Thomas Huber
· 12.06.2024
Zehn Kilometer vor dem Ziel setzte Torstein Traeen (Bahrain-Victorious) seine Attacke und distanzierte seine Konkurrenz. Anschließend sah der Norweger wie der sichere Sieger aus. Weil aber Adam Yates (UAE Team Emirates) vier Kilometer vor dem Zielstrich aus der Gruppe der Klassementfahrer eine Attacke setzte und im Anschluss nicht zu halten war, musste Traeen doch noch einmal um den Tagessieg bangen. Am Ende wurde die Energieleistung des Norwegers belohnt, er rettete fast eine halbe Minute Vorsprung ins Ziel. Adam Yates wurde zwar nur Zweiter, übernimmt dafür aber die Führung in der Gesamtwertung.
15 Kilometer nach Rennbeginn formierte sich auf der 4. Etappe der Tour de Suisse die Spitzengruppe des Tages. Acht Fahrer umfasste sie, mit dabei unter anderem: Torstein Traeen. Der 28-Jährige betrieb in der Ausreißergruppe einen hohen Aufwand und hielt das Peloton über weite Strecken auf Distanz. Nachdem am Fuße des Gotthardpasses die ersten Angriffe erfolgten, konnte Traeen allesamt mitgehen. Zehn Kilometer vor dem Ziel war er nur noch gemeinsam mit Roland Thalmann (Tudor Pro Cycling Team) an der Spitze, konnte diesen dann mit einem Antritt spielerisch stehen lassen. Obwohl er bereits viele Körner nach vielen anstrengenden Kilometern lassen musste, konnte er auch noch den Angriff von Adam Yates parieren. Der Norweger riskierte auf der 4. Etappe also viel und betrieb einen hohen Aufwand, wurde dabei am Ende aber mit dem Tagessieg belohnt.
“Dieser Sieg ist für Gino [Mäder]. Wir vermissen hin und fahren für ihn. Der Sieg ist etwas ganz Besonderes für mich und mein Team.” - Torstein Traeen im Siegerinterview
Zahlreiche Fahrer wollten auf der 4. Etappe vom Rüschlikon auf den Gotthardpass in die Ausreißergruppe. So dauerte es 15 Kilometer und zahlreiche erfolglose Angriffe, ehe die Spitzengruppe des Tages stand. Sie bestand aus acht Fahrern: Lilian Calmejane (Intermarche-Wanty), Torstein Traeen (Bahrain-Victrious), Michael Matthews (Team Jayco-AlUla), Bryan Coquard (Cofidis), Gerben Kuypers (Intermarche-Wanty), Roland Thalmann (Tudor Pro Cycling Team), Silvan Dillier (Alpecin-Deceuninck) und Jan Sommer (Schweizer Nationalmannschaft).
Im Peloton sorgten derweil unter anderem die Teams EF Education-EasyPost und Lidl-Trek für die Nachführarbeit. Die Ausreißer bekamen vom Hauptfeld einen Vorsprung von weit über sechs Minuten, sodass sich diese Hoffnungen auf einen Tagessieg machen durften. Am Fuße des Gotthardpasses betrug der Vorsprung noch immer sechs Minuten, die dortige Sprintwertung entschied Michael Matthews für sich.
Im langen Schlussanstieg angekommen setzte es dann die ersten Attacken an der Spitze des Feldes: Erst griff Matthews, dann Dillier an. So zerfiel die Gruppe, sodass 17 Kilometer vor dem Ziel nur noch Torstein Traeen und Roland Thalmann vorne waren. Sieben Kilometer später griff Traeen dann an und ließ den Schweizer stehen.
Schnell setzte sich Traeen ab. Im Peloton gab es zu dem Zeitpunkt kaum Angriffe, ernsthaft näher kam es der Spitze nicht. Fünf Kilometer vor dem Ziel wurde dort aber ernst gemacht: Erst verabschiedete sich der Gesamtführende Alberto Bettiol (EF Education-EasyPost) aus der Gruppe der Klassementfahrer, dann trat Adam Yates an. Dem Briten konnte keiner folgen. Er flog förmlich den Anstieg hinauf, verpasste aber den Tagessieg am Ende um eine halbe Minute. Dahinter konnte Vorjahressieger Mattias Skjelmose (Lidl-Trek) Schadensbegrenzung betreiben, er wurde Dritter.