Thomas Huber
· 11.07.2024
Auf der 108 Kilometer langen Flachetappe von Frontone nach Foligno kam es am Ende wie erwartet zur Entscheidung im Massensprint. Diesen entschied Lotte Kopecky mit der Hilfe ihrer Anfahrerin Barbara Guarischi (beide Team SD Worx - Protime) für sich. Klar hinter der Belgierin sprintete Chiara Consonni (UAE Team ADQ) auf Rang zwei, Arlenis Sierra (Movistar) wurde Dritte.
Beste Deutsche war Franziska Koch (Team dsm-firmenich PostNL) als Zehnte. Mit den zehn Bonifikationssekunden rückt Kopecky nun an die Gesamtführende Elisa Longo Borghini (Lidl-Trek) heran. Nur drei Sekunden trennen die beiden Fahrerinnen. Derweil bleibt die Deutsche Antonia Niedermaier (Canyon//SRAM Racing) im Weißen Trikot.
Bevor es für die Fahrerinnen im Finale auf die Zielgerade gehen sollte, gab es eine scharfe Rechtskurve. Weil Kopecky-Anfahrerin Guarischi diese nahezu perfekt nahm, verlor der Rest der Sprintzüge den Kontakt zu den beiden SD Worx-Protime-Fahrerinnen. Als Kopecky aus dem Windschatten ihrer italienischen Anfahrerin ging, war die Lücke zum Rest des Feldes so groß, das keine Sprinterin nur in die Nähe Kopeckys kam. Es war eine Machtdemostration des Teams SD Worx - Protime.
Der Start in Frontone war auf der 5. Etappe recht ruhig – wirklich ernstzunehmende Attacken gab es anfangs kaum. Zur einzigen Bergwertung des Tages kam das Peloton geschlossen, bei dem Justine Ghekiere (AG Insurance – Soudal Team) sich die vollen 12 Punkte schnappte. Es dauerte vom Start weg circa 20 Kilometer, bis eine Fahrerin einen Ausreißversuch wagte. Cristina Tonetti (Laboral Kutxa - Fundacion Euskadi) konnte sich zwar vorerst vom Peloton absetzen, sieben Kilometer später wurde die Italienerin aber wieder gestellt.
In Folge gab es weitere Attacken. So auch von der Deutschen Aileen Schweikart (Laboral Kutxa - Fundacion Euskadi). Ihre Tempoverschärfung sorgte aber nicht dafür, sich entscheidend vom Hauptfeld ablösen zu können. Im Hauptfeld wachte auch die Deutsche Franziska Koch (Team dsm-firmenich PostNL) an der Spitze des Pelotons und wehrte immer wieder Ausreißversuche ab. Den einzigen Zwischensprint des Tages entschied derweil Silvia Zanardi (Human Powered Health) für sich.
Erst 45 Kilometer vor dem Ziel gab es wieder eine Ausreißerin: Ana Vitoria Magalhaes (Bepink – Bongioanni) setzte sich ab und fuhr einen zwischenzeitlichen Vorsprung von fast 40 Sekunden heraus. 35 Kilometer vor dem Ziel wurde die Brasilianerin gestellt, während sich Marta Jaskulska (CERATIZIT-WNT Pro Cycling Team) als neue Solistin absetzen konnte. Lange konnte die Polin ihren Vorsprung von circa 30 Sekunden aufrechterhalten.
Weil unter anderem das Team SD Worx - Protime anzog, schaffte es das Peloton, Jaskulska rechtzeitig zu stellen: Acht Kilometer vor dem Ziel war es so weit. Damit deutete sich ein Massensprint an, zu dem es letztendlich auch kam: Kopecky gewann überlegen vor Consonni und Sierra. Beste Deutsche war Franziska Koch als Zehnte.