Thomas Huber
· 25.02.2024
Auf der 161 Kilometer langen Strecke von Bait Mohammed Bin Khalifa auf den Jebel Hafeet fuhr der Deutsche Emanuel Buchmann (Bora-Hansgrohe) lange Zeit vorneweg, wurde drei Kilometer vor dem Ziel dann aber von der Gruppe der Favoriten eingeholt. Aus dieser konnte sich kurz vor dem Ziel nur Lennert van Eetvelt (Lotto-Dstny) entscheidend absetzen, der als Solist ins Ziel kam und damit auch den Gesamtsieg der UAE Tour 2024 feiern darf. Mit 22 Sekunden Rückstand verwies er Pello Bilbao (Bahrain-Victorious) uns Ben O’Connor (Decathlon AG2R La Mondiale) auf die Plätze zwei und drei.
2,3 Kilometer vor dem Ziel konnten sich aus einer neunköpfigen Gruppe der Favoriten um Ben O’Connor und Pello Bilbao drei Fahrer leicht absetzen: Michael Storrer, Ilan van Wilder und Lennert van Eetvelt schafften es, eine kleine Lücke zwischen sich und ihren Kontrahenten zu reißen. 1,8 Kilometer vor dem Ziel war es dann Lennert van Eetvelt, der mit einem Antritt eine kleine Lücke reißen konnte. Anschließend war der 22-jährige Belgier nicht mehr aufzuhalten: Er konnte den Abstand zu seinen Verfolgern dank kraftvoller Tritte nochmals ausbauen und rettete am Ende 22 Sekunden vor unter anderem Pello Bilbao und Ben O’Connor ins Ziel. Damit steht er auch im Gesamtklassement ganz oben und schlägt den Australier O’Connor um zwei Sekunden.
“Ich kann es nicht glauben! Heute Morgen haben mir alle gesagt, dass ich All-in gehen und den Gesamtsieg holen soll. Ich hatte das Ziel in meinem Kopf und kann es nicht glauben, dass ich es tatsächlich geschafft habe.” - Lennert van Eetvelt im Siegerinterview
Sofort nach Rennbeginn gab es die ersten Attacken – vier Fahrer schafften es in die Spitzengruppe des Tages: Silvan Dillier, Jonas Rickaert (beide Alpecin-Deceuninck), Mark Stewart (Team Corratec – Vini Fantini) und Emanuel Buchmann (Bora-Hansgrohe) gelang dieses Vorhaben.
Die vier Fahrer harmonierten gut, zudem ließ es das Peloton recht entspannt angehen. Schnell wuchs der Vorsprung der Ausreißer – maximal hatten sie über acht Minuten Vorsprung. 75 Kilometer vor dem Ziel gab es dann eine Tempoverschärfung im Hauptfeld, sodass der Vorsprung der Ausreißer mehr und mehr schmolz.
Aufgrund des hohen Tempos, des flachen Terrains und von Seitenwind, bildeten sich in Folge Windstaffeln, die das Peloton durcheinanderwirbelten. Ein großes Chaos wurde aber vermieden, 35 Kilometer vor dem Ziel war das Peloton wieder beisammen und der Abstand auf die Ausreißer um Buchmann auf unter zwei Minuten geschmolzen.
Am Fuße des finalen Anstiegs, dem Jebel Hafeet, schwanden bei den Ausreißern die Kräfte. Nur Buchmann konnte das Tempo aufrecht erhalten und machte sich zehn Kilometer vor dem Ziel als Solist auf den Weg. Wenig später geriet das UAE Team Emirates in Not: Erst verlor der Mitfavorit Brandon McNulty den Anschluss zum Peloton. Kurz darauf war es dann der Gesamtführende Jay Vine, der ebenfalls mit der Gruppe der Favoriten nicht mitgehen konnte und seine Hoffnungen auf den Gesamtsieg begraben musste.
3 Kilometer vor dem Ziel wurde Buchmann dann von den Verfolgern überholt. Kurze Zeit später konnten sich drei Fahrer absetzen: Lennert van Eetvelt, Michael Storer und Ilan van Wilder. Ersterer konnte sich von seinen Kotrahenten mit einem Antritt absetzen und fuhr von nun an alleine vorneweg. Weil keiner der Mitstreiter antworten konnte, baute van Eetvelt seinen Vorsprung sukzessive aus und kam am Ende mit 22 Sekunden Vorsprung ins Ziel. Dieser Sieg bedeutete für den jungen Belgier nicht nur den Tagessieg, sondern auch den Gesamtsieg der Rundfahrt.