Criterium du DauphineBjerg gewinnt Zeitfahren vor Vingegaard

Sebastian Lindner

 · 07.06.2023

Criterium du Dauphine: Bjerg gewinnt Zeitfahren vor VingegaardFoto: Getty Velo
Mikkel Bjerg (UAE Team Emirates) hat das Zeitfahren der 4. Etappe des Criterium du Dauphine für sich entschieden und damit auch die Führung in der Gesamtwertung der Rundfahrt übernommen.
Mikkel Bjerg (UAE Team Emirates) hat die 4. Etappe des Criterium du Dauphine für sich entschieden. Der Däne gewann das Zeitfahren vor seinem Landsmann Jonas Vingegaard (Jumbo-Visma).

Für den 24-Jährigen ist es der größte Erfolg seiner Karriere, denn es ist sein erster Sieg als Profi. Zwar war Bjerg dreimal in Folge U23-Weltmeister im Zeitfahren (2017 bis 2019), doch in der Elite hatte es bisher noch nicht zu einem Tagessieg gereicht. Bjerg übernimmt damit auch das Gelbe Trikot des Gesamtführenden. Der bisherige Führende, Christophe Laporte (Jumbo-Visma), kam nicht in die Top 20 und musste das Trikot abgeben.

Bester Deutscher war Nils Politt (Bora-Hansgrohe) als 22. mit 1:53 Minuten Rückstand auf Bjerg. Sein Teamkapitän Jai Hindley wurde 13. (+1:08) und ist damit in der Gesamtwertung auf Rang 10 geklettert.

Die Top 10 der 4. Etappe

  1. Mikkel Bjerg (UAE Team Emirates) 37:28
  2. Jonas Vingegaard (Jumbo-Visma) +0:12
  3. Remi Cavagna (Soudal - Quick Step) +0:27
  4. Fred Wright (Bahrain-Victorious) +0:34
  5. Ben O’Connor (AG2R Citroen Team) +0:41
  6. Felix Großschartner (UAE Team Emirates) +0:44
  7. Rune Herregodts (Intermarche-Circus-Wanty) +0:54
  8. Adam Yates (UAE Team Emirates) +0:57
  9. Nelson Oliveira (Movistar) +1:02
  10. Jonathan Castroviejo (Ineos Grenadiers) +1:05

Die aktuelle Gesamtwertung

  1. Mikkel Bjerg (UAE Team Emirates) 12:59:19
  2. Jonas Vingegaard (Jumbo-Visma) +0:12
  3. Fred Wright (Bahrain-Victorious) +0:34
  4. Ben O’Connor (AG2R Citroen Team) +0:41
  5. Felix Großschartner (UAE Team Emirates) +0:44
  6. Rune Herregodts (Intermarche-Circus-Wanty) +0:50
  7. Adam Yates (UAE Team Emirates) +0:57
  8. Julian Alaphilippe (Soudal - Quick Step) +1:00
  9. Daniel Martinez (Ineos Grenadiers) +1:07
  10. Jai Hindley (Bora-Hansgrohe) +1:08

“Es ist meiner erster Profi-Sieg”, sagte Bjerg den Tränen nahe im Siegerinterview. “Ich bin erleichtert, dass es endlich funktioniert hat. Dafür habe ich so hart gearbeitet. Ich hatte schon so viele Chancen, es zu schaffen, bin da aber meinen Erwartungen immer hinterhergefahren. Heute dachte ich eigentlich, dass der Kurs zu hart für mich ist. Aber mein Teamchef hat gesagt, du hast nichts zu verlieren, gib alles.”

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Vingegaard, der sich mit Platz 2 begnügen musste, zollte seinem Landsmann Respekt. “Es war beeindruckend, was Mikkel gezeigt hat. Ich hatte eigentlich gehofft, zu gewinnen und Gelb zu übernehmen. Vielleicht bin ich es etwas zu schnell angegangen.”

Neben dem Gelben Trikot hat Bjerg auch das Weiße des besten Jungprofis gewonnen. Stellvertretend wird es Fred Wright (Bahrain-Victorious) tragen. Das Grüne Trikot gehört weiter Laporte, Donovan Grondin (Arkea-Samsic) ist weiter im Bergtrikot unterwegs.



So lief die 4. Etappe des Criterium du Dauphine 2023

Ohne Hugo Hofstetter (Arkea-Samsic) startete das Zeitfahren der Dauphine. Während der Franzose aus gesundheitlichen Gründen nicht starten konnte, mussten Ben Turner (Ineos Grenadiers) und Geoffrey Bouchard (AG2R-Citroën Team) das Rennen nach Stürzen aufgeben.

Das Profil der 4. Etappe des Criterium du Dauphine 2023Foto: VeranstalterDas Profil der 4. Etappe des Criterium du Dauphine 2023

Der erste auf der Rampe war dann Hofstetters Teamkollege Donovan Grondin, der Träger des Bergtrikots. Und der nahm ein Kurs unter die Räder, der durchaus seine Wellen hatte. Nach einem Anstieg zu Beginn und langem abfallenden Mittelteil danach ging es im Finale wieder bergauf - so sehr, dass einige Fahrer sogar die Zeitfahrposition verlassen und aus dem Sattel gehen mussten.



Grondins erste Zeit hatte nur kurz Bestand und wurde durch die 39:23 Minuten von Ryan Mullen (Bora-Hansgrohe) abgelöst. Ihn unterbot zunächst der ehemalige Europäische Zeitfahrmeister Jonathan Casttroviejo (Ineos Grenadiers) in 38:33 Minuten. Es dauerte eine Weile, bis Nelson Oliveira (Movistar) ein wenig schneller war. Doch der Portugiese hatte keine Gelegenheit, es sich auf dem Hot Seat bequem zu machen, denn gleich der nächste Fahrer, der das Ziel erreichte, war Remi Cavagna (Soudal - Quick Step), dessen 37:55 Minuten lange der Bestwert waren.

Erst ziemlich genau eine Stunde später wurde der Franzose durch Mikkel Bjerg (UAE Team Emirates) abgelöst, der fast nochmal 30 Sekunden schneller war (37:28 min). An der Zeit des Dänen sollten sich alle anderen die Zähne ausbeißen, auch sein Landsmann Jonas Vingegaard (Jumbo-Visma), der bei der ersten Zwischenzeit noch deutlich schneller war als alle anderen Starter. An der zweiten Zwischenzeit war Bjerg dann bereits vorne - allerdings noch zeitgleich mit Cavagna und nur eine Sekunde schneller als der aktuelle Tour-de-France-Sieger.

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