Auf der 191 Kilometer langen 3. Etappe der Baskenland-Rundfahrt von Ezpeleta nach Altsasu kam es im Finale zu einem Massensprint. Diesen eröffnete Alex Aranburu (Movistar) früh. An sein Hinterrad heftete sich anschließend Quinten Hermans (Alpecin-Deceuninck), der kurz darauf aus dem Windschatten trat, am Spanier vorbeizog und am Ende mit über einer Radlänge Vorsprung gewann. Aranburu konnte seinen Sprint nicht mehr voll durchziehen, sodass auch der Italiener Edoardo Zambanini (Bahrain-Victorious) ihn noch einkassierte.
Auf einer langen Abfahrt kam der Gesamtführende der Rundfahrt Primoz Roglic 39 Kilometer vor dem Ziel zu Fall. Der Kapitän des deutschen Teams Bora-Hansgrohe stand zwar schnell wieder, besprach sich aber anschließend mit den Verantwortlichen seiner Mannschaft am Teamwagen. Er hatte Schürfwunden an der Hüfte und hielt sich immer wieder den Kopf, entschied dann jedoch trotzdem, das Rennen fortzusetzen. Mit weit über zwei Minuten Rückstand aufs Peloton stieg er wieder auf seine Rennmaschine und wurde von seinen Teamkollegen Matteo Sobrero und Emanuel Buchmann per Kraftakt wieder ans Peloton herangeführt. Am Ende muss der Slowene keine zeitlichen Einbußen im Gesamtklassement hinnehmen und bleibt Gesamtführender.
“Es war fantastisch, als Erster über die Ziellinie zu kommen. Das Team hat einen überragenden Job gemacht. Es hat an mich geglaubt, dass ich heute gewinnen kann und mich in die perfekte Position gebracht.” - Quinten Hermans im Siegerinterview
Zu Rennbeginn gab es zahlreiche Attacken aus dem Peloton. Fahrer um den Deutschen Felix Engelhardt (Team Jayco-AlUla) und später auch Louis Meintjes (Intermarche-Wanty) sowie Quinten Hermans versuchten, sich vom Hauptfeld abzusetzen – dieses Vorhaben misslang aber. Das Rennen war deshalb lange Zeit unruhig und es dauerte 62 Kilometer, bis sich vier Fahrer endgültig absetzen konnten: Alan Jousseaume (TotalEnergies), Tom Paquot (Intermarche-Wanty), Eric Antonio Fagundez (Burgos-BH) und James Fouche (Euskaltel-Euskadi) bildeten die Spitzengruppe des Tages
Unter anderem das deutsche Team Bora-Hansgrohe sorgte im Peloton für die Nachführarbeit. Dieses ließ auf der harten Etappe mit insgesamt sechs Bergwertungen die Ausreißer nicht wirklich ziehen, maximal vier Minuten hatten die Führenden Vorsprung. 42 Kilometer vor dem Ziel wurden die vier Fahrer bei einer Abfahrt dann vom Peloton geschluckt.
Kurze Zeit später ereignete sich dann der Sturz des Gesamtführenden Primoz Roglic. Dank eines Kraftakts seiner Helfer Emanuel Buchmann und Matteo Sobrero wurde er 25 Kilometer vor dem Ziel zurück ins Peloton begleitet.
Am letzten Anstieg setzte sich Louis Meintjes etwas ab und es gelang dem Südafrikaner, eine Lücke zum Peloton zu reißen. Er gewann damit die finale Bergwertung und darf morgen das Bergtrikot tragen. Anschließend wurde Meintjes wieder gestellt. Kurz darauf holte sich Remco Evenepoel folgenden beim Zwischensprint drei Bonussekunden.
Auf den letzten Kilometern überschlugen sich dann die Ereignisse: Erst setzten sich Nelson Oliveira (Movistar), Gorka Izagirre (Cofidis) und Marc Soler (UAE Team Emirates) vom Peloton ab, wurden drei Kilometer vor dem Ziel aber wieder eingeholt. Augenblicke später gab es einen großen Sturz, bei dem auch Juan Ayuso (UAE Team Emirates) zu Fall kam. Der Spanier krümmte sich erst auf dem Boden, konnte das Rennen aber schlussendlich fortsetzen.
Im Finale bewies dann Quinten Hermans das beste Gespür, der von Alex Aranburus Hinterrad im Massensprint zum Sieg fuhr. Bester Deutscher war auf der 3. Etappe Nikias Arndt (Bahrain-Victorious) auf Rang fünf. In der Gesamtwertung gab es trotz der Stürze von Roglic und Ayuso nur minimale Verschiebungen.