BuzzRack Scorpion Lite2 FahrradträgerPreiswertes Platzwunder im Test

Stefan Frey

 · 07.03.2025

Auf den ersten Blick ist der BuzzRack Scorpion Lite2 ein ganz normaler Fahrradträger. Er bietet aber ein paar recht spezielle Detaillösungen
Foto: Stefan Frey
Für gerade mal 449 Euro hat BuzzRack mit dem Scorpion Lite2 einen Fahrradträger im Sortiment, der besonders viel Platz zu bieten scheint. Der BuzzRack hat noch ein paar weitere Eigenheiten, die wir in unserem Test unter die Lupe nehmen.

Wenn’s ums Thema Fahrradträger geht, werden vermutlich die wenigsten den Taiwanesischen Hersteller BuzzRack auf dem Schirm haben. Nicht nur das Herkunftsland macht den Scorpion Lite 2 zum Exoten. Auch bei der Ausstattung überrascht der preiswerte Kupplungsträger mit vielen ungewöhnlichen Lösungen.

Interessant dürfte er aber vor allem für Besitzer von Rädern mit Übermaßen sein: Neben seinem ungewöhnlichen Design bietet der Scorpion nämlich vor allem eins: Sehr viel Platz für dickere Reifen, lange Radstände und ausladende Rahmen. Wie sich der Exot in der Praxis schlägt? Das klären wir in den folgenden Zeilen.

Mittig platzierter Bügel als einzigartige Konstruktion

Auch beim sonstigen Aufbau zeigt sich der BuzzRack individuell. Als einziger Fahrradträger im Test verfügt er über einen Haltebügel, der mittig zwischen den beiden Schienen platziert und auch noch in der Höhe verstellbar ist. Von dieser Position aus sollten sich beide Räder recht komfortabel befestigen lassen.

Einzigartig: Der Bügel mit den Greifern sitzt zwischen den beiden Schienen und lässt sich in der Höhe verstellenFoto: Stefan FreyEinzigartig: Der Bügel mit den Greifern sitzt zwischen den beiden Schienen und lässt sich in der Höhe verstellen

Die Erstmontage fällt beim preiswerten BuzzRack etwas aufwändiger aus als bei den übrigen Modellen. Heckleuchten anschrauben, Kabel fertig verlegen, Nummernschild-Halterung aufstecken. Doch die üppig bebilderte Anleitung erklärt übersichtlich alle nötigen Schritte.

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Nur den mitgelieferten Schraubendreher kann man getrost ins Alteisen werfen – um die Nerven zu schonen, lohnt sich hier der Griff in den eigenen Werkzeugkasten. Angesichts des günstigen Preises ist der BuzzRack Scorpion Lite2 ansprechend verarbeitet. Die Materialien wirken durchaus wertig. Kanten, an denen man sich verletzen könnte, findet man hier keine.


Dafür sitzt der Stecker auf einer soliden Halterung direkt an der KupplungFoto: Stefan FreyDafür sitzt der Stecker auf einer soliden Halterung direkt an der Kupplung

Klemmung an der Kupplung ist umständlich

Bei der Klemmung auf der Kupplung geht BuzzRack ganz eigene Wege. Es gibt keine einfachen Hebel, sondern ein etwas aufwändigeres System zum Verschrauben. Bevor man den BuzzRack auf die Kupplung hebt, löst man zuerst die Klemmbacken. Anschließend werden diese mit dem Drehverschluss wieder grob festgezogen.

Mit dem Drehknauf öffnet man die Kupplungsaufnahme. Anschließend muss der Träger über den Hebel geklemmt werdenFoto: Stefan FreyMit dem Drehknauf öffnet man die Kupplungsaufnahme. Anschließend muss der Träger über den Hebel geklemmt werden

Über einen zweiten Hebel wird der Fahrradträger dann fest auf der Kupplung geklemmt. Das Ganze ist nicht nur etwas umständlich, es gibt auch keine Anzeige oder ein Einrasten, wenn die nötige Klemmkraft erreicht ist. Ob der BuzzRack wirklich sicher sitzt, lässt sich hier nur schwer feststellen. Ein weiterer Nachteil: Der Drehknauf baut recht hoch. Ob sich mit dem BuzzRack die Kofferraumklappe noch öffnen lässt, sollte man vor dem Kauf unbedingt ausprobieren.

Der Drehknauf baut recht hoch. Bei manchen Fahrzeugen wird es eng am Kofferraum. Die Heckklappe an Bussen lässt sich gar nicht öffnenFoto: Stefan FreyDer Drehknauf baut recht hoch. Bei manchen Fahrzeugen wird es eng am Kofferraum. Die Heckklappe an Bussen lässt sich gar nicht öffnen

Breite Schienen bieten viel Platz

Die Stunde des Scorpion schlägt dann, wenn man das erste Rad auf den Fahrradträger hievt. Am besten ist es, wenn man das Rad von der Seite am Bügel vorbeischiebt. Die extrem breiten Schienen bieten Platz für jegliche Reifenbreite.

Durch ihre Form stehen aber auch dünne Gravel-Reifen noch sicher. Vom Kinderfahrrad bis zum üppig bemessenen Downhiller hat hier alles Platz, was Räder hat. Ähnlich gut schneiden hier höchstens noch die Konkurrenten Eufab ProBC2 oder Thule EasyFold 3 ab.

Die Schienen sind lang, breit und für jede Art von Fahrradreifen geeignetFoto: Stefan FreyDie Schienen sind lang, breit und für jede Art von Fahrradreifen geeignetEine Ratschenfunktion gibt es hier nicht. Die Gurte müssen per Hand festgezogen werdenFoto: Stefan FreyEine Ratschenfunktion gibt es hier nicht. Die Gurte müssen per Hand festgezogen werden

Passend dazu sind die Rastbänder ausreichend lang ausgelegt. Kleines Manko: Eine Ratschenfunktion bietet der Scorpion hier nicht. Die Bänder müssen per Hand festgezogen werden. Top: Der mittig platzierte Bügel vergrößert den Schienenabstand auf satte 30 Zentimeter. Vor Kratzern an Rahmen oder Gabel muss man hier keine Angst haben.

Alle Ratschenbänder sind gummiert, das schont empfindliche FelgenFoto: Stefan FreyAlle Ratschenbänder sind gummiert, das schont empfindliche Felgen

Klauengreifer können nicht überzeugen

Weniger überzeugt waren wir von den Greifern. Die klassischen Klauengreifer sind zwar sauber gummiert, packen aber nur Rohre bis zu einem Durchmesser von etwa 6 Zentimetern. Gut, dass sich der Bügel leicht in der Höhe verstellen lässt, so erreicht man in der Regel die weniger dicken Ober- oder Sitzrohre. Wuchtige Unterrohre an E-Bikes packt der BuzzRack indes nicht.

Weniger praktisch sind die kleinen Greifer. Wuchtige E-Bike-Rohre packen sie nichtFoto: Stefan FreyWeniger praktisch sind die kleinen Greifer. Wuchtige E-Bike-Rohre packen sie nicht

Ebenfalls anders als bei den meisten Fahrradträgern im Test wird die Abklappfunktion nicht per Fuß ausgelöst, sondern muss mit der Hand entriegelt und bedient werden. In der Praxis hat das System aber kaum einen Nachteil und funktionierte recht angenehm. Ein weiteres Detail am BuzzRack: Die Kennzeichen-Halterung lässt sich mit einem Handgriff lösen. Wer befürchtet, sein Kennzeichen könnte beim City-Rundgang Dieben zum Opfer fallen, parkt es einfach sicher im Fahrzeug.

Die Abklappfunktion muss per Hand entriegelt und bedient werdenFoto: Stefan FreyDie Abklappfunktion muss per Hand entriegelt und bedient werden

Einen echten Tragegriff besitzt der Scorpion zwar nicht, doch an seinem Bügel lässt sich der relativ leichte Träger noch einigermaßen bequem zwischen Garage und Fahrzeug hin und her tragen. Trotz seiner praktischen Klappfunktion der Schienen bildet der BuzzRack zusammen mit dem Fahrradträger von Yakima das Schlusslicht in Sachen Staumaß.

Beim Staumaß reiht sich der BuzzRack fast ganz hinten im Testfeld ein. Es gibt kompaktere FahrradträgerFoto: Stefan FreyBeim Staumaß reiht sich der BuzzRack fast ganz hinten im Testfeld ein. Es gibt kompaktere Fahrradträger

BuzzRack Scorpion Lite2 Fahrradträger: Alle Infos

  • Preis: 449 Euro >> hier erhältlich
  • Gewicht: 17,5 kg
  • Staumaß: 70 x 43 x 69,5 cm
  • Schienen Länge / Breite / Abstand: 133,5 / 10 / 30 cm
  • max. Radstand: 138 cm
  • max. Rohrdurchmesser: 60 mm (keine eckigen Rohre)
  • Träger / Räder abschließbar: ja / ja
  • Ausstattung: gesicherter Klappmechanismus mit Handbedienung; Träger und Haltearme abschließbar; Haltearme gepolstert; Stecker-Halterung; mittig platzierter, höhenverstellbarer Bügel
Der BuzzRack ist preiswert und für alle Arten von Fahrrädern bestens geeignetFoto: Stefan FreyDer BuzzRack ist preiswert und für alle Arten von Fahrrädern bestens geeignet

Bewertung & Fazit - BuzzRack Scorpion Lite2 Fahrradträger

  • Montage (30 %): Note: 2,8
  • Handling (40 %): Note: 2,0
  • Ausstattung / Verarbeitung (10 %): Note: 2,1
  • Gewicht / Transport (20 %): Note: 3,0
  • Gesamtnote: 2,4

Günstiger Träger mit cleveren Details. Der mittig platzierte und höhenverstellbare Bügel ermöglicht viele Klemmpositionen und schafft Platz für alle möglichen Arten von Fahrrädern. Lange Radstände und fette Reifen stehen ebenso sicher wie kompakte Gravelbikes. Nur voluminöse oder kantige Rohre packen die Greifer nicht. Etwas aufwendiger in der Erstmontage, zudem ist die Klemmung auf der Kupplung gewöhnungsbedürftig. Kein richtiger Tragegriff, ansonsten ein echter Preistipp.

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