Grand Prix de MontrealPogacar schenkt McNulty den Sieg

Sebastian Lindner

 · 14.09.2025

Grand Prix de Montreal: Pogacar schenkt McNulty den SiegFoto: picture alliance / empics / Christopher Katsarov
Brandon McNulty gewinnt den Grand Prix de Montreal 2025. Kurz vor seinem Teamkollegen Tadej Pogacar, dem dem US-Amerikaner den Sieg überlässt, fährt er über den Zielstrich.
Brandon McNulty (UAE Team Emirates - XRG) ist der Gewinner des Grand Prix de Montreal 2025. Der US-Amerikaner siegte vor seinem Teamkollegen Tadej Pogacar. Der Weltmeister überließ seinem Helfer den Sieg, nachdem das Duo auf der vorletzten der 17 Runden in Quinn Simmons (Lidl - Trek) den letzten Kontrahenten abgeschüttelt hatte. Der US-Meister wurde letztlich Dritter. In Neilson Powless (EF Education - EasyPost) beendete ein weiterer Amerikaner das Rennen auf Rang vier.

​"Wenn man einen Doppelsieg feiert und dann mit dem Weltmeister zusammen über die Ziellinie fährt, das ist sehr besonders”, freute sich McNulty im Sieger-Interview und ergänzte: “Das ist wahrscheinlich einer der prägendsten Momente meiner Karriere bisher." Für den 27-Jährigen war es der 19. Erfolg seiner Karriere, dabei der erste in einem Eintagesrennen auf WorldTour-Niveau.

McNultys dritter Saisonsieg nach dem Zeitfahren und dem Gesamtsieg bei der Polen-Rundfahrt war für das UAE-Team der 85. des Jahres. Damit stellte die Mannschaft den bisherigen Rekord der Mannschaft Columbia - HTC aus dem Jahr 2009, in der damals unter anderem André Greipel und Mark Cavendish Sieg an Sieg reihten, ein. Dass UAE im Rest der Saison noch mal nachlegt und eine neue Bestmarke aufstellt, ist dabei sehr wahrscheinlich.

Schließlich arbeitet das Team auch ganz bewusst darauf hin. “Wir waren letztes Jahr schon nah dran. Deshalb war es für diese Saison ein Ziel und jetzt haben wir den Rekord eingestellt. Es ist supercool, dass ich das machen konnte. Aber jetzt wollen wir ihn natürlich auch noch weiter ausbauen.” In Montreal hatte das dominante UAE-Team, für das Adam Yates auch noch Fünfter wurde, die Möglichkeit zu wählen, wer das Rennen gewinnen soll.

"Vier Runden vor Schluss hat Tadej mich gefragt, ob ich es mit einem Solo probieren möchte. Ich sagte, ich kann es versuchen. Deshalb habe ich in der drittletzten Runde angegriffen. Danach waren wir zu viert und dann hat er angegriffen. Etwas später bin ich ihm gefolgt. Er hat auf mich gewartet und war am Ende so nett und hat mich gewinnen lassen. Das hat er entschieden und ich bin wirklich dankbar. Es war ein sehr schöner Tag."

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Grand Prix Cycliste de Montréal: Montréal - Montréal

14.09.2025 | 209.1 km
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So lief der Grand Prix de Montreal 2025:

Die Streckeninfos zum Grand Prix de Montreal 2025Foto: VeranstalterDie Streckeninfos zum Grand Prix de Montreal 2025

Die 209 Kilometer auf dem Rundkurs von Montreal waren einmal mehr ein Assscheidungsfahren. Fast mit jeder Runde wurde das Feld kleiner. Lediglich 55 Fahrer beendeten das Rennen. Erste Attacken gab es gleich zu Beginn. Die ersten sieben Ausreißer um die beiden Niederländer Frank van den Broek (Team Picnic PostNL) und Pascal Eenkhoorn (Soudal Quick-Step) bekamen 120 Kilometer vor dem Ziel Verstärkung durch neun weitere Profis. Marius Mayrhofer (Tudor Pro Cycling Team) und das Red-Bull-Duo Jan Tratnik und Laurence Pithie gehörten zu den aufschließenden Verfolgern.

Die Aussichten auf Erfolg waren jedoch gering, UAE hielt den Abstand der Ausreißer gering. Nach und nach zerfiel die Gruppe, bis die letzten Überbleibsel 69 Kilometer vor Schluss zurück im Feld waren. Das bereits klein gewordene Peloton fuhr einige Runden weiter, bis McNulty dann 37 Kilometer vor dem Ende in die Offensive ging. Simmons ging mit, kurz darauf schlossen auch Pogacar und Louis Barré (Intermarché – Wanty) auf.

McNulty übernahm den Löwenanteil an Führungsarbeit und baute den Vorsprung auf rund 20 Verfolger so auf über eine Minute auf. Bei noch 24 zu fahrenden Kilometern griff dann Pogacar an. Während Simmons Jagd machte und Barré nicht mehr folgen konnte, sparte McNulty im Windschatten seines Landsmannes Kraft, um sieben Kilometer später nochmal anzugreifen. Als klar war, dass er Simmons abgeschüttelt hatte, wartete Pogacar auf seinen Teamkollegen - allzu groß war das Loch noch nicht gewesen.

Gemeinsam absolvierte das Duo die letzten Kilometer des Tages, bis Pogacar, der im Finale die meiste Zeit vor McNulty im Wind fuhr, entschied, dass sein treuer Helfer den Sieg davontragen sollte.

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