Thomas Huber
· 17.01.2024
Einen Kilometer vor dem Ziel griff Isaac del Toro (UAE Team Emirates) aus dem Peloton heraus mit einem Antritt an, zog an allen Fahrern vorbei und riss eine kleine Lücke. Für einen Moment schauten sich die Fahrer hinter ihm an - das nutzte der Youngster und rettete seinen Vorsprung über die Ziellinie. Vortagessieger Sam Welsford (Bora-Hansgrohe) musste sich heute geschlagen geben und kam mit knapp einer Minute Rückstand ins Ziel.
20 Kilometer vor dem Ziel sah es noch nach einem Massensprint aus, weil bereits die Ausreißer eingeholt worden waren. Immer wieder versuchten es Fahrer um Luke Plapp und Quinn Simmons, dem Peloton zu entwischen. Die Sprinter-Teams schafften es dagegen, diese wieder einzuholen. Einen Kilometer vor dem Ziel gab es dann die Attacke von del Toro, auf die kein Fahrer eine Antwort fand. Die Sprintzüge zögerten, sodass del Toro seinen knappen Vorsprung über die Ziellinie retten konnte.
Es ist unglaublich! Ich weiß nicht, was ich sagen soll - es ist ein emotionaler Sieg für mich. - Isaac del Toro im Siegerinterview.
Die 2. Etappe der Tour Down Under begann sofort mit einem steilen Anstieg der 2. Kategorie. Schnell bildete sich dort eine Spitzengruppe des Tages bestehend aus Jardi Christiaan van der Lee (EF Education-EasyPost) und Luke Burns (Australische Nationalmannschaft). Über sechs Minuten Vorsprung gab das Peloton den beiden Fahrern maximal, die alle drei Bergwertungen für sich entschieden: Die erste Bergwertung gewann der Niederländer, die beiden darauffolgenden der Australier, der morgen auch das Bergtrikot tragen wird.
Im Peloton sorgten vor allem die beiden Teams Bora-Hansgrohe, das mit Sam Welsford den gestrigen Tagessieger und Gesamtführenden stellte, und die Lokalmatadoren Jayco-AlUla für das Tempo. Sie sorgten dafür, dass die beiden Ausreißer 20 Kilometer vor dem Ziel eingeholt wurden.
Immer wieder versuchten es anschließend Fahrer, sich vom Peloton abzusetzen - vorerst ohne Erfolg: Beim letzten Anstieg trat Luke Plapp mit Jhonatan Narvaez am Hinterrad an und konnte eine kleine Lücke herausfahren, während am Ende des Pelotons erste Fahrer abreißen lassen mussten. Auch Vortagessieger Welsford verlor den Kontakt zur Spitze und konnte nicht mehr eingreifen. Schnell wurden die beiden Ausreißer vom Peloton wieder eingeholt.
Auch Quinn Simmons versuchte es wenige Kilometer vor dem Ziel mit der Flucht nach vorne. Einen Kilometer vor dem Ziel war das Vorhaben für den US-Amerikaner beendet, weil Isaac del Toro mit einem beherzten Antritt an ihm vorbeizog. Der 20-Jährige überraschte mit seiner Tempoverschärfung die Sprintzüge. Keiner konnte dem Mexikaner folgen, sodass er seinen Vorsprung über die Ziellinie brachte. Hinter ihm kam es zu einem Massensprint, bei dem die beiden Israel-Premier Tech-Fahrer Corbin Strong und Stephen Williams am schnellsten waren. Sie komplettierten hinter dem Tagessieger das Podest.