Thomas Huber
· 10.02.2024
Die 128 Kilometer umfassende Königsetappe der UAE Tour führte die Fahrerinnen vom Al Ain Police Museum zum Anstieg Jebel Hafeet. Fast 120 Kilometer lang war die Etappe tellerflach, dann folgte der entscheidende Anstieg der UAE-Rundfahrt. Der fast 11 Kilometer lange Anstieg Jabel Hafeet hat im Mittel eine Steigung von 6,8, maximal eine von 11% - auch heute sollte er wieder für die Vorentscheidung in der Gesamtwertung sorgen:
Lotte Kopecky setzte sich in einem packenden Zielsprint gegen ihre australische Konkurrentin Neve Bradbury durch und gewann somit die Königsetappe. 200 Meter vor dem Ziel trat sie kraftvoll an – die Tempoverschärfung konnte Bradbury nicht parieren, sodass Kopecky sich knapp durchsetzte und jubeln darf.
Kurz vor dem Ziel kristallisierte sich eine vierköpfige Spitzengruppe heraus, die aus Lotte Kopecky, Gaia Realini (Lidl-Trek), Mavi Garcia (Liv AlUla Jayco) und Neve Bradbury (Canyon//SRAM Racing) bestand. Letztgenannte war es dann, die drei Kilometer vor dem Ziel antrat und eine Lücke zwischen sich und ihren Konkurrentinnen riss. Kurze Zeit später setzte Kopecky dann zum Konter an – Garcia und Realini konnte nicht mitgehen und mussten abreißen lassen. 700 Meter vor dem Ziel schloss die Weltmeisterin dann zu Bradbury auf und es kam zum direkten Duell mit glücklicherem Ende für die Belgierin.
“Ich war heute sehr motiviert und wollte sehen, wie weit ich bei diesem Anstieg gehen kann. Dass ich die Etappe heute gewonnen habe, gibt mir Selbstvertrauen.” - Lotte Kopecky im Siegerinterview
Die 3. Etappe der UAE Tour startete extrem unruhig – bei der Königsetappe hatten mehrere Fahrerinnen das Vorhaben, in die Spitzengruppe des Tages zu gelangen. Erst versuchte Aude Biannic (Movistar Team), dem Peloton zu entkommen, auch Marie Le Net (FDJ-Suez) riss wenig später eine kleine Lücke zwischen sich und dem Hauptfeld. Zwar konnte Le Net die Zwischensprintwertung für sich entscheiden, Beide wurden aber zügig wieder von ihren Konkurrentinnen geschluckt.
60 Kilometer vor dem Ziel formierte sich dann eine Spitzengruppe des Tages aus drei Fahrerinnen: Idoia Eraso (Laboral Kutxa-Fundation Euskadi), Gladys Verhulst-Wild (FDJ-Suez) und die aktive Linda Zanetti (Human Powered Health) schafften es, dem Peloton zu entwischen und hatten zwischenzeitlich über sechs Minuten Vorsprung. Im Hauptfeld sorgten derweil vor allem die Teams Lidl-Trek, Fenix-Deceuninck und SD Worx - Protime für die Nachführarbeit.
Am finalen Anstieg war es die Gesamtführende Lorena Wiebes, die das Tempo am Fuße des Jebel Hafeet erhöhte, sodass das Peloton schnell in Einzelteile zerriss. Auch die Ausreißerinnen konnten nach kurzer Zeit keine gemeinsame Sache mehr machen: Verhulst-Wild setzte sich von ihren Mitstreiterinnen ab.
Sieben Kilometer vor dem Ziel wurde dann die Fahrerin von FDJ-Suez von einer kleinen sechsköpfigen Gruppe der Favoritinnen um Gaia Realini, Lotte Kopecky und Neve Bradbury überholt. Die Entscheidung sollte also in dieser Gruppe fallen.
Am Ende setzten sich Bradbury und Kopecky ab, zwischen welchen es im direkten Duell zum Showdown kam. Dank eines beherzten Antritts setzte sich die Belgierin knapp vor der Australierin durch und sorgt damit für die Vorentscheidung in der Gesamtwertung. Beste Deutsche war Ricarda Bauernfeind (Canyon//SRAM Racing) auf Tagesrang 10.