Wer kennt das nicht: Ein kurzer Stopp unterwegs, um die Aussicht zu genießen, ein längerer Stopp am Biergarten; mal eben das Fahrrad abstellen - aber wo? Keine Mauer weit und breit, am Zaun alle Anlehnplätze belegt. Bleibt noch einer der herumstehenden Pfosten für Schilder, Lampen und andere Möblierung im öffentlichen Raum. Aus gutem Grund sind die oft noch frei, denn: Die Gefahr ist groß, dass ein daran angelehntes Rad wegrollt, gegen den Pfosten knallt - und dann ist eine Delle oder Schramme im Lack das ärgerliche Resultat.
Dem will der Radanker vorbeugen, der sich herumstehende Pfosten oder auch Bäume zu nutze macht, um das Fahrrad abzustellen, aber auf andere Art. Dazu wird der größere der beiden Karabiner ins Sattelgestell eingehakt, das Seil, dass sich im uhrgroßen Gehäuse befindet, herausgezogen, um den Pfosten gelegt und mit dem kleinen Karabiner nach Umschlingen des Lenkers an sich selbst befestigt - fertig. Anschließend hängt das Rad voll im Seil und steht dadurch relativ sicher. Relativ: Der Radanker kann leider auch nicht ganz verhindern, dass das Rad rollt, etwa wenn ein Passant es aus Unachtsamkeit anstupst. Nach unserer Erfahrung hat das aber keine gravierende Auswirkung; das Rad pendelt etwas, der Lenker kann sich leicht verdrehen. Dass das Rad so aus der Ruhe gebracht wird, dass eine Beschädigung droht, konnten wir nicht beobachten.
Der Radanker stammt aus dem Sortiment zweier tüftelbegeisterter Brüder, die unter dem Namen “Albgeschwister” firmieren und auf der Schwäbischen Alb weitere Utensilien entwickeln, die den Fahrradalltag einfacher - oder unterhaltsamer - machen sollen. Der Radanker, dessen Prinzip an die früher üblichen Skipasshalter erinnert, aber in seiner ganze Anmutung sehr solide daherkommt, kostet 43 Euro zuzüglich Versandkosten und kann unter albgeschwister.de bestellt werden.