“Es geht nicht um Luxus”Van der Poel verteidigt Partnerschaft mit Privatjet-Unternehmen

TOUR Redaktion

 · 08.07.2025

“Es geht nicht um Luxus”: Van der Poel verteidigt Partnerschaft mit Privatjet-UnternehmenFoto: Getty Images/Marco Bertorello
Mathieu van der Poel bei der Siegerehrung nach der 2. Etappe der Tour de France 2025
Mathieu van der Poel sieht sich nach der Bekanntgabe einer Partnerschaft mit dem Privatjet-Anbieter Flying Group mit Kritik konfrontiert. Der Radprofi verteidigt die Zusammenarbeit und betont, es gehe nicht um Luxus, sondern um Leistungsoptimierung. Die Kontroverse wirft Fragen zur Nachhaltigkeit im Radsport auf.

Mathieu van der Poel steht im Zentrum einer Kontroverse, nachdem er eine Partnerschaft mit dem Privatjet-Unternehmen Flying Group bekannt gegeben hat. Der niederländische Radprofi sieht sich mit einer Welle der Kritik konfrontiert, die sich hauptsächlich auf die Umweltauswirkungen von Privatflügen konzentriert. Van der Poel kündigte die Zusammenarbeit nur wenige Stunden vor dem Start der Tour de France 2025 auf seinem Instagram-Profil an. Anders als bei seinen üblichen Beiträgen löste diese Ankündigung eine Flut negativer Reaktionen aus. "Ich freue mich, bekannt zu geben, dass ich Botschafter für Flying Group bin und stolz darauf bin, ein Unternehmen zu repräsentieren, das die Welt der Privatluftfahrt auf ein neues Niveau hebt", schrieb van der Poel in seinem ursprünglichen Beitrag. Die Reaktionen ließen nicht lange auf sich warten. Fast 2000 Kommentare, größtenteils kritisch, überschwemmten den Beitrag und wiesen auf den Widerspruch zwischen der Nutzung von Privatjets und dem wachsenden Engagement der Sportwelt - insbesondere des Radsports - für Nachhaltigkeit hin.



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Mathieu van der Poel verteidigt Entscheidung

Angesichts der Kritikwelle sah sich van der Poel gezwungen, seine Entscheidung zu verteidigen und die Hintergründe zu erläutern. In einer ausführlicheren Stellungnahme im selben Beitrag ging er auf die Beweggründe für die Partnerschaft ein. "Ich habe einige Reaktionen gesehen und möchte transparent über meine Zusammenarbeit mit Flying Group als nachhaltiger Partner sein. Ich verstehe die Umweltbedenken und respektiere alle Meinungen", erklärte van der Poel. Er machte deutlich, dass für ihn die Art des Reisens für seinen Sport und seine Karriere von großer Bedeutung sei. "Ich arbeite jeden Tag sehr hart, um auf höchstem Niveau zu performen, und das beinhaltet Entscheidungen, die meine Zeit, meine körperliche Gesundheit und meine geistige Gesundheit schützen. Entspannt zu fliegen, mit weniger Stress hilft mir, fokussiert und gesund zu bleiben", führte er aus. “Bei dieser Partnerschaft geht es nicht um Luxus, sondern um Leistung, Erholung und die Art von Unterstützung, die mir hilft, jedes Mal 100 Prozent zu geben. Ich versuche immer, verantwortungsvolle Entscheidungen zu treffen, wo ich kann, aber ich bekenne mich auch ganz klar zu meinen Zielen”, führte der niederländische Radsport-Star weiter aus.


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Umweltauswirkungen im Fokus

Die Kritik an van der Poels Entscheidung wird durch Daten untermauert, die die erheblichen Umweltauswirkungen von Privatflügen belegen. Im Jahr 2023 emittierte ein durchschnittlicher Privatjet-Flug etwa 3,6 Tonnen CO2 - fast so viel wie der jährliche CO2-Fußabdruck eines durchschnittlichen Bürgers in vielen europäischen Ländern. Pro Kilometer und Passagier stoßen Privatjets bis zu 4559 Prozent mehr Emissionen aus als ein kommerzieller Flug. Es bleibt die Frage offen, wie sich solche Partnerschaften mit den zunehmenden Bemühungen des Radsports um Nachhaltigkeit vereinbaren lassen. Die Kontroverse um van der Poels Partnerschaft mit Flying Group wirft ein Schlaglicht auf die komplexe Beziehung zwischen Spitzensport, Leistungsoptimierung und Umweltverantwortung. Während Athletinnen und Athleten nach Wegen suchen, ihre Leistung zu maximieren, sehen sie sich zunehmend mit der Erwartung konfrontiert, auch als Vorbilder in Sachen Nachhaltigkeit zu agieren.

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