Was die Quantität der Siege angeht, toppt Red Bull-Bora-Hansgrohe das Vorjahr um einen Erfolg. Was die Qualität angeht, sticht natürlich der Gesamtsieg von Primoz Roglic bei der Vuelta a Espana heraus. Der slowenische Neuzugang holte für den Raublinger Rennstall nach dem Triumph von Jai Hindley beim Giro d’Italia 2022 den zweiten Grand-Tour-Sieg.
Primoz Roglic hat für Red Bull-Bora-Hansgrohe die meisten Erfolge eingefahren. Beginnend mit dem Einzelzeitfahren auf der 1. Etappe der Baskenland-Rundfahrt, gefolgt von den Etappen sechs und sieben sowie dem Gesamtsieg beim Criterium du Dauphine. Nach dem vorzeitigen Aus bei der Tour de France berappelte sich der Rundfahrtenspezialist schnell und beanspruchte die Etappen vier, acht und 19 sowie die Gesamtwertung der Vuelta a Espana für sich.
Patrick Gamper war 2024 der Vielfahrer bei Red Bull-Bora-Hansgrohe. Der 27-jährige Österreicher bringt es auf bemerkenswerte 92 Tage im Rennsattel, gefolgt von Danny van Poppel (88). Gamper startete bereits bei der Tour Down Under im Januar in die Saison und bestritt mit Giro d’Italia und Vuelta a Espana zwei Grand Tours. Das macht in Summe 13694 Rennkilometer. Doch damit hat er immer noch 157 weniger auf dem Konto als der in dieser Statistik führende van Poppel. Der Niederländer absolvierte den Giro d’Italia und die Tour de France und sammelte zudem bei den Frühjahrsklassikern viele Rennkilometer.
Das Team steckt nach dem Einstieg des Getränkekonzerns Red Bull voll im Umbruch, was sich bei den Transfers bemerkbar macht. Bei den Neuzugängen ist klar zu erkennen, dass die Mannschaft auch bei den Klassikern angreifen will. Dafür hat man junge Fahrer verpflichtet, die noch Entwicklungspotenzial haben. Eine spannende Strategie. Auch bei den Grand Tours kann die Equipe mit der Speerspitze Primoz Roglic zumindest beim Giro d’Italia um den Sieg fahren. Ob es bei der Tour de France für den 35-Jährigen gegen Tadej Pogacar und Jonas Vingegaard nochmal für den ganz großen Wurf reicht, ist eher fraglich.