Blutdoping-VerdachtsfallSuspendierter Radprofi Oier Lazkano nicht mehr Teil des Teams Red Bull - BORA - hansgrohe

TOUR Redaktion

 · 31.10.2025

Blutdoping-Verdachtsfall: Suspendierter Radprofi Oier Lazkano nicht mehr Teil des Teams Red Bull - BORA - hansgroheFoto: Getty Images / Soccrates Images
Oier Lazkano bei seinem bisher letzten Renneinsatz bei Paris-Roubaix am 13. April 2025
Das deutsche Profi-Team Red Bull - BORA - hansgrohe muss einen mutmaßlichen Dopingfall moderieren. Der Radsportweltverband UCI teilte mit, dass der spanische Radprofi Oier Lazkano wegen eines Dopingverdachts vorläufig suspendiert sei.

Der spanische Radprofi Oier Lazkano darf vorerst keine Radrennen mehr fahren. Das machte der Radsportweltverband UCI am 30. Oktober 2025 in einer Pressemitteilung öffentlich. Darin heißt es, der 25-Jährige sei in Übereinstimmung mit den Anti-Doping-Regeln des Verbandes vorläufig suspendiert. Grund seien Auffälligkeiten in seinem Biologischen Startpass aus den Jahren 2022, 2023 und 2024. Im genannten Zeitraum stand Lazkano beim spanischen Team Movistar unter Vertrag. Zur Saison 2025 wechselte er zu Red Bull - BORA - hansgrohe. Zuletzt war der Radprofi lange Zeit ohne Renneinsätze. Der Spanier bestritt am 13. April 2025 bei Paris-Roubaix sein letztes Rennen im Trikot des deutschen Rennstalls.



Red Bull - BORA - hansgrohe: Zusammenarbeit beendet

Auf Anfrage von TOUR hieß es vom Pressesprecher des Teams Red Bull - BORA - hansgrohe: “Wir bestätigen, dass Oier Lazkano nicht mehr Mitglied unseres Teams sein wird. Dies folgt der Entscheidung der UCI, ihn vorläufig zu suspendieren. Die Untersuchung der UCI betrifft die Saisons 2022-2024 – einen Zeitraum vor seinem Eintritt in unser Team.” Weitere Auskünfte könne man nicht geben, da der Rennstall nicht Teil des Verfahrens sei, hieß es weiter. Ob Lazkano zu einer Dopingsperre verurteilt wird, entscheidet sich erst im Laufe des weiteren Verfahrens. Auch die UCI machte keine weiteren Angaben zu Verfahrensdetails, Art der Auffälligkeiten, Terminen und einer möglichen dauerhaften Sperre. Im Biologischen Startpass (ABP) werden in langen Testreihen Daten von den einzelnen Athleten erhoben, die Hinweise auf Manipulationen geben können, die bei klassischen Dopingtests nicht zu positiven Ergebnissen führen.

Update: Laut Team Movistar geht es um auffällige Blutwerte

Fragwürdige Erfolge: Oier Lazkano feierte sechs seiner sieben Profisiege im Trikot von Team Movistar, wie hier bei der Clasica JaenFoto: Getty Images / Tim de WaeleFragwürdige Erfolge: Oier Lazkano feierte sechs seiner sieben Profisiege im Trikot von Team Movistar, wie hier bei der Clasica Jaen
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Einen Tag nach der Veröffentlichung der UCI zum Fall Lazkano hat sich sein ehemaliges Team Movistar zu Wort gemeldet und weitere Details öffentlich gemacht. Der Betreiber des Rennstalls, Abarca Sports, schreibt in einer Pressemitteilung, man habe von möglichen Unregelmäßigkeiten im Biologischen Athletenpass des ehemaligen Teammitglieds, dem Verfahren und einem Dopingverdachtsfall erst am 30.10.2025 erfahren. In der Pressemitteilung veröffentlicht das Team den Wortlaut, mit dem man von der UCI informiert worden sei: “Die UCI informiert Sie hiermit, dass die UCI behauptet, dass Herr Oier Lazkano Lopez eine Verletzung der Anti-Doping-Regeln begangen hat.” Weiter heißt es: “Diese Behauptung basiert auf der einstimmigen Meinung eines Gremiums aus drei unabhängigen wissenschaftlichen Experten vom 23. Oktober 2025, wonach dass Blutprofil, dass sich aus Proben zwischen 7. Januar 2020 und 30. Dezember 2024 genommen wurde, zeigt: Es ist sehr wahrscheinlich, dass eine verbotene Substanz oder eine verbotene Methode angewendet wurde.” Es sei umgekehrt unwahrscheinlich, dass die Werte im Biologischen Athletenpass eine andere Ursache als verbotene Manipulation haben könnten.

Im Verdachtszeitraum besonders erfolgreich

Die UCI betont in der Mitteilung an die Betreibergesellschaft, dass man das Team kontaktiert habe, weil er in dem Zeitraum dort unter Vertrag gestanden habe, in dem die relevanten Verstöße in seinem ABP identifiziert worden seien, nämlich in den Jahren 2022, 2023 und 2024. In den Jahren 2022 bis 2024 stand Lazkano bei Movistar unter Vertrag. Es waren die nach Ergebnissen erfolgreichsten Jahre des spanischen Radprofis. Er feierte in diesen Jahren sechs seiner insgesamt sieben Profisiege. Zuvor war er von 2020 bis 2021 beim kleineren spanischen Rennstall Caja Rural-RGA Seguros beschäftigt. In dessen Trikot siegte er einmal.

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