Nach Platz zwei am Vortag war Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) auf der 2. Etappe der Katalonien-Rundfahrt auf Wiedergutmachung aus - das gelang dem Slowenen auf beeindruckende Weise. Erst erhöhte sein Team am finalen Anstieg hinauf zum Skigebiet Vallter 2000 mehr und mehr das Tempo, sechs Kilometer vor dem Ziel setzte Pogacar dann seine Attacke. Spielerisch leicht ließ er seine Konkurrenz stehen und baute kontinuierlich seine Führung aus. Kein anderer Fahrer konnte auch nur ansatzweise mithalten, der Profi von UAE Team Emirates zeigte einmal mehr, dass er auch bei diesem Rennen in einer eigenen Liga unterwegs ist. Im Ziel hatte Tadej Pogacar einen Vorsprung von über einer Minute auf Mikel Landa (Soudal - Quick Step), der den Schlusssprint gegen Aleksandr Vlasov (Bora-Hansgrohe) gewann.
Sechs Kilometer vor dem Ziel war kein Fahrer im Stande, den unnachahmlichen Antritt Tadej Pogacars mitzugehen. So bildete sich anschließend eine achtköpfige Verfolgergruppe hinter dem Slowenen. In dieser waren unter anderem Aleksander Vlasov, Lenny Martinez (Groupama-FDJ), Joao Almeida (UAE Team Emirates) und Mikel Landa vertreten. Zuerst war es der junge Franzose Martinez, der sich angriffslustig zeigte. Er trat in kurzen Abständen gleich zweimal hintereinander an, konnte aber keine wirkliche Lücke zwischen sich und den anderen Fahrern reißen. Landa und Vlasov konnten seine Angriffe parieren.
2,5 Kilometer vor dem Ziel war es dann Landa, der seine Attacke fuhr - mit Erfolg: Nur Vlasov konnte dem Routinier folgen, sodass die beiden Fahrer von nun an zu zweit unterwegs waren. Auf den letzten Metern erhöhte der Spanier dann nochmals das Tempo und konnte den Bora-Hansgrohe-Fahrer abschütteln.
Die Wetterbedingungen waren heute hart, zudem war es ein anstrengender Anstieg am Ende. Das Finish war nicht leicht - ich bin froh, dass ich das Rennen für mich entscheiden konnte. - Tadej Pogacar im Siegerinterview
Sechs Kilometer nach Rennbeginn bildete sich die sechs Fahrer starke Spitzengruppe des Tages, die aus Jimmy Janssens (Alpecin-Deceuninck), Kevin Colleoni (Intermarche-Wanty), Samuel Fernandez (Caja Rural-Seguros RGA), Alex Jaime (Equipo Kern Pharma), Jambaljamts Sainbayar (Burgos-BH) und Xabier Isasa (Euskaltel-Euskadi) bestand. Die beiden Zwischensprints in Girona und Olot auf verhältnismäßig flachem Terrain entschied jeweils Isasa für sich, der bei beiden Wertungen als Erster über den Strich kam.
Im Peloton sorgten die Teams UAE Team Emirates und Israel-Premier Tech für die Nachführarbeit. Maximal sieben Minuten ließ das Peloton den Ausreißern Vorsprung. Am Coll de Coubet zerfiel dann die Spitzengruppe, Jimmy Janssens setzte sich gemeinsam mit Samuel Fernandez an die Spitze und ließ den Rest der Gruppe hinter sich. Die darauffolgende Bergwertung holte sich Fernandez. Das Hauptfeld verringerte nun seinen Rückstand auf unter drei Minuten.
20 Kilometer vor dem Ziel ließ sich Fernandez fallen und Janssens war der einzig verbliebene Fahrer, der nun die Flucht nach vorne suchte. Der Belgier kämpfte tapfer, er wurde aber sieben Kilometer vor dem Ziel vom Peloton gestellt. Anschließend folgte die entscheidende Attacke:
Nach starker Vorarbeit seines Teams setzte sich Tadej Pogacar mit einer Tempoverschärfung ab und war auf und davon. Acht Fahrer bildeten hinter ihm eine Verfolgergruppe, in der Egan Bernal, Aleksandr Vlasov und Lenny Martinez dabei waren. Die acht Verfolger konnten den Slowenen jedoch nicht mehr einholen, der kontinuierlich seinen Vorsprung ausbaute und seine Dominanz auf beeindruckende Weise unterstrich. Mit fast anderthalb Minuten Vorsprung vor dem zweitplatzierten Landa kam Pogacar ins Ziel. Das Podest komplettierte Bora-Hansgrohe-Fahrer Aleksandr Vlasov.