TOUR Online
· 08.09.2024
Das WorldTour-Rennen in Hamburg ist trotz des Wasebergs üblicherweise eine Angelegenheit für die Sprinter. Und auch dieses Jahr standen am Ende die schnellen Leute im Mittelpunkt: Mit dem Tigersprung setzte sich schließlich Olav Kooij (Visma | Lease a Bike) in der Hamburger Innenstadt vor Jonathan Milan (Lidl-Trek) und Binian Girmay (Intermarché-Wanty) durch. Rund 30 Fahrer erreichten in der ersten Gruppe das Ziel. Platz vier ging an den Belgier Jordi Meeus, womit Red Bull-Bora-Hansgrohe den Heimsieg in Hamburg verpasste. Nur Platz sieben holte Jasper Philipsen (Alpecin-Deceuninck).
In Erinnerung blieb vor allem das hohe Tempo: Die Fahrer erreichten das Ziel mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von rund 48 km/h – die schnelle Austragung in der Geschichte des Rennens.
Deutsche Fahrer spielten indes keine Rolle bei dem Rennen. Selbst zur zwischenzeitlichen Ausreißergruppe, die über 160 Kilometer das Rennen bestimmte, gehörte kein einheimischer Fahrer. Im Tagesklassement holte Nikias Arnd (Bahrain-Victorious) auf Position 17 das beste Ergebnis. Pascal Ackermann (Israel - Premier Tech), Phil Bauhaus (Bahrain-Victorious) und John Degenkolb (dsm-firmenich PostNL) waren im Finale nicht mehr vorne vertreten. Max Kanter (Astana) musste das Rennen unterwegs aufgeben.
Somit bleibt es bei bislang vier Deutschen, die die Cyclassics für sich entscheiden konnten: Jan Ullrich, Erik Zabel, John Degenkolb und Andre Greipel.
Mit Start in der Hamburger Innenstadt gab es die ersten Attacken, aus denen sich schnell eine sechsköpfige Spitzengruppe bildete. Zu dieser gehörten Michael Morkov (Astana), Taco van der Hoorn (Intermarché-Wanty), Stefan De Bod (EF Education-EasyPost), Rémi Cavagna (Movistar), Andrea Vendrame (Decathlon AG2R La Mondiale) und Cyrus Monk (Q36.5 Pro Cycling Team). Nach 8,5 Kilometern erreichte die Gruppe bereits den ersten Zwischensprint in Schenefeld, an dem sich Morkov die Punkte sicherte.
Anschließend führt die Strecke die Fahrer in Richtung Norden: Es ging an Quickborn vorbei nach Mönkloh, das den Wendepunkt der Strecke darstellte. Der Vorsprung der Fluchtgruppe stieg in der Folge auf rund 7:30 Minuten an, lag zur Rennmitte dann bei etwa vier Minuten.
Nach Hamburg zurück verlief die Strecke in südlicher Richtung an Pinneberg und Wedel vorbei. In Hamburg angekommen stand ein finaler Rundkurs an, auf dem dreimal der Waseberg erklommen werden musste, das erste Mal 64 Kilometer vor dem Ziel. Der Anstieg ist zwar nur 800 Meter lang, hat aber eine durchschnittliche Steigung von acht Prozent. Aus der Fluchtgruppe verlor Cavagna dort den Anschluss, die Bergwertung gewann Monk.
47 Kilometer vor dem Ziel erreichte die Fluchtgruppe das erste Mal den Zielstrich in Hamburg an der Mönckebergstraße. Der Vorsprung betrug zu diesem Zeitpunkt noch rund zwei Minuten. In der Folge reduzierte sich der Abstand zu den Ausreißer jedoch rapide, sodass 25 Kilometer vor dem Ziel ihr Unterfangen beendet war.
Bei der zweiten Überfahrt des Wasebergs griff Alex Aranburu (Movistar) 23 Kilometer vor dem Ziel an und bekam Begleitung durch Fabio Christen (Q36.5 Pro Cycling Team). Zusammen fuhr das Duo einen Vorsprung von 35 Sekunden heraus. 16 Kilometer vor dem Ziel schüttelte Aranburu seinen Begleiter dann ab. Mit 15 Sekunden an Vorsprung rettete sich der Spanier anschließend über die dritte Auffahrt zum Waseberg. Im Feld fielen derweil im Waserberg einige FAhrer zurück, darunter auch die deutschen Sprinter Phil Bauhaus (Bahrain-Victorious) und John Degenkolb (dsm-firmenich PostNL).
Hinter Aranburu organisierten Alpecin-Deceuninck und Visma | Lease a Bike sowie Lidl-Trek und Red Bull-Bora-Hansgrohe die Nachführarbeit. Zehn Kilometer vor dem Ziel war Aranburu schließlich eingeholt. Es kam zur erwarteten Sprintankunft in Hamburgs Innenstadt.