Sebastian Lindner
· 08.09.2023
Die Liste an World-Tour-Rennen außerhalb von Europa ist kurz. Neben dem Doppelwettbewerb in Kanada gehören nur noch die Gree-Tour in China, sowie die UAE Tour und die beiden australischen Rennen, die Tour Down Under und das Cadel Evans Great Ocean Race, auf diese Liste. An die hochkarätige Besetzung in Kanada kommt aber keines heran.
Mit Adam Yates (UAE Team Emirates), seinem Zwillingsbruder Simon (Team Jayco-AlUla), Jai Hindley (Bora-Hansgrohe) und David Gaudu (Groupama-FDJ) stehen mindestens vier Fahrer am Start, die bei der Tour de France 2023 in die Top 10 gefahren sind. Vorjahressieger Benoit Cosnefroy (AG2R-Citroën Team) ist ebenfalls wieder dabei, auch Julian Alaphilippe (Soudal - Quick Step), Biniam Girmay (Intermarche-Circus-Wanty), Christophe Laporte (Jumbo-Visma) und der Kanadier Michael Woods (Israel-Premier Tech) haben zugesagt. Ebenso wie Michael Matthews (Team Jayco-AlUla), der 2018 neben Quebec auch das Rennen in Montreal gewann. Das kanadische Double schaffte sonst nur noch Simon Gerrans 2014.
Neben allen 18 Teams der World Tour gingen vier Wildcards an die Pro Teams Israel-Premier Tech, Lotto-Dstny, Tudor und Novo Nordisk. Letzteres setzt sich nur aus Profis zusammen, die an Diabetes erkrankt sind. Dazu kommt noch die kanadische Nationalmannschaft. Insgesamt 161 Fahrer werden damit an den Start gehen - größer war das Feld in Kanada noch nie.
Die Liste der Stars, die in dieser Form durchaus auch als Favoriten-Aufzählung herhält, verrät bereits: Es geht über welliges Terrain. Und das auf einem Rundkurs durch die 530.000-Einwohner-Stadt Quebec im bevölkerungsreichen, französisch geprägten Südosten Kanadas.
Eine Runde durch Quebec ist 12,6 Kilometer lang. 16 davon werden gefahren, woraus sich eine Gesamtdistanz von 201,6 Kilometer ergibt. Schwierig werden dabei vor allem die letzten 3600 Meter einer jeden Runde. Die sind nicht nur kurvenreicher als der Rest - dort warten auch die Steigungen.
Die größte Hürde wartet dabei gleich am Kilometer 9. Über 375 Meter zieht sich die Cote de la Montagne mit im Schnitt zehn Prozent Steigung, in der Spitze sind es 13 Prozent. Nach einer Abfahrt geht es gleich wieder berghoch - nochmal 420 Meter mit neun Prozent Durchschnittssteigung. Die folgenden 500 Meter sind abschüssig. Aber dann geht es bis ins Ziel nur noch nach oben. Jede Runde bringt es auf 186 Höhenmeter, was für das gesamte Rennen knapp 3000 bedeutet.
Sechs Stunden Zeitverschiebung liegen zwischen Quebec und Deutschland. Das Rennen startet dort um 11 Uhr. GCN+ überträgt das Rennen über die volle Distanz, der Live-Stream startet 17 Uhr MESZ. Gleiches gilt für Discovery+ und Eurosport.
Im frei empfangbaren Fernsehen überträgt Eurosport 1 ab 19:45 Uhr den zweiten Teil des Rennens live.