Ineos Grenadiers stellt Management neu auf

Lukas Niebuhr

 · 07.12.2023

Ineos Grenadiers stellt Management neu aufFoto: Getty Images
Bei der Mannschaft Ineos Grenadiers gibt es Veränderungen im Management
Das Team Ineos Grenadiers hat sich in der Führungsebene neu aufgestellt. Mit dem Umbruch erhofft sich der britische Rennstall, möglichst bald wieder ganz oben mitzufahren.

Nach dem Abgang des stellvertretenden Teamchefs Rod Ellingworth und Roger Hammond, dem Koordinator der sportlichen Leitung, findet ein Umbruch bei Ineos Grenadiers statt. Der Rennstall gab nun bekannt, dass John Allert neuer CEO bei Ineos Grenadiers wird. Dieser arbeitet schon seit 2022 für das Team und war zuletzt als “Managing Director” tätig. Allert soll an Jean-Claude Blanc und Dave Brailsford bei Ineos Sport berichten, der für alle von Ineos betreuten Sportarten übergeordneten Organisation. Dave Brailsford hatte das Team selbst jahrelang geleitet, ist aber bei Ineos Sport mittlerweile mit anderen Aufgaben betraut. Der Finanzier des Teams und aller anderen Sportprojekte von Ineos ist der britische Multi-Milliardär Jim Ratcliffe, Gründer des Chemieunternehmens Ineos.

Ex-Radprofis übernehmen Führungspositionen bei Ineos Grenadiers

Mit dem Ex-Profi Steve Cummings als neuen “Director of Racing” und Imanol Erviti, der seine Karriere nach 19 Jahren bei Movistar und dessen Vorgängerteams erst kürzlich beendet hat, als neuen Sportlichen Leiter hat Ineos Grenadiers zwei weitere Positionen besetzt. Auch Cummings hat eine Vergangenheit beim Team - er war schon Sportlicher Leiter bei Ineos Grenadiers und stand 2010 und 2011 als Fahrer bei Sky unter Vertrag. Nun erhält er eine etwas strategischere Rolle.

Mit Dr. Scott Drawer, der schon früher für das Team arbeitete, als neuem “Performance Director” bekommt Ineos Grenadiers eine weitere Verstärkung. Drawer bringt Erfahrung aus anderen Spitzensportorganisationen wie England Rugby und UK Sport mit. Zuletzt arbeitete er als Head of Sport an der international renommierten Millfield School.

Jumbo-Visma und UAE Team Emirates überholen Ineos Grenadiers

Das Stühlerücken bei Ineos Grenadiers kommt nicht überraschend. Mitte November gab die Mannschaft die Trennung von Rod Ellingworth zum Ende des Jahres bekannt. Ellingworth war schon bei der Gründung im Jahr 2009 Teil des Teams und arbeitete, mit einer kurzen Unterbrechung von 2020 bis 2021, durchgängig für den britischen Rennstall. Grund für die Trennung ist wohl auch die wenig erfolgreiche Transferpolitik, für die Ellingworth mitverantwortlich ist. Für 2024 sicherte sich das Team bisher lediglich drei Neuzugänge (Oscar Rodriguez, Andrew August und Tobias Foss) und muss damit in der kommenden Saison den Abgang von fünf Fahrern wie Daniel Felipe Martinez (zu Bora-Hansgrohe) oder Tao Geoghegan Hart (zu Lidl-Trek) kompensieren.



Es wird sich zeigen, ob die Briten unter neuer Führung wieder an die Erfolge der 2010er Jahre anknüpfen können. Dort dominierte das Team unter dem Namen Sky bei der Tour de France fast nach Belieben. Bradley Wiggins, Chris Froome, Geraint Thomas und Egan Bernal sorgten zwischen 2012 und 2019 für insgesamt sieben Tour-Siege. Mittlerweile wurde Ineos Grenadiers von Jumbo-Visma und UAE Team Emirates überholt und spielt nicht mehr die allererste Geige bei den Grand Tours.

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