Es geht nicht mehr ohneDie Akku-Minipumpe

Thomas Musch

 · 14.12.2025

Es geht nicht mehr ohne: Die Akku-MinipumpeFoto: Thomas Musch
Einfach, genau, schnell: Akku-Minipumpen machen das Leben leichter

Es gibt Dinge, von denen wir nicht wussten, dass wir sie brauchen, bis wir sie hatten. Die Akku-Minipumpe für das Fahrrad ist so ein Teil. Laut, Akku leer – egal. Wie konnte man jemals anders die Reifen aufpumpen?

Klick, klick, klick. Ein paar Mal auf die Plus-Taste gedrückt, das Display zeigt “5,5 Bar”. Ventilschräubchen aufgedreht, Pumpenkopf aufgesetzt, Startkopf gedrückt. Danach bleibt nichts mehr zu tun. Vernehmlich schnarrend drückt der kleine Pumpwürfel Luft in den Reifen; als die 5,5 Bar erreicht sind, verstummt das kleine Kästchen. Fertig. Klasse. Wie konnte man jemals anders die Reifen aufpumpen?

Akku-Minipumpen sind gerade der “heiße Scheiß”. Dass jeder Rennradfahrer so ein Ding haben will, merkt man schon daran, dass vom namhaften Zubehörhersteller bis zur chinesischen Brutzelbude eine neue Akku-Minipumpe nach der anderen auf den Markt geworfen wird. Scheint ja auch ein simples Produkt zu sein. Unterschiede gibt’s aber trotzdem - und zwar deutliche.



Manche schwächeln, manche überhitzen

Manche Pumpen schaffen es, mit einer Akku-Ladung drei bis vier 32 Millimeter breite Reifen auf fünf Bar zu pumpen, andere machen nach zwei Reifen schon schlapp. Nicht alle sind in der Lage, hohe Reifendrücke aufzubauen; nach Pumpen, die mehr als sieben Bar in einen Reifen pressen können, muss man schon gezielt suchen. Manche Hersteller geben sieben Bar Maximaldruck an, ihr Pumpzwerg schafft aber nur fünf.

Größte Herausforderung für alle “Mini-Bars”: die Hitzeentwicklung. Wenn die Pumpe losschnarrt, wird’s warm. Manche Gehäuse, insbesondere von den Billiggeräten der No-Name-Marken, werden dabei so heiß, dass man sie selbst als Taschenofen beim Winterspaziergang in hohem Bogen in den Schnee werfen würde, weil sie einem die Finger verbrennen. Die Entwicklung schreitet aber auch hier schnell voran; neuere Produkte und die Pumpen von Markenherstellern haben das im Wortsinn besser im Griff.

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Ganz schön laut

Noch ein Thema der Minis ist die Geräuschkulisse. Wer am Sonntagmorgen los will und im Treppenhaus eines Mehrfamilienhauses noch schnell den Reifendruck prüfen will, macht sich mit den kleinen Plärrern keine Freunde.

Pump-Stationen eines Rennradlebens: Rahmenpumpe, Minipumpe, Mini-Minipumpe und CO2-KartuscheFoto: Thomas MuschPump-Stationen eines Rennradlebens: Rahmenpumpe, Minipumpe, Mini-Minipumpe und CO2-Kartusche

Es gab übrigens schon mal eine Zeit, da war das Aufpumpen eines Rennradreifens fast so einfach wie heutzutage mit der Akku-Minipumpe. Mit der fast armlangen Rahmenpumpe genügten ein paar Stöße, dann war das Rad startklar. Leider passte diese Pumpe irgendwann nicht mehr an moderne Rahmen. Es begann das Zeitalter der Minipumpe - und die Panne unterwegs wurde zum GAU. Manche Minipumpe fuhr jahrelang unbenutzt am Rad mit, um dann im Pannenfall spröde in ihre Einzelteile zu zerfallen. Oder man fiddelte sich mit 300 Pumpstößen gefährlich nahe ans Koma und der Reifen war immer noch nicht prall. Danach kam dann die CO2-Patrone. Bei der hatte man nach längerer Zeit des Nichtgebrauchs vergessen, wie sie funktioniert - und der spärliche Inhalt des Stahlzylinders entwich am Ventil vorbei in die Atmosphäre.

Ein Glück, gibt es jetzt die Akku-Minipumpe. Wie konnte man jemals anders die Reifen aufpumpen?

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