Andreas Kublik
· 26.08.2022
Jörg Scherf und Heiko Volkert haben im Juni 2022 die Deutsche Straßenradmeisterschaft organisiert – jetzt wollen sie die Weltmeisterschaft ins Sauerland holen und ein deutsches Profi-Team aufbauen. Mit dem Saris-Rouvy-Sauerland-Team haben sie bereits seit 2016 Erfahrungen gesammelt.
TOUR: Weltmeisterschaften und ein Profiteam – was ist Ihre Motivation hinter diesen Plänen?
VOLKERT Es ist reiner Enthusiasmus, wir wollen den Radsport nach vorne bringen, außerdem sind wir überzeugte Sauerländer. Wir wollen, dass das Sauerland die geilste Radsportregion wird! Wir investieren viel Zeit und Geld – wir sind motiviert, engagiert, und die Politik und das Sportland NRW stehen hinter uns. Und – da kommt jetzt der langjährige Controller in mir durch – am Ende wollen wir damit Geld verdienen. Solange wir ein Conti-Team sind, wird alles in Material, Personal, Rennprogramm gesteckt. Sobald wir Pro-Team sind, gibt es aber eine „Management Fee“ für uns.
SCHERF Unser Antrieb ist: das zweite deutsche Profi-Team zu werden. Bora ist schon sehr international, was die Fahrer betrifft. Wir würden die Deutschland-Fahne richtig hochhalten wollen.
Wie ist das Saris-Rouvy-Sauerland-Team derzeit aufgestellt?
VOLKERT Wir haben fünf Sportliche Leiter, fünf Mechaniker, fünf Physios – und wir haben im letzten Jahr einen Service Course in Arnsberg gebaut, direkt am Ruhrtal-Radweg. Unsere Hausaufgaben haben wir gemacht: Wenn ein großer Geldsponsor für ein Profi-Team kommen würde, dem können wir jetzt schon was zeigen.
SCHERF Wenn wir es für nächstes Jahr nicht schaffen, werden wir als Continental-Team starten mit gutem Rennprogramm, das Rennfahrer entwickelt – dann schaffen wir den nächsten Schritt eben langsamer.
Wir wollen die geilste Radregion werden!
Und nun wollen Sie auch die Straßen-WM nach Deutschland holen – zum ersten Mal seit Stuttgart 2007.
SCHERF Die Deutsche Meisterschaft war Teil des Fahrplans zur Weltmeisterschaft – das war eine Forderung des Bund Deutscher Radfahrer. Wir wollen große Events in die Region holen. Das höchste Ziel ist natürlich eine Weltmeisterschaft – die haben wir hier im Sauerland schon im Bob, Rodeln, Skeleton in Winterberg gehabt und dazu Skispringen in Willingen. Im Sommer fehlt noch etwas. Die Idee wird vom Sportland NRW mitgetragen.
VOLKERT Wir dürfen noch maximal fünf bis sieben Jahre brauchen. Die DM im Sauerland sollte zeigen: Da bewegt sich was, die machen was – die trauen sich was.