Thomas Huber
· 23.05.2024
Tim Merlier (Soudal - Quick Step) hat die Dominanz von Jonathan Milan (Lidl-Trek) durchbrochen und feiert seinen zweiten Etappensieg beim Giro d’Italia 2024. Nachdem Milan bei den letzten Sprints überragte, hatte nun wieder der Belgier die Nasen vorne. Am Ende setzte sich Merlier hauchzart vor Milan durch, Dritter wurde Kaden Groves (Alepcin-Deceuninck).
Während Alberto Dainese (Tudor Pro Cycling Team) und Kaden Groves ihre Sprints recht früh eröffneten, blieben Milan und Merlier länger bedeckt und attackierten erst kurze Zeit später. In einem hektischen Sprint gingen auf der Zielgerade den Frühstartern um Groves mehr und mehr die Puste aus. Währenddessen mussten sich Merlier und Milan ihren Weg an den übrigen Sprintern vorbei bahnen - Anfahrer aus dem eigenen hatte zu diesem Zeitpunkt keiner mehr. Während Milan links einmal kurz das Tempo rausnehmen musste, ging Merlier rechts an seinen Konkurrenten vorbei und holte sich am Ende nur wenige Zentimeter vor dem Italiener den Tagessieg.
Auf der 18. Etappe von Fiera di Primiero nach Padua war ein Massensprint vorprogrammiert. Zu Beginn ging es nach regnerischem Beginn zwar kurz berauf, wo sich Mirco Maestri (Polti-Kometa) die einzige Bergwertung des Tages holte. In Folge ging es dann aber lange Zeit berab, ehe die zweite Rennhälfte tellerflach verlief.
Circa 15 Kilometer nach Rennbeginn attackierten vier Fahrer, die in Folge die Spitzengruppe des Tages bilden sollten. Sie bestand aus Mikkel Frölich Honore (EF Education-EasyPost), Mirco Mastri (Polti-Kometa), Andrea Pietrobon (Polti-Kometa) und Filippo Fiorelli (VF Group-Bardiani CSF - Faizane). Lange Zeit fuhr das Quartett vorneweg. Pietrobon holte sich derweil den Zwischensprint in Valdobbiadene, Fiorelli den InterGiro.
Vor allem die Sprinterteams Lidl-Trek und Soudal – Quick Step sorgten für die Nachführarbeit und hielten das Führungsquartett unter Kontrolle, auch Florian Stork vom Tudor Pro Cycling Team zeigte sich immer wieder im Wind. Maximal betrug der Vorsprung circa 2:30 Minuten. Mit dem Rennverlauf verbesserte sich derweil das Wetter und die Straßen waren im Finale trocken.
Weil 60 Kilometer vor dem Ziel das Peloton den Ausreißern immer näher auf die Pelle rückte, nahm es das Tempo etwas raus, um diese nicht zu früh zu stellen. Das Zögern nutzte Edoardo Affini (Visma | Lease a Bike), der sich aus dem Staub machte und das Führungsquartett erweiterte. Fiorelli holte sich wenig später den letzten Zwischensprint des Tages.
Schnell sank anschließend der Vorsprung der fünf Fahrer auf unter zwanzig Sekunden, trotzdem ließ das Peloton die Ausreißer noch recht lang am Leben. Erst zehn Kilometer vor dem Ziel schluckte das Peloton Affini und Co. Am Ende kam es also zu einem Massensprint, den Tim Merlier knapp vor Jonathan Milan gewann. In der Gesamtwertung gab es derweil wie erwartet keinerlei Verschiebungen.