Renewi Tour 2024Wellens wird Gesamtsieger, De Lie gewinnt 5. Etappe

Thomas Huber

 · 01.09.2024

Renewi Tour 2024: Wellens wird Gesamtsieger, De Lie gewinnt 5. EtappeFoto: picture alliance/dpa/Belga
Arnaud De Lie gewinnt die 5. Etappe der Renewi Tour 2024, Tim Wellens (dahinter) wird Etappenzweiter und Gesamtsieger der Rundfahrt | David Pintens
Arnaud De Lie hat die 5. Etappe der Renewi Tour 2024 gewonnen. Der Fahrer von Lotto-Dstny setzte sich auf den finalen Metern von Tim Wellens ab, der wiederum Gesamtsieger der Rundfahrt wird.

26 Kilometer vor dem Ziel setzte Tim Wellens (UAE Team Emirates) seine entscheidende Attacke aus dem Peloton heraus, die für den Gesamtsieg bei der Renewi Tour 2024 sorgte. Er setzte sich erst mit sechs weiteren Fahrern ab, fünf Kilometer vor dem Ziel war dann der Belgier gemeinsam nur noch mit seinem Landsmann Arnaud De Lie (Lotto-Dstny) an der Spitze zu finden. Zwar entschied De Lie die Etappe auf den finalen Metern für sich, Wellens’ Vorsprung gegenüber dem Peloton reichte gleichzeitig aber, um den Gesamtsieg bei der Renewi Tour 2024 zu feiern. Nach 2014, 2015 und 2023 ist es das vierte Mal, dass der Fahrer vom UAE Team Emirates die Rundfahrt durch Belgien für sich entschied.

Wellens fängt Segaert noch ab

Vor der 5. Etappe war Alec Segaert (Lotto-Dstny) noch der Gesamtführende der Renewi Tour 2024. Der junge Belgier hielt auf der finalen Etappe lange Zeit im Peloton mit, konnte die Attacke von Wellens 26 Kilometer vor dem Ziel aber nicht mehr kontern. 26 Sekunden fehlten Segaert am Ende auf Gesamtsieger Wellens. Den dritten Rang im Gesamtklassement belegt Per Strand Hagenes (Visma | Lease a Bike), der sich lange Zeit in der Spitzengruppe des Tages aufhielt und zur Stelle war, als im Finale die Post abging. Mit Platz sieben und einer bärenstarken Vorstellung auf der 5. Etappe rückt er im Gesamtklassement noch aufs Podest vor. Bester Deutscher im Gesamtklassement ist derweil Maximilian Schachmann (Red Bull-Bora-Hansgrohe), der Neunter wurde.

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Renewi Tour 2024 - Ergebnisse: Die Top 10 der 5. Etappe

  1. Arnaud De Lie (Lotto-Dstny) 4:30:56
  2. Tim Wellens (UAE Team Emirates) +0:05
  3. Valentin Madouas (Groupama-FDJ) +0:17
  4. Rick Pluimers (Tudor Pro Cycling Team) +0:20
  5. Stan Dewulf (Decathlon AG2R La Mondiale) +0:20
  6. Matej Mohoric (Bahrain-Victorious) +0:20
  7. Per Strand Hagenes (Visma | Lease a Bike) +0:20
  8. Axel Zingle (Cofidis) +0:38
  9. Christophe Laporte (Visma | Lease a Bike) +0:41
  10. Paul Penhoet (Groupama-FDJ) +0:43

Die Gesamtwertung der Renewi Tour 2024

  1. Tim Wellens (UAE Team Emirates) 16:03:42
  2. Alec Segaert (Lotto-Dstny) +0:26
  3. Per Strand Hagenes (Visma | Lease a Bike) +0:31
  4. Christophe Laport (Visma | Lease a Bike) +0:37
  5. Stan Dewulf (Decathlon AG2R La Mondiale) +0:41
  6. Jasper Philipsen (Alpecin-Deceuninck) +0:43
  7. Ben Turner (Ineos Grenadiers) +0:44
  8. Matej Mohoric (Bahrain-Victorious) +0:47
  9. Maximilian Schachmann (Red Bull-Bora-Hansgrohe) +0:49
  10. Alberto Bettiol (Astana Qazaqstan Team) +0:50

So lief die 5. Etappe der Renewi Tour 2024

Die 203 Kilometer lange Etappe von Menen nach Geraardsbergen führte über typisch belgisches Klassikerterrain. So waren unter anderem die aus den Frühjahrsklassikern wie der Flandern-Rundfahrt bekannten Anstiege Paterberg, Bosberg und Kapelmuur auf der Strecke zu bewältigen.

Eine große Ausreißergruppe bildet sich

Zu Rennbeginn ging sofort die Post ab. Immer wieder versuchten es Fahrer, sich vom Peloton abzulösen. Doch erst nach dem ersten Zwischensprint des Tages, den Tobias Foss (Ineos Grenadiers) für sich entschied, bildete sich die Spitzengruppe des Tages. Circa 20 Fahrer setzten sich ab, unter anderem waren es Dries De Bondt (Decathlon AG2R La Mondiale), Marco Haller (Red Bull-Bora-Hansgroghe), Per Strand Hagenes (Visma | Lease a Bike), Jonas Rutsch (EF Education EasyPost) und Nils Politt (UAE Team Emirates).

Im Peloton machten derweil unter anderem die Teams Ineos Grenadiers und das UAE Team Emirates die Nachführarbeit. Sie hielten die Fluchtgruppe an der kurzen Leine, die kaum mehr als zwei Minuten Vorsprung erhielt. Weil das Tempo im Peloton die ganze Zeit hoch war, bekamen unter anderem die beiden Ineos-Fahrer Geraint Thomas und der Gesamt-Dritte Tobias Foss Probleme, sie fielen aus dem immer dünner werdenden Hauptfeld heraus.

Nach Attacken in der Spitzengruppe von unter anderem De Bondt und Haller setzten sich acht Fahrer an der Spitze des Rennens ab. Neben den beiden Genannten fanden sich auch Brent Van Moer (Lotto-Dstny), Matteo Trentin (Tudor Pro Cycling Team), Tomas Kopecky (TDT – Unibet Cycling Team), Jonas Rutsch und Per Strand Hagenes an der Spitze des Rennens wieder. Die weiteren Fahrer um Politt wurden zügig vom Peloton geschluckt.

Ausreißer werden dank UAE gestellt

Besonders De Bondt zeigte sich an der Spitze des Rennens besonders angriffslustig. Er schaffte es, sich zwischenzeitlich mit weiteren Fahrern abzusetzen. Doch die Angriffsversuche waren zwecklos: 26 Kilometer vor dem Ziel wurden die Ausreißer vom Peloton gestellt. Besonders dem hart arbeitenden UAE Team Emirates war dies zu verdanken.

Wellens’ entscheidender Angriff

Kurz darauf setzte Tim Wellens (UAE Team Emirates) eine Attacke, auf die nur Per Strand Hagenes und Arnaud De Lie (Lotto-Dstny) antworten konnten. Kurze Zeit später schlossen auch Matej Mohoric (Bahrain-Victorious), Stan Dewulf (Decathlon AG2R La Mondiale) und Rick Pluimers (Tudor Pro Cycling Team) auf. Dahinter bildete sich eine circa 15 Fahrer starke Gruppe um Jasper Philipsen (Alpecin-Deceuninck), Maximilian Schachmann (Red Bull-Bora-Hansgrohe), Japer Stuyven (Lidl-Trek) und dem Gesamtführenden Alec Segaert (Lotto-Dstny). 12 Kilometer vor dem Ziel betrug die Lücke zwischen den Gruppen ca. 15 Sekunden.

Fünf Kilometer vor dem Ziel griff erneut Wellens an. Nur De Lie konnte am Hinterrad des Belgiers bleiben. Derweil ging die Lücke zum Peloton immer weiter auf, sodass Segaert das Trikot des Gesamtführenden mehr und mehr entglitt. Zwar schaffte es Valentin Madouas (Groupama-FDJ), den Anschluss vom Peloton zur Spitze herzustellen, die Klassementfahrer im Peloton konnten aber nicht mehr antworten. So kamen Wellens und De Lie gemeinsam auf die letzten Meter der Rundfahrt. Während sich De Lie den Tagessieg holte, wurde Wellens Gesamtsieger der Renewi Tour 2024.

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