Das Movement for a Credible Cycling (MPCC) wurde 2007 gegründet, um den Kampf gegen Doping zu stärken und transparenter zu gestalten. Derzeit sind 600 Radsportler, 400 Teammitglieder, 9 World-Teams (Männer), 6 Woman-World-Teams, 15 Pro-Teams, 13 Continental-Teams und viele Rennveranstalter Mitglied im MPCC. Traditionell veröffentlicht die Vereinigung Zahlen zu Dopingfällen im abgelaufenen Jahr.
Fazit des MPCC zum Doping 2023: “Die Zahl der im Hochleistungssport aufgedeckten Dopingfälle, sei es durch Ermittlungen der Polizei, der Journalisten, der von den internationalen Verbänden unabhängigen Anti-Doping-Einrichtungen oder der nationalen Anti-Doping-Agenturen, nimmt zu. Im vergangenen Jahr wurden 620 Dopingfälle im Spitzensport registriert, im Jahr 2022 waren es 587, was einem Anstieg von rund 6 Prozent entspricht.”
Besonders stark gestiegen sind Dopingfälle in der Leichtathletik, die mit 151 Fällen (gegenüber 133 im Jahr 2022), nach wie vor an der Spitze der Liste steht. In Indien, einem der 2023 am stärksten betroffenen Länder, wurde das Dopingproblem in der Leichtathletik 2023 besonders sichtbar. Bei den Leichtathletik-Staatsmeisterschaften in Delhi im vergangenen September kam es zu surrealen Szenen, bei denen sich Athleten Urintests entzogen. Im Bereich Fußball ist die Statistik etwas verzerrt, da auch Fälle von Sportbetrug mitgezählt wurden.
Mit deutlichem Abstand an der Spitze der Länder mit Dopingfällen liegt Russland: 71 Dopingfälle wurden im vergangenen Jahr bekannt. Zusammen mit Betrugsfällen und positiven Nachuntersuchungen waren es 91 Fälle. In Deutschland listet die Statistik drei Fälle auf.
Im Radsport gab es im vergangenen Jahr 28 Dopingfälle, was in etwa dem Niveau des Vorjahres (29 Fälle) entspricht. Das Jahr 2023 war jedoch durch vier Fälle gekennzeichnet, an denen Fahrer der World Tour beteiligt waren:
“Die großen Teams, die die World Tour dominieren, aber nicht Mitglied unserer Bewegung sind, sind erneut eingeladen, sich uns anzuschließen und ihren Beitrag zum Kampf gegen Doping zu leisten. Das MPCC steht weiterhin allen offen: Fahrern, Managern, Betreuern, Vertretern der Fahrer und Fans unseres Sports. Aber es verlangt die Einhaltung strenger Regeln, die notwendig sind, wenn der Spitzensport glaubwürdig bleiben will. Das haben wir getan, indem wir regelmäßig Cortisol-Tests durchgeführt haben, indem wir uns für ein Verbot von Tramadol eingesetzt haben, das am 1. Januar von der WADA in die Liste der verbotenen Produkte aufgenommen wurde, indem wir die Arbeit der ITA (International Testing Agency) unterstützt haben usw.”, heißt es in der Pressemitteilung des MPCC.