzung der Rennen. Die erste Veranstaltung der Serie konnten der Tscheche Petr Vakoc und die Südafrikanerin Ashleigh Moolman für sich entscheiden. Damit führen sie die Gesamtwertung an - mit 750 erzielten Punkten.
Veranstaltungsort von Santa Vall war der Ort Sant Gregori, nur fünf Minuten von der katalanischen Stadt Girona entfernt. Drei sehr unterschiedliche Etappen forderten das Teilnehmerfeld heraus. Begrüßt wurden alle mit einem quälenden Prolog, bei dem auf etwas über 6 Kilometern 350 Höhenmeter bewältigt werden mussten. Am zweiten Tag standen 72,5 Kilometer mit 630 Höhenmeter auf dem Programm. Ähnlich wie bei einem Enduro-Rennen oder wie beim Grinduro, wurden nur zwei zuvor markierte Abschnitte zeitlich erfasst und addiert. Die finale Etappe von 116 Kilometern mit 1540 Höhenmetern rundete das Wochenende ab.
Der Veranstalter Klassmark versammelte ein erstklassiges Starterfeld beim Auftaktrennen der 2024er Gravel Earth Series. Die Events der Rennserie sind unterschiedlich kategorisiert, fünf Events haben die Auszeichnung “Global” erhalten:
Je nach Kategorie gewinnt die schnellste Person Punkte. Dabei wird zwischen männlich, weiblich und divers (non-binary) unterschieden. Auch die darauffolgenden Leute bekommen je nach Rennen Punkte. Außerdem gibt es Finisher-Punkte für alle, die das Ziel erreichen.
In die endgültige Wertung der Gravel Earth Series fließen nur die beiden besten Ergebnisse des Jahres sowie das Ergebnis des Finales ein. Man muss also nicht an jedem Rennen der Serie teilnehmen, um möglichst viele Punkte zu erreichen, sondern geschickt aussuchen und leistungsstark sein.
Das Niveau der Teilnehmenden von Santa Vall war hoch - gleich oder sogar höher als bei den globalen Herausforderungen der Gravel Earth Series heißt es in einer Pressemitteilung. Offennbar wollte niemand den Start einer langen und aufregenden Saison verpassen.
Ashleigh Moolman, Sechste der Tour de France Femmes avec Zwift 2023, übertrug ihre Fähigkeiten von der Straße auf den Gravel von Santa Vall. Auf der ersten Etappe hatte sie trotz der Kürze der Strecke einen Vorsprung von etwa einer Minute gegenüber ihren Hauptkonkurrentinnen. In den kommenden Tagen verteidigte sie diesen Vorsprung und kam als Dritte bzw. Zweite ins Ziel, jeweils nur Sekunden hinter der Siegerin. Morgan Aguirre (USA) gewann die zweite Etappe und schloss auch die Trilogie von La Santa Vall als Zweitplatzierte ab, mit weniger als einer Minute Rückstand. Das Podium wurde von Klara Sofie Skovgård (DK) komplettiert. Sowohl die Amerikanerin als auch die Dänin erreichten zwei Podiumsplätze und beendeten alle Etappen unter den ersten Vier. Diese Position im Gesamtklassement wurde von der niederländischen Fahrerin Geerike Schreurs (NL) gehalten, die außerdem die dritte Etappe gewann. Insgesamt lag Geerike Schreurs nur 11 Sekunden hinter dem endgültigen Podium zurück.
Im zweiten Slide des eingebundenen Instagram-Posts sind die Top 10 des Frauen-Rennens genannt.
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Ganz ähnlich verlief das Männer-Rennen. Der zukünftige Rennsieger Petr Vakoc (CZ) war der schnellste am Berg der ersten Etappe. Die Unterschiede zwischen allen Sportlern waren während der drei Rennen minimal. Die ersten neun Podiumsplätze von Santa Vall liegen alle innerhalb von nur zweieinhalb Minuten. Wohl der größte Konkurrent für Vakoc war Hans Becking (NL), der die zweite Etappe gewann und in der dritten immer weiter aufholte. Für ein Überholmanöver reichte es aber nicht. Sechs Sekunden lagen zwischen Platz 1 und Platz 2 im Gesamtklassement. Auch David Lozano (ES), Gesamt-Dritter, versuchte die wilde Aufholjagt. 25 Sekunden lagen zwischen seiner Zeit und der vom Sieger Petr Vakoc.
Der Auftakt zur Gravel Earth Series ist gelungen, das Niveau hoch. Das nächste Rennen findet am 10. März beim Safari Gravel in Kenia statt.