Thomas Goldmann
· 09.07.2024
Auf der 3. Etappe des Giro d’Italia Women 2024 wartete die erste Bergankunft. Wieder einmal setzte sich das Team SD Worx - Protime durch. In Abwesenheit von Demi Vollering siegte Niamh Fisher-Black. Die Neuseeländerin hatte sich kurz vor dem Ziel mit Mavi Garcia (Liv AlUla Jayco) aus der Favoritinnengruppe abgesetzt und die Spanierin in der letzten Rampe stehen gelassen. Während Garcia noch von der Konkurrenz übersprintet wurde, rettete Fisher-Black sechs Sekunden Vorsprung ins Ziel. Dahinter sprintete ihre Teamkollegin Lotte Kopecky auf Platz zwei, vor Juliette Labous (Team dsm-firmenich PostNL) und Elisa Longo Borghini (Lidl-Trek), die das Rosa Trikot verteidigte.
Ich hatte vor dem Giro ein gutes Gefühl, was diese Etappe angeht - Niamh Fisher-Black
Antonia Niedermaier (Canyon//SRAM Racing) hatte als beste deutsche Fahrerin zwischenzeitlich zwar Probleme im Schlussanstieg, kämpfte sich aber zurück und kam mit 17 Sekunden Rückstand auf die Tagessiegerin als Neunte ins Ziel. Im Gesamtklassement macht die 21-Jährige einen satten um Sprung um sieben Plätze nach vorne und ist nun Vierte. Zugleich verteidigt sie auch die Führung in der Nachwuchswertung.
Ich bin ziemlich zufrieden mit dem Ergebnis und meiner Leistung. Das war kein einfacher Tag - besonders bei dieser Hitze - Antonia Niedermaier
In der Anfangsphase wurde viel attackiert, eine Spitzengruppe konnte sich zunächst aber nicht bilden. Den ersten vielversprechenden Ausreißversuch startete Jade Wiel (FDJ-Suez), die aber bereits nach wenigen Kilometern kurz nach dem Zwischensprint des Tages bei Kilometer 59,7 wieder gestellt wurde.
Anschließend setzte sich ein Duo ab: Sarah Roy (Cofidis) und Elena Pirrone (Roland). Mehr als 1:30 Minuten Vorsprung bekamen die beiden Ausreißerinnen nicht. Zu begehrt war der Sieg bei der ersten Bergankunft des Giro d’Italia der Frauen 2024 im Peloton. In der Anfahrt zum Schlussanstieg wurde es zunehmend hektisch und es kam zu mehreren Stürzen im Hauptfeld. An der Spitze setzte sich derweil Roy von Pirrone ab. Gegen das heranrauschende Peloton hatte aber auch die 38-jährige Australierin keine Chance. Am Fuße des Schlussanstiegs wurde sie gestellt.
Das Team Canyon//SRAM Racing nahm das Heft des Handelns am letzten Berg des Tages in die Hand und diktierte das Tempo im Peloton. Elise Chabbey verkleinerte die Gruppe der Favoritinnen für das deutsche Team auf rund 20 Fahrerinnen. Sechs Kilometer vor dem Ziel wechselte das Bild. Die Schweizerin war am Ende ihrer Kräfte und Mavi Garcia (Liv AlUla Jayco) verschärfte das Tempo. Die 40-jährige Spanierin machte die Gruppe nochmal kleiner auf zehn Fahrerinnen.
Dreieinhalb Kilometer vor dem Ziel bekam dann auch Antonia Niedermaier (Canyon//SRAM Racing) Probleme, konnte sich aber mit einem gleichmäßigen Tempo auf einem flacheren Abschnitt nochmal herankämpfen. Auch Cecilie Uttrup Ludwig (FDJ-Suez) fand nochmal Anschluss und fuhr direkt an der Favoritinnengruppe vorbei.
Weg kam die Dänin aber nicht, im Gegensatz zu Mavi Garcia, die sich mit Niamh Fisher-Black (Team SD Worx - Protime) leicht absetzen konnte. Dahinter schaute sich die Konkurrenz an. Gaia Realini (Lidl-Trek) spannte sich schließlich auf dem letzten Kilometer für Elisa Longo Borghini ein und versuchte den Anschluss nochmal herzustellen. Das gelang aber nicht mehr, denn an der Spitze zündete Fisher-Black den Turbo und ließ Garcia im letzten Steilstück stehen. Die Neuseeländerin war nicht mehr einzuholen und sicherte sich den Tagessieg, Kopecky sprintete auf Platz zwei, vor Juliette Labous und Elisa Longo Borghini.