Critérium du Dauphiné 2024Pedersen holt mit Auftaktsieg erstes Gelbes Trikot

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 · 02.06.2024

Mads Pdersen feiert den Sieg mit seinen Teamkollegen.
Foto: Dario Belingheri/Getty Image
Der Auftakt des Critérium du Dauphiné 2024 endete mit der erwarteten Sprintankunft in Saint-Pourçain-sur-Sioule. Am Ende sicherte sich Mads Pedersen den Sieg. Eine späte Attacke von Nils Politt blieb ohne Erfolg.

Die diesjährige Austragung des Critérium du Dauphiné gilt als berglastig, entsprechend überschaubar sind die Chancen der schnellen Leute. Eine von zwei möglichen Sprintankünften bot sich zum Auftakt mit der 173 Kilometer langen Runde um die Gemeinde Saint-Pourçain-sur-Sioule. Und diese Chance ließen sich die Sprinterteams nicht entgegen. Nach idealer Sprintvorbereitung durch sein Team sicherte Mads Pedersen (Lidl-Trek) schließlich souverän den Tagessieg. Anfahrer Ryan Gibbons pilotierte seinen Kapitän bis hundert Meter vor die Ziellinie, der Däne musste nur noch vollenden.

Mads Pedersen feierte am Ende einen überzeugenden Sprintsieg.Foto: Dario Belingheri/Getty ImageMads Pedersen feierte am Ende einen überzeugenden Sprintsieg.

Keine Chance gegen Pedersen hatte im Schlussspurt Sam Bennett (Decathlon AG2R La Mondiale), der sich mit Platz zwei begnügen musste. Auf Platz drei landete vor Hugo Page (Intermarché - Wanty), der damit die Führung in der Nachwuchswertung übernahm.

Pedersen ist in dieser Saison ein Frankreich-Spezialist

Für Pedersen war es der achte Saisonsieg, sieben davon fuhr er in Frankreich ein. “Ich mag es in Frankreich zu fahren - von den kleinen bis zu den großen Rennen ist es hier immer super organisiert”, sagte Pedersen dazu. Unter anderem gewann er zu Saisonbeginn die Tour de la Provence und den Etoile de Bessèges. Zum Sprint fügte er an: “Das war ein Leadout nahe an der Perfektion.”

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Zwölf Kilometer vor dem Ziel attackierte Nils Politt (UAE Team Emirates) aus dem Feld und sorgte kurzzeitig für etwas Unruhe unter den Sprintermannschaften. Doch weit kam der Deutsche mit seiner Attacke nicht, die Lücke war alsbald wieder geschlossen.

Ruhiger Auftakt beim Critérium du Dauphiné für Roglic, Evenepoel und Co.

Mit dem Etappensieg darf sich Pedersen das erste Gelbe Trikot der Rundfahrt überstreifen. Aufgrund der Zeitbonifikation im Ziel führt der Däne, für den es der erste Renneinsatz nach den Frühjahrsklassikern war, mit vier Sekunden vor Bennett und sechs Sekunden vor Page. Mit der Bergankunft auf der kommenden Etappe dürfte Pedersen das Führungstrikot allerdings schnell wieder hergeben. “Jetzt, wo ich in Führung bin, wird mich niemand in die Ausreißergruppe lassen. Das Finale morgen ist zu schwer für mich. Wir werden das Rennen morgen aus Respekt für das Gelbe Trikot kontrollieren, aber wir haben auch einen GC-Fahrer, um den wir uns kümmern müssen. “

Die Favoriten um Primoz Roglic (Bora-Hansgrohe), Remco Evenepoel (Soudal-Quick Step), Juan Ayuso (UAE Team Emirates) und Tao Geoghegan Hart (Lidl-Trek) sind dann auf der 2. Etappe gefordert. Zum Auftakt verlebten sie hingegen einen ereignislosen Tag und kamen zeitgleich ins Ziel.

Critérium du Dauphiné 2024: Ergebnisse - die Top 10 der 1. Etappe

  1. Mads Pedersen (Lidl-Trek) 4:01:30
  2. Sam Bennett (Decathlon AG2R La Mondiale) +s.t.
  3. Hugo Page (Intermarché - Wanty) +s.t.
  4. Clement Venturini (Arkéa - B&B Hotels) +s.t.
  5. Owain Doull (EF Education - EasyPost) +s.t.
  6. Michele Gazzoli (Astana Qazaqstan Team) +s.t.
  7. Ivan Garcia (Movistar) +s.t.
  8. Fred Wright (Bahrain - Victorious) +s.t.
  9. Magnus Cort (Uno-X Mobility) +s.t.

So lief die 1. Etappe des Critérium du Dauphiné 2024

Mit Start der Etappe in Saint-Pourçain-sur-Sioule setzte sich Mark Donovan (Q36.5 Pro Cycling Team) vom Feld ab. Kurz darauf begab sich der Franzose Mathis Le Berre (Arkéa - B&B Hotels) in die Verfolgung, schloss jedoch erst nach über 30 Kilometern zum Briten auf. Das Feld gab sich mit den beiden Ausreißern zufrieden und gewährte einen maximalen Vorsprung von 4:30 Minuten.

Frühzeitig organisierten Lidl-Trek und Decathlon AG2R La Mondiale die Nachführarbeit. Der Tagessieg war entsprechend kaum eine realistische Option für die beiden Ausreißer, mit drei Bergwertungen gab es aber immerhin das erste Bergtrikot der Rundfahrt zu erobern. Die ersten beiden Bergwertungen an der Côte de Jenzat (4. Kategorie) nach 20 Kilometern und an der Côte de Gannat (3. Kategorie) nach 30 Kilometern sicherte sich Donovan noch als Solist. In Begleitung von Le Berre sicherte er sich nach 47 Kilometern zudem die Punkte an der Côte de Chouvigny (3. Kategorie).

Im Feld behielt man die beiden Ausreißer allerdings an der kurzen Leine. Rund 60 Kilometer vor dem Ziel pendelte der Vorsprung bei rund zwei Minuten. 17 Kilometer vor dem Ziel war die Flucht von Donovan und Le Berre dann beendet.

Einen überraschenden Angriff setzte kurz vor dem Ziel Nils Politt.Foto: Dario Belingheri/Getty ImageEinen überraschenden Angriff setzte kurz vor dem Ziel Nils Politt.

Auch wenn keine kategorisierte Bergwertung mehr im Tagesprofil eingebaut war, blieb das Terrain leicht wellig. Das Finale wurde auf zwei Runden über 30 Kilometer ausgefahren, jeweils zwölf Kilometer vor jeder Zieldurchfahrt stand ein letzter unkategorisierter Anstieg an. Bei der letzten Überfahrt ergriff dann Politt die Initiative und attackierte aus dem Feld, Marco Haller (Bora-Hansgrohe) sprang an sein Hinterrad. Doch weit kam die Gruppe nicht – Decathlon AG2R La Mondialefuhr das Feld wieder heran. Auch eine kurze Offensive von Jonas Rutsch (EF Education - EasyPost) verpuffte.

Im Anschluss lieferten sich die Sprinterteams sowie die Mannschaften der Klassementfahrer bis zur Flamme Rouge ein Highspeed-Rennen um die besten Positionen an der Spitze des Feldes. Am Ende sicherte sich Pedersen dann den Sieg im Massensprint.

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