“Nicht zu lang, aber anspruchsvoll” seien die Etappen geplant, betont Tour-Direktor Thomas Pupp. Das sei auch der Wunsch der teilnehmenden Teams. Die Strecke sei in diesem Jahr “attraktiv und näher am Publikum”, so die Devise des Organisationsteams. Auch deshalb gibt es mehrere zuschauerfreundliche Rundkurse an den fünf Renntagen. “Wir wollten kurze Weg für die Zuschauer”, erläutert Pupp.
Über 40 internationale Teams hätten sich um einen Start beworben - selbst World-Tour-Teams habe man absagen müssen. Es ist die dritte Auflage des Rennens, seit sich die Macher der österreichischen Continental-Teams zusammengetan haben. Nach der Absage 2020 wegen der Pandemie stand die traditionsreiche Rundfahrt vor dem Aus. “Das ist unsere wichtigste Bühne”, erklärt Pupp, der auch Manager des Tirol KTM Cycling Team ist, das große Engagement der heimischen Mannschaften, das Etappenrennen quasi in Eigenverwaltung zu übernehmen.
Rennchef Thomas Pupp rechnet mit einer Starbesetzung. Sieben World-Tour-Teams werden am Start stehen - so viele wie lange nicht. Auf der vorläufigen Startliste stehen der deutsche Tour-Etappensieger Lennard Kämna, die österreichischen Rundfahrtspezialisten Patrick Konrad (beide Team Lidl-Trek) und Felix Großschartner vom Weltranglisten-Ersten UAE Team Emirates, das vielleicht sogar den Shootingstar des vergangenen Giro d’Italia, Isaac del Toro, ins Rennen schicken wird. Nicht dabei ist der deutsche Rennstall Red Bull - BORA - hansgrohe. Österreich ist vor allem eine Bühne für die, die den Sprung zur gleichzeitig stattfindenden Tour de France geschafft haben. Das gilt für die Topmannschaften. Vor allem ist es aber eine Leistungsschau des österreichischen Radsports und seiner Talente. Die fünf aktuellen Continental Teams schicken ihre Talente auf die heimischen Straßen. Das neue Team Arbö Kärnten hat angeblich eigens den heimischen Kletterer Hermann Pernsteiner unter Vertrag genommen.
Los geht es am 9. Juli 2025 auf einem hügeligen Klassikerparcours rund um Steyr. Es folgt ein bergiger Tag im Salzburger Land mit einem Schlussanstieg in Alpendorf/St. Johann im Pongau, der maximal 14,8 Prozent steil ist. Auf jeden Fall geht es am dritten Renntag schon um den Gesamtsieg. Die Etappe startet in Salzburg und endet mit einer Bergankunft auf dem Wahrzeichen der Stadt, dem Gaisberg. Dort macht Österreichs wichtigstes Radrennen zuletzt 1973 Station. Es geht über 7,6 Kilometer mit 7,9 Prozent Durchschnittssteigung bis zum Ziel am Sendeturm. Von dort bietet sich für Fans und Rennfahrer ein atemberaubender Blick auf die Landeshauptstadt Salzburg. Und der Blick aufs Gesamtklassement sollte klarer als zuvor sein.
Die Königsetappe führt von Innsbruck aufs Kühtai. Der 2000 Meter hohe Sattel ist dabei von beiden Seiten zu fahren - die zweite Auffahrt führt über die besonders steile Variante des Haiminger Bergs über das Sattele zum Kühtai. Durchatmen kann der Gesamtführende dann noch nicht. Am Schlusstag geht es nach dem Start in Feldkirch über die Anstiege Faschinajoch und Furkajoch - die bergige Rückfahrt nach Feldkirch erfordert vom Gesamtführende viel Aufmerksamkeit und nicht allzu müde Beine. Sprinter können die Teams beim Blick auf das Terrain getrost zuhause lassen.
Nicht auf der Strecke liegen diesmal die Großglockner-Hochalpenstraße und das Kitzbüheler Horn. “Wir werden wegen des Unfalls vor einem Jahr diesmal am Glockner pausieren”, sagt Pupp. Auf der Abfahrt war im Vorjahr der junge norwegische Radprofi André Drege tödlich verunglückt. Die Unfallstelle, an der mittlerweile ein Gedenkstein steht, wollte man in diesem Jahr nicht passieren. Außerdem wird in Andenken an Drege dessen Startnummer 171 laut Pupp nicht mehr vergeben. Dreges einstiges Team Coop-Repsol wird die Nummern ab 172 aufwärts erhalten.
19-20:30 Uhr: Team-Präsentation in Steyr
1. Etappe: Steyr - Steyr, 167,8 Kilometer (2.433 Höhenmeter)
2. Etappe: Bischofshofen - St. Johann / Alpendorf, 142,1 Kilometer (1.677 Hm)
3. Etappe: Salzburg (Schloss Hellbrunn) - Salzburg (Gaisberg), 142,9 Kilometer (2.755 Hm)
4. Etappe: Innsbruck - Kühtai, 117,3 Kilometer (3.500 Hm)
5. Etappe: Feldkirch - Feldkirch, 144,1 Kilometer (3.388 Hm)