Maciej Bodnar beendet Radsportkarriere

Lukas Niebuhr

 · 06.12.2023

Mit 38 Jahren beendet Maciej Bodnar seine profesionelle Radsportkarriere
Foto: Getty Images
Der polnische Radprofi Maciej Bodnar hat sein Karriereende bekanntgegeben. Über die sozialen Medien teilte der langjährige Wegbegleiter von Peter Sagan die Gründe für seine Entscheidung mit und ließ seine Zeit im Radsport im Kurzdurchlauf Revue passieren.

“Es gibt einen Moment im Leben eines jeden Sportlers, an den wir alle versuchen jahrelang nicht zu denken und der jeden von uns immer wieder betrifft”, beginnt Bodnar seinen Abschiedspost auf Instagram. Immer wieder gäbe es etwas Neues zu erreichen, zu erobern und zu beweisen. Doch nach 17 Jahren im professionellen Radsport ist auch für den 38-Jährigen Schluss. “Diese Saison war die letzte für mich. Ich habe schon lange darüber nachgedacht, meine Karriere zu beenden, und heute ist der Moment gekommen, dies über die sozialen Medien mit Ihnen zu teilen.”

Teams von Maciej Bodnar

  • 2007 Liquigas
  • 2008 Liquigas
  • 2009 Liquigas
  • 2010 Liquigas-Doimo
  • 2011 Liquigas-Cannondale
  • 2012 Liquigas-Cannondale
  • 2013 Cannondale Pro Cycling Team
  • 2014 Cannondale
  • 2015 Tinkoff-Saxo
  • 2016 Tinkoff
  • 2017 Bora-Hansgrohe
  • 2018 Bora-Hansgrohe
  • 2019 Bora-Hansgrohe
  • 2020 Bora-Hansgrohe
  • 2021 Bora-Hansgrohe
  • 2022 TotalEnergies
  • 2023 TotalEnergies

Maciej Bodnar: 17 Jahre Profiradsport

Im Alter von 12 begann Maciej Bodnar mit dem Radsport, ehe er zwei Jahre später das Elternhaus verließ, um Profi zu werden. 2007 ging dieser Traum beim Team Liquigas (ab 2013 Cannondale) in Erfüllung, für welches er bis 2014 unter Vertrag stand. Dort fuhr Bodnar ab 2010 zusammen mit dem späteren dreifachen Weltmeister Peter Sagan, mit dem er bis zu diesem Jahr durchgängig im gleichen Team war - von 2017 bis 2021 fuhren beide auch für den deutschen Rennstall Bora-Hansgrohe.

Seite an Seite: Maciej Bodnar (vorne) und Peter Sagan (hinten) beim Training im Wald von Arenberg vor Paris-Roubaix 2017Foto: Getty ImagesSeite an Seite: Maciej Bodnar (vorne) und Peter Sagan (hinten) beim Training im Wald von Arenberg vor Paris-Roubaix 2017

Auch Sagan ist bereits von der großen Straßenradsportbühne abgetreten. 2024 fokussiert sich der siebenmalige Gewinner des Grünen Trikots bei der Tour de France nochmal auf die Mountainbike-Wettbewerbe bei Olympia in Paris und bestreitet auf dem Weg dorthin noch einige kleinere Straßenrennen für das slowakische Continental-Team RRK Group-Pierre Baguette-Benzinol. Mit Daniel Oss hat zudem ein weiterer langjähriger Begleiter von Sagan und Bodnar seine Karriere nach der Saison 2023 beendet.

Maciej Bodnar bedankt sich bei Peter Sagan

Auf X (ehemals Twitter) bedankte sich Bodnar bei Sagan. “Ich habe meine gesamte berufliche Laufbahn an der Seite dieses großartigen Mannes verbracht! Es waren 14 Jahre, mit Höhen und Tiefen, aber am Ende hatten wir einen Riesenspaß, es war eine unvergessliche Erfahrung! Ich bereue keinen einzigen Moment, wir haben es wirklich genossen!”, schrieb der Pole.

Sagan war nicht der einzige große Name, mit dem Bodnar während seiner Laufbahn fuhr. Der Pole nannte in seinem Instagram-Post auch noch Ivan Basso, Alberto Contador und Vincenzo Nibali, denen er als Helfer zur Seite stand. Besonders stolz sei Bodnar darauf, Teil des polnischen Nationalteams gewesen zu sein, als Michal Kwiatkowski 2014 im spanischen Ponferrada Weltmeister wurde und Rafal Majka bei den Olympischen Spielen in Rio 2016 die Bronzemedaille gewann.

Vor allem jedoch nutzte Maciej Bodnar seinen Abschiedspost, um Danke zu sagen: “Ich danke meinen Teamkollegen, Trainern, Direktoren, Managern und allen Mitarbeitern, von den Mechanikern über die Masseure und Ärzte bis hin zu den Mitarbeitern in den Büros. Dank euch ist alles einfacher geworden.”

“Der Radsport verlangt nicht nur von den Fahrern Opfer und Verzicht. Er verlangt es auch, und vielleicht vor allem, von unseren Familien. Jetzt ist also die Zeit für die Familie und die Liebsten.” - Maciej Bodnar

Dank gelte auch den Fans und besonders seiner Familie, die bei der Entscheidung zum Karriereende wohl eine tragende Rolle gespielt hat: “Ich liebe euch! Ihr seid immer da gewesen! Der Radsport verlangt nicht nur von den Fahrern Opfer und Verzicht. Er verlangt es auch, und vielleicht vor allem, von unseren Familien. Jetzt ist also die Zeit für die Familie und die Liebsten.”

Meistgelesen in der Rubrik Profi - Radsport