Thomas Huber
· 16.06.2024
Auch auf der finalen 8. Etappe der Tour de Suisse 2024 konnte beim Bergzeitfahren kein Fahrer die Dominanz des UAE Team Emirates durchbrechen. Mit einer Fabelzeit von 33:23 auf der 15,7 Kilometer langen Strecke von Aigle nach Villars-sur-Ollon und einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 28,205 km/h schnappte sich Joao Almeida (UAE Team Emirates) den Tagessieg. Der Portugiese war vor allem im letzten Teilstück des langen Anstiegs nicht zu stoppen. Er gewinnt damit seine zweite Etappe bei der Tour de Suisse 2024. Neun Sekunden langsamer als der Portugiese war Gesamtsieger Adam Yates (UAE Team Emirates), Dritter wurde Mattias Skjelmose (Lidl-Trek) mit einem Rückstand von 21 Sekunden.
Auf den Etappen 5, 6, 7 und 8 machten jeweils Adam Yates und Joao Almeida die ersten beiden Plätze unter sich aus und zeigten damit, dass sie klar die besten Fahrer der Rundfahrt waren. Beide dürfen sich über jeweils zwei Etappensiege freuen. Im Gesamtklassement fehlten Vorjahressieger Mattias Skjelmose am Ende deutliche drei Minuten auf das UAE-Duo. Die Entdeckung der Rundfahrt durch die Schweiz ist Matthew Riccitello (Israel-Premier Tech), der beim Zeitfahren der 8. Etappe starker Vierter wurde. Nach zahlreichen bärenstarken Vorstellungen wird der 22-Jähirge Gesamt-Fünfter.
“Ich freue mich über den Tagessieg und den ersten Sieg bei einem Zeitfahren. Es war heute nahezu unmöglich, den Gesamtsieg zu holen - Adam war einfach zu stark. Ich freue mich, dass ich Zweiter der Gesamtwertung geworden bin.” - Joao Almeida im Siegerinterview
Die erste Richtzeit beim Bergzeitfahren setzte Damiano Caruso (Bahrain-Victorious), der lange Zeit unangefochten auf dem Hot Seat Platz nehmen durfte. Kevin Vauquelin (Arkea-B&B Hotels) war mit einem Rückstand von 13 Sekunden zwischenzeitlich der einige Fahrer, der ansatzweise mit Caruso mithalten konnte. Dann kam Lenny Martinez (Groupama-FDJ).
Der junge Franzose zeigte vor allem auf dem letzten Teilstück des langen Anstiegs seine Klasse und pulverisierte die bisherige Bestzeit Carusos um fast eine ganze Minute. Martinez’ Vorstellung war zu diesem Zeitpunkt eine Klasse für sich, auch er durfte es sich für lange Zeit im Hot Seat bequem machen. Gefährlich nah kam ihm kein Fahrer so wirklich - bis die Klassementfahrer an der Reihe waren.
Als die Top Ten unterwegs war, wurde bereits zu Beginn des Anstiegs klar, dass die Klassementfahrer den Sieg wohl unter sich ausmachen dürften. Erst war es Tom Pidcock (Ineos Grenadiers), der nach einem starken Zeitfahren erstmals die Zeit von Lenny Martinez unterbieten konnte. Doch auch der Brite durfte sich nicht allzu lange über seine Führung freuen. Matthew Riccitello kam nämlich angeflogen und entriss Pidcock den Platz an der Sonne.
Wenig später kam Mattias Skjelmose ins Ziel, der wiederum die bisherige Bestzeit des jungen US-Amerikaners unterbot. Und weil Egan Bernal (Ineos Grenadiers) eine Top-Platzierung verpasste und über eine Minute auf den Dänen verlor, schob sich Skjelmose im Gesamtklassement noch an Bernal vorbei und belegt Podestplatz drei. Für den Tagessieg sollte es bei Skjelmose aber nicht reichen. Nach bärenstarken letzten Kilometer pulverisierte Joao Almeida die Zeit des Dänen. Der Gesamtsieger Adam Yates kam zwar nicht mehr an die Zeit seines Teamkollegen heran, am Ende reichte es aber für Platz zwei beim Bergzeitfahren.