Der Kanadier Derek Gee (Israel-Premier Tech) feierte auf der 3. Etappe des Criterium du Dauphine den größten Erfolg seiner Karriere. Bei der kleinen Bergankunft griff er innerhalb des letzten Kilometers mit Romain Gregoire (Groupama-FDJ) aus der Favoritengruppe an und verwies den Franzosen im Schlussspurt auf Platz zwei. Platz drei ging drei Sekunden später an Lukas Nerurkar (EF Education EasyPost), der die Favoritengruppe mit allen großen Namen anführte.
Die Etappe führte über 181,7 Kilometer durch das Zentralmassiv. Im Tagesprofil befanden sich zwar keine ganz schwierigen Anstiege, mit fünf kategorisierten Bergwertungen sammelten sich dennoch über 2800 Höhenmeter an. Das Ziel befand sich im kleinen Bergdorf Les Estables. Die Schlusssteigung war mit 3,8 Kilometern und rund fünf Prozent Steigung allerdings keine ganz große Hürde. Entsprechend erreichten rund 45 Fahrer zusammen den letzten Kilometer.
Mit dem Etappensieg übernahm Gee zugleich die Gesamtführung. Er verdrängte dank der Zeitbonifikation im Ziel den bisherigen Führenden Magnus Cort (Uno-X Mobility) auf Platz zwei.
Nach Start in Celles-sur-Durolle dauerte es rund 30 Kilometer und einige Attacken, ehe die Spitzengruppe des Tages stand. Schließlich gelang es Remy Rochas (Groupama-FDJ), Nicolas Prodhomme (Decathlon AG2R La Mondiale) und Harry Sweeny (EF Education EasyPost), sich aus dem Hauptfeld zu lösen. Ihr Vorsprung wuchs in der Folge schnell auf über drei Minuten an.
Mit fünf mittelschweren Anstiegen gab es unterwegs reichlich Bergpunkte zu gewinnen. Die erste Bergwertung nach 22 Kilometer an der Cote d’Augerolles (4. Kategorie) sicherte sich Prodhomme, die weiteren Anstiege befanden sich allesamt in der zweiten Etappenhälfte. Im Feld übernahm frühzeitig das Team Uno-X Mobility um den Gesamtführenden Magnus Cort Nielsen die Nachführarbeit.
Die schwierigste Bergprüfung am Saint-Victor-sur-Arlanc (2. Kategorie) entschied nach 87 Kilometern Rochas aus der Fluchtgruppe für sich – aus dem Feld sicherte sich derweil Mathis Le Berre (Arkea-B&B Hotels) mit einem Angriff Platz vier und den letzten verbliebenden Punkt an der Bergwertung. Damit verteidigte der Franzose seine Führung in der Sonderwertung. An der Cote de Retournac (3. Kategorie) nach 125 Kilometern sicherte erneut Rochas die zwei Punkte.
40 Kilometer vor dem Ziel setze sich Christopher Juul-Jensen (Team Jayco-AlUla) aus dem Feld ab und erreichte wenige Kilometer später die drei ursprünglichen Ausreißer. Der Vorsprung betrug zu diesem Zeitpunkt noch rund eine Minute, die Bergwertung an Cote de Valogeon (4. Kategorie) nach 147 Kilometern ging an Prodhomme. Zwischenzeitlich versuchte auch der französische Meister Valentin Madouas (Groupama-FDJ) nach vorne aufzuschließen, musste sein Unterfangen jedoch erfolglos abbrechen.
Das Terrain blieb im Anschluss zunächst auch ohne kategorisierte Steigung anspruchsvoll, wodurch Rochas den Anschluss an die Spitzengruppe verlor. Die restlichen drei Ausreißer retteten wenige Sekunden bis zum Fuß der 3,8 Kilometer langen Schlusssteigung an der Cote des Estables (3. Kategorie), ehe ihre Flucht beendet war. Die Klassementfahrer übernahmen im Anschluss das Renngeschehen. Für Zeitabstände war der Schlussanstieg jedoch nicht herausfordernd genug.