Es wird noch hügeliger als am Vortag. Es geht erst in den schwäbisch-fränkischen Waldberge, dann in die Schwäbische Alb. Der bis dato schwerste Anstieg wartet nach rund 130 Kilometern hinauf nach Lauterburg. Die Durchschnittsteigung auf den 2,7 Kilometer langen Auffahrt beträgt 8,3 Prozent - in der Spitze sind es 13 Prozent. Der Abschnitt ist vermutlich zu weit vom Ziel entfernt, um rennentscheidend zu sein. Aber die Beine manches Sprinters könnten hier müde werden. Und vielleicht auch der Kopf, wenn man daran denkt, dass kurz vor dem Ziel in Schwäbisch Gmünd noch eine Rampe wartet, die die Hoffnung auf eine Teilnahme am Zielsprint zunichte macht.
Dort geht es über eine zuschauerfreundliche zehn Kilometer lange Runde, die zweimal durchfahren werden muss. Rund 1,5 Kilometer vor dem Zielstrich in der Oberbettringer Straße gibt es in Oberbettringen Bonussekunden zu gewinnen, die für die Anwärter auf den Gesamtsieg entscheidend sein könnten. Kurz vor der Wertung steilt die Neue Straße auf fast zehn Prozent auf - bei der dritten Überfahrt könnte das manche Sprinterbeine sehr schmerzen. Zumal die kletterstarken Klassement-Anwärter alles daran setzen werden, hier mit einem Höllentempo Zeitgewinne für die Gesamtwertung zu realisieren. Es gibt 3-2-1 Sekunden für die Top drei an der Wertung. Im Ziel warten dann 10, 6 und 4 Sekunden auf die drei Tagesschnellsten.
Die Deutschland Tour geht seit ihrer Neuauflage 2018 in ihre sechste Runde. Dieses Mal werden insgesamt über 748 Kilometer absolviert. Neben dem Blauen Trikot für den Gesamtsieger (im letzten Jahr noch Rot, gewonnen von Ilan van Wilder), gibt es das Grüne Trikot für den besten Punktbesten (2023 Ethan Vernon), das gepunktete Trikot für den besten Bergfahrer (2023 Harm Vanhoucke) und ein neu eingeführtes weißes Community-Trikot für den besten Fahrer des Tages, der von den Fans via Instagram gewählt wird. Zudem erhält das führende Team in der Mannschaftswertung gelbe Rückennummern.
Organisiert wird die Deutschland Tour von der Gesellschaft zur Förderung des Radsports (GFR), einer Tochter der Amaury Sports Organisation (A.S.O.), die jährlich die Tour de France durchführt.
Am letzten Tag der Deutschland-Tour 2024 (25. August) können Hobby-Radsportler am Jedermann-Rennen “Cycling Tour” rund um Saarbrücken teilnehmen. Zur Auswahl stehen zwei Strecken: eine mit 56 Kilometern und etwa 600 Höhenmetern sowie eine längere Strecke mit 100 Kilometern und rund 1000 Höhenmetern.
Die Newcomer-Tour macht am 24. August in Villingen-Schwenningen und am 25. August in Saarbrücken Halt. Diese Talentschau im Frauen-Radsport bietet U17-Rennfahrerinnen die Gelegenheit, sich auf zwei herausfordernden Tagesetappen zu beweisen.