FrauenradsportTour of Scandinavia abgesagt

Sandra Schuberth

 · 06.05.2024

Frauenradsport: Tour of Scandinavia abgesagtFoto: Hintergrund Kenneth Asbjørnsen / Eventfotografene, Grafik Sandra Schuberth
Die Tour of Scandinavia 2024 wurde abgesagt.
Die Veranstalter der Tour of Scandinavia sah sich gezwungen, die Tour of Scandinavia, ein Etappenrennen der Women’s World Tour, abzusagen. Grund sei unzureichende Finanzierung. Für 2025 soll das Konzept überarbeitet werden und die Tour of Scandinavia gestärkt zurückkehren.

In einer Pressemitteilung heißt es, dass die diesjährige Ausgabe des World-Tour-Rennens, der Tour of Scandinavia, aufgrund unzureichender Finanzierung bedauerlicherweise abgesagt werden muss. Es werde jedoch daran gearbeitet, das Rennkonzept neu zu strukturieren mit dem Ziel, 2025 gestärkt mit einem neuen Konzept auf World-Tour-Niveau zurückzukehren. Mit schwerem Herzen haben Vorstand, Aktionäre und Management gemeinsam den Schluss gezogen. Es sei nicht machbar, die Tour of Scandinavia in diesem Jahr zu organisieren.



“In den letzten Wochen wurden intensive Anstrengungen unternommen, um Lösungen zu finden und eine finanzielle Basis für die Durchführung des Rennens sicherzustellen, doch wir müssen anerkennen, dass uns dies nicht gelungen ist”, heißt es. In Zahlen ausgedrückt: es fehlen etwa drei Millionen Norwegische Kronen zur Erreichung eines finanziellen Gleichgewichts. Die Veranstalter sehen es als unverantwortlich, die Durchführung in diesem Jahr zu planen.

Tour of Scandinavia 2024

Das World-Tour-Rennen sollte vom 29. August bis zum 1. September stattfinden. Als Teil der World-Tour-Woche war ebenfalls geplant, die erfolgreiche Innovation des letzten Jahres fortzusetzen: Die Nordic Youth Challenge – ein Jugendrennen für Frauen. Leider werden diese Veranstaltungen nun nicht stattfinden können; noch in Planung sei aber, dass weiterhin einige lokale Events wie die Sommer-Radschule in Zusammenarbeit mit Green Cycling und der Tour of Norway für Kinder wie gewohnt durchgeführt werden – sofern möglich und wenn die Gastgebergemeinden noch dazu bereit sind.

So geht es weiter

Durch das Aussetzen des diesjährigen World-Tour-Rennens jetzt werde der Verlust im Zusammenhang mit dem diesjährigen Event reduziert. Gleichzeitig böte dieser Schritt allen Partnern im Zusammenhang mit dem Rennen Planbarkeit. “Es gibt uns auch Zeit und Energie frei, um sowohl am Unternehmen als auch am Konzept des Rennens zu arbeiten, um ein nachhaltiges Event auf dem Niveau der World Tour für 2025 zu entwickeln”, versprechen die Veranstalter in der Pressemitteilung. Der Antrag auf den Status als World-Tour-Event im Jahr 2025 wurde bereits gestellt. Ziel ist also, dass die Tour of Scandinavia den Status als World-Tour-Rennen behält und gleichzeitig das Rennen mit dem höchsten Ranking unter den Rennen in Norwegen bleibt.

Derzeit werde an spannenden und malerischen Streckenoptionen für das kommende Jahr getüftelt, wenngleich noch einige Puzzleteile zusammengefügt werden müssen. Entscheidend sind auch die erheblichen Anstrengungen, die unternommen werden müssen, um durch strategische Partnerschaften neben öffentlichen Zuschüssen - welche die Finanzierungsgrundlage bilden - ein robustes langfristiges Finanzierungsmodell aufzubauen. Dieses Unterfangen umfasst sowohl nationale als auch internationale Allianzen, da die “Tour of Scandinavia” international ein hohes Prestige genießt.

Drum herum

Nicht nur für Veranstaltungen wie die Tour of Scandinavia ist die Finanzierung ein heikles Thema; auch Frauen im Profiradsport haben es oftmals nicht leicht. Änderungen sind zäh und brauchen Zeit. Ein Beispiel ist die Familienplanung aktiver Sportlerinnen. Längst schon haben Athletinnen verschiedenster Sportarten bewiesen, dass Mutterschaft nicht gleich das Karriereende bedeuten muss, dennoch sind Mütter im Profiradsport eine Seltenheit.

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