Thomas Huber
· 20.01.2024
Unwiederstehlich trat Oscar Onley (Team dsm-firmenich PostNL) unweit des Ziels an, zog am ehemaligen Weltmeister Julian Alaphilippe (Soudal - Quick Step) vorbei und war für die Konkurrenz nicht mehr einholbar. Der Brite hatte zwar den sprintstarken Ineos-Grenadiers-Kletterer Jhonatan Narvaez am Hinterrad, der aber nichts gegen die Tempoverschärfung des späteren Siegers ausrichten konnte. Mit dem Sieg bewies Onley seine tolle Form - er ist nun in der Gesamtwertung zeitgleich mit dem neuen Führenden Stephen Williams (Israel-Premier Tech).
Der Top-Favorit auf den Tagessieg Simon Yates vom australischen Team Jayco-AlUla eröffnete mit einer Tempoverschärfung einen Kilometer vor dem Ziel das Finale. Nur acht Fahrer um den Führenden im Gesamtklassement Isaac del Toro, Julian Alaphilippe und den späteren Sieger Oscar Onley konnten folgen. Anschließend schoss das Tempo nochmals in die Höhe. Erst musste del Toro abreißen lassen, dann setzten sich kurz vor dem Ziel drei Fahrer ab: Jhonatan Narvaez, Stephen Williams und Oscar Onley, von welchen Letzterer am Ende hauchdünn die Nase vorn hatte. Yates dagegen fehlte nach seinem ersten Antritt der letzte Punch, sodass er nur als Sechster ins Ziel rollte.
“Gegen diese starke Konkurrenz war ich unsicher, etwas ausrichten zu können. Ich bin dankbar für jeden, der mich bei diesem Sieg unterstützt hat.” - Oscar Onley im Siegerinterview.
Auf den 129 Kilometern von Christies Beach auf den Willunga Hill suchten mehrere Fahrer sofort nach Rennbeginn die Flucht nach vorne. Erst konnten sich neun Fahrer vom Feld absetzen, dann kristallisierten sich vier Ausreißer heraus, die lange Zeit vor dem Peloton fuhren: Casper Pedersen, Johan Jacobs, Samuele Battistella und Liam Walsh.
Letzterer war es auch, der sich beim ersten Zwischensprint die drei Bonussekunden einheimste. Auch 48 Kilometer vor dem Ziel wurde noch einmal gesprintet - dort war der Schweizer Jacobs am schnellsten. Wirklich von der Leine ließ das Peloton die Spitzengruppe des Tages aber nicht. Maximal dreieinhalb Minuten hatten die vier Fahrer Vorsprung, während im Hauptfeld vor allem das Team des Gesamtführenden UAE Team Emirates und das australische Team Jayco-AlUla für Favorit Simon Yates die Nachführarbeit ausführten.
30 Kilometer vor dem Ziel versuchte es dann der Däne Pedersen auf eigene Faust, es stand nämlich das erste Mal der Willunga Hill an, der am heutigen Tag zweimal bewältigt werden musste. Bereits zu Beginn des Anstiegs wurden die drei weiteren Ausreißer vom Feld eingeholt, während Pedersen vorne vergeblich kämpfte: Kurz vor der Bergwertung wurde er vom Feld eingeholt. Die vollen zehn Punkte holte sich einmal mehr Luke Burns, der damit seinen Vorsprung in der Bergwertung ausbaute.
Ohne Ausreißer ging es also in den Schlussanstieg am Willunga Hill, bei dem Chris Harper als Erster sein Glück mit einem Antritt versuchte. Wirklich lösen konnte sich der Australier aber nicht, sodass er schnell vom Feld wieder einkassiert wurde. Das Finale eröffnete dann Favorit Simon Yates mit einem Antritt, der aber nicht genügen sollte. Kurz vor dem Ziel setzten sich Onley, Williams und Narvaez ab, die den Sieg unter sich ausmachten. Onley holte sich den Tagessieg, Williams das Trikot des Gesamtführenden.