Thomas Goldmann
· 22.08.2022
Anton Palzer hat den Sprung vom Skibergsteiger zum Profi-Radsportler gewagt. Nun gibt es eine Dokumentation, die diesen unkonventionellen Weg mit der Kamera begleitet hat.
Bis in das Jahr 2021 war Anton Palzer als Skibergsteiger aktiv und gehörte zur Weltspitze. Dann schlug er einen neuen beruflichen Weg ein: als Radprofi. Das Team Bora-Hansgrohe, für das er bis heute fährt, hat ihn 2021 unter Vertrag genommen. Seither hat sich viel getan. In der Dokumentation “Breaking the Cycle” wird Palzers Transformation zwischen den Sportarten dargestellt.
Die Gemeinschaftsproduktion von Red Bull und Eurosport steht auf Abruf bei Discovery+, Eurosport und GCN+ zur Verfügung. Zudem strahlt Red Bull TV die Radsport-Doku über Anton Palzer ab dem 22. August aus.
Der Film blickt auf Anton Palzers Kindheit zurück und es wird unter anderem gezeigt, wie er sich bei der Tour of the Alps oder der Tour de Suisse im Profi-Peloton zurechtfindet, ehe er im August 2021 mit der Vuelta a Espana seine erste große Landesrundfahrt über drei Wochen in Angriff nimmt.
Von Vergleichen mit dem Ex-Skispringer Primoz Roglic will der frühere Skibergsteiger Anton Palzer nichts wissen.
“Ich möchte die Geschichte von Anton Palzer erzählen und nicht versuchen, andere Sportler wie zum Beispiel Primoz Roglic zu imitieren. Er kam auch aus einer anderen Sportart. Aber ich möchte die Geschichte von mir erzählen und allen zeigen, dass man im Leben viel erreichen kann, wenn man mutig ist, wenn man furchtlos ist und zielstrebig arbeitet. Ich glaube, wenn man die Sportart wechselt - ich war zwar 28 Jahre alt, also nicht mehr so jung - ist das ein mutiger Schritt. Und ich hab’s geschafft. Ich würde sagen, dass das Projekt, Anton wechselt zum Profi-Radsport, bis jetzt ziemlich erfolgreich gelaufen ist”, sagt der 29-jährige Deutsche auf der Website von Bora-Hansgrohe.
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Für Bora-Hansgrohe-Teamchef Ralph Denk hat sich die Verpflichtung von Anton Palzer ausgezahlt. “Es war ein gewisses Risiko für uns, aber ich denke, am Ende gibt uns der gemeinsame Erfolg recht. Manchmal sollte man gewohnte Pfade verlassen und etwas Neues versuchen, nur so kommt man im Leben weiter. Wir schreiben uns das auch als Team Bora-Hansgrohe auf die Fahnen, aber Toni verkörpert diesen Zugang mit seiner Geschichte perfekt. Toni ist in den letzten beiden Jahren ein wichtiger Teil von Bora-Hansgrohe geworden und seine Lernkurve, auch was seine Rolle und Aufgaben betrifft, ist mehr als beachtlich.”
Anton Palzer konnte noch keinen Sieg als Radprofi einfahren und landete bei der Vuelta 2021 auf Rang 102 im Gesamtklassement. Für Denk sind die Ergebnisse des Quereinsteigers trotzdem sehr hoch einzuschätzen.
“Man muss auch seine Leistungen richtig ins Bild setzen. Als absoluter Anfänger was den Radsport betrifft, in nur fünf Monaten vom ersten Rennen zur Vuelta, das ist eigentlich kaum in Worte zu fassen. Jeder, der selbst Rennfahrer war, weiß was ich damit meine. Normalerweise mit den Jahren im Nachwuchs, in der U23 und den ersten Schritten im Profiradsport, hat man wahrscheinlich sieben oder acht Jahre Erfahrung, bevor man eine Grand Tour in Angriff nimmt. Bei Toni waren es von der Unterschrift bis zur Vuelta gerade einmal elf Monate.”