Thomas Huber
· 15.05.2024
Auf der 207 Kilometer langen Strecke zwischen Foiano die Val Fortore und Francavilla al Mare kam es am Ende zu einem Massensprint. Bei diesem bewies Jonathan Milan (Lidl-Trek), warum er das Punktetrikot tragen darf. Er zog unwiderstehlich an der Konkurrenz um Tim Merlier (Soudal - Quick Step) vorbei und schnappte sich seinen zweiten Etappensieg beim Giro 2024, nachdem er auf der 4. Etappe bereits triumphiert hatte. Merlier musste sich zunächst mit Platz zwei zufrieden geben, wurde aber später ob seiner Fahrweise im Sprint auf den 89. Platz zurückgesetzt. Somit rückte Kaden Groves (Alpecin-Deceuninck) auf Platz zwei vor, Dritter wurde Giovanni Lonardi (Polti-Kometa). Bester Deutscher war Phil Bauhaus (Bahrain-Victorious), der am Ende nicht über Platz acht hinauskam.
Soudal - Quick Step ging das Finale offensiv an und bestritt das Finale von vorne. Nachdem Merliers Anfahrer den Sprint für den Belgier lancierte, befand er sich an der Spitze des Feldes, drängte aber Juan Sebastian Molano (UAE Team Emirates) so ab, dass die Jury später entschied, Merlier zurückzusetzen. An seinem Hinterrad lauerte bereits Jonathan Milan, der kurz vor dem Ziel an Merlier vorbeizog und sich den Tagessieg holte. Kaden Groves, der sich wiederum an Milans Hinterrad befand, konnte den starken Antritt des Italieners nicht mitgehen und verlor ein wenig den Anschluss zum Tagessieger. So musste sich Groves mit Platz zwei zufrieden geben und Milan den überlegenen Sieg überlassen. Der baut derweil seinen Vorsprung in der Punktewertung auf den Sprinter von Alpecin-Deceuninck auf 63 Punkte aus.
Ich bin glücklich, was für einen tollen Job heute mein Team für mich gemacht hat. Es hat mich in eine richtig gute Position gebracht - es war ein unglaubliches Teamwork. Vielen Dank an alle in meinem Team, dass ihr an mich glaubt! - Jonathan Milan im Siegerinterview
Auf der 207 Kilometer langen 11. Etappe ging der Mann im Weißen Trikot Cian Uijtdebroeks (Visma | Lease a Bike) nicht an den Start, er musste krank die Rundfahrt aufgeben. Kurz nach Rennbeginn setzten sich drei Fahrer vom Peloton ab, das den Ausreißern keine Steine in den Weg legte. Schnell machten sich Tim Van Dijke, Edoardo Affini (beide Visma | Lease a Bike) und Thomas Champion (Cofidis) aus dem Staub.
Das Peloton ließ ob der Qualität der Ausreißer diese nicht wirklich weit ziehen, keine drei Minuten hatte das Führungstrio maximal Vorsprung. Im Peloton machten derweil die Sprinterteams Lidl-Trek, Team Jayco-AlUla, Soudal – Quick Step und Alpecin-Deceuninck die Nachführarbeit.
An der einzigen Bergwertung des Tages zeigte sich erneut Simon Geschke aktiv, der hinter den Ausreißern als Vierter über die Wertung kam und damit einen weiteren Bergpunkt sammeln konnte. Damit bleibt er zwar im Bergklassement hinter Tadej Pogacar Zweiter, darf aber auch auf der 12. Etappe erneut das Maglia Azzurra tragen.
An der Küste angekommen setzte vermehrt Gegenwind ein, der sich aber nicht allzu sehr auf den Rennverlauf auswirkte. Das Peloton hatte die Ausreißer unter der vollen Kontrolle und ließ sie auf flachem Terrain noch lange im Wind fahren. 35 Kilometer vor dem Ziel wurde das Trio dann schlussendlich gestellt. Beim anschließenden Sprint wurde der Dritte des Gesamtklassements Geraint Thomas (Ineos Grenadiers) Zweiter und schob sich damit etwas näher an den zweitplatzierten Daniel Felipe Martinez von Bora-Hansgrohe heran.
In Folge versuchte es nur einmal Andrea Piccolo (EF Education EasyPost), die Sprinter mit einem zaghaften Ausreißversuch zu überraschen. Seine kleine Lücke wurde aber nach wenigen hundert Metern von den Sprinterteams zugefahren. Es gab in Folge keine Attacken mehr, sodass es zu einem Massensprint kam. Bei diesem hatte Jonathan Milan den besten Punch und holte sich den Sieg. Damit bleibt Milan der Führende der Punktewertung. Auch im Gesamtklassement gab es keine Verschiebungen, das Tadej Pogacar weiterhin souverän anführt.