Das Abenteuer wartetFjällräven x Specialized Bikepacking-Taschen im Test

Sandra Schuberth

 · 23.09.2023

Bikepacking-Taschen von Specialized x Fjällräven im Test auf einer 1200 Kilometer Gravel-Bikepacking-Tour
Foto: Nick Rotter
The Great Nearby - das ist der Slogan, der die Zusammenarbeit von Radspezialist Specialized und Outdoorspezialist Fjällräven beschreibt. Entstanden ist dabei eine Kollektion aus Kleidung, Zubehör und, na klar, Bikepacking-Taschen. Und ebendiese Taschen haben wir einem Test unterzogen und sind damit auf Bikepacking-Tour gegangen. Spoiler: Regen gab’s auch.

Eine Bikepacking-Tour im Sommerurlaub war die perfekte Möglichkeit, die Taschen intensiv zu testen. Zwar nicht sonderlich einladend aber genau richtig für den Test: Die ersten Tage gab es viel Regen. Wir sind bei München gestartet und erstmal nach Mailand geradelt. Von dort ging es ins Aosta-Tal, dann über den Col du Grand Saint-Bernard in die Schweiz und zurück nach Hause. Insgesamt waren es gut 1.200 Kilometer mit 16.000 Höhenmetern, auf denen die Bikepacking-Taschen von Specialized und Fjällräven sich beweisen mussten.

Die einzelnen Taschen im Test

Die “Arschrakete”

Die Satteltasche von Specialized und Fjällräven ist zweiteilig und besteht aus einem Halter - Seatbag Harness - und einem wasserdichten Packsack. Unsere Testtasche war die 16 Liter-Version. Es gibt auch einen kleineren Drybag mit 10 Liter Volumen. Harness und Drybag sind nur einzeln erhältlich.

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16 Liter Drybag im Harness.
Foto: Sandra Schuberth

Das Harness, also die Konstruktion, die den Drybag hält, besteht aus einem Aluminiumrahmen und Textil (Vinylon und Polyamid). Am Rad befestigt wird das Harness mit einer Schraube und einer Klemme am Sattelgestell und mit einem Klettriemen, der um die Sattelstütze gelegt wird. Je Seite gibt es drei Kompressionsgurte, die den Drybag - oder was auch immer man ins Harness steckt, sichert. Ein siebter Gurt hinten hält die Ladung zusätztlich im Harness. Am Drybag hilft ein Schraubventil, Luft entweichen zu lassen. So kann der Inhalt gut komprimiert werden.

Die wichtigsten Daten zu Harness und Drybag

  • Gewicht: 625 g (Harness) plus 132 g Drybag (16 Liter) bzw. 118 g (10 Liter)
  • Preis Harness: 139,95 €
  • Preis Drybag: 59,95 € (16 Liter), 49,95 € (10 Liter)

Und wie schlägt sich die Satteltaschen-Kombi in der Praxis?

Die Tour ist nicht ohne, die Bikepacking-Taschen müssen einiges mitmachen. Dauerregen, Spritzwasser und sehr holperige Abfahrten bieten ideale Bedingungen für unseren Taschen-Test.

Direkt zu Beginn stellen wir fest: falsch gepackt. Der Drybag ist zu breit nach unten gepackt, so dass nur wenig Platz zwischen Reifen und Tasche bleibt. Die Kompressionsriemen am Harness sind festgezurrt, trotzdem berührt die Satteltaschen-Kombi immer wieder den Reifen. Wir halten an, es wird umgepackt. Jetzt ist der Packsack weniger voluminös nach unten. Das hat funktioniert. Jetzt hält die zweiteilige Konstruktion aus Harness und Drybag.

Abends im Hotel stellen wir fest: Der Drybag hat stundenlangem Regen und Spritzwasser nicht standgehalten.

Am Ende der Tour ist es Zeit für ein Fazit. Ist der Drybag gut gepackt, schleift nichts am Reifen. Eine Zeitersparnis bei der Montage und Demontage vom Drybag im Vergleich zu herkömmlichen Bikepacking-Taschen gibt es nicht. Es müssen jedes Mal bis zu sieben Riemen gelöst bzw. festgezurrt und deren Enden verstaut werden. Was fehlt sind Gummiriemen auf der Oberseite, an denen sich etwa die nasse Regenjacke oder eine frisch gewaschene Radhose zum Trocknen außen auf der Tasche befestigen lassen. Dafür bleibt der Look aufgeräumt.

Solide Kombination aus Harness und Drybag, die aber Dauerregen nicht stand hält.

  • Vorteil: Der Harness hält den Drybag stabil und schwingungsfrei
  • Nachteil: Der Drybag ist entgegen der Herstellerangabe nicht wasserdicht

Lenkertasche: eine Kombination aus Gepäckträger und Rolltop-Tasche

Specialized und Fjällräven mögen anscheinend Kombi-Packungen. Bei der Satteltasche werden Harness und Drybag kombiniert, weiter vorn am Rad wird eine Rolltop-Tasche auf einen Gepäckträger gepackt.

Die Lenkertasche sitzt auf einem Front-Gepäckträger
Foto: Sandra Schuberth

Die S/F Handlebar Rolltop besteht aus recyceltem 210D-Ripstop-Nylon und wird ebenfalls als wasserdicht ausgeschrieben. In ihr lässt sich Gepäck bis zu einem Volumen von 13 Litern verstauen. Der Clou: Die Tasche kann auch als Schultertasche verwendet werden. Wie schon bei der Satteltasche, ist auch hier Tasche und Gepäckträger nur einzeln erhältlich.

Auf dem Alu-Gepäckträger lässt sich alles mögliche transportieren. Paket, Zelt, Pizza, Kuchen - oder eben die Handlebar Rolltop-Tasche. Der Gepäckträger wird direkt am Lenker befestigt und am Vorbau mit einem Spannseil stabilisiert. Er eignet sich laut Hersteller für alle Arten von Fahrrädern - jedenfalls sofern das Rad einen Alu-Lenker mit 31,8 mm Durchmesser hat. Auch Downhill wird ausgeschlossen, wohl wegen der Belastung.

Achtung! Das Handlebar-Rack ist nur für die Verwendung mit Alu-Lenkern getestet und zugelassen.

Details zur Lenkertasche

  • Preis Handlebar Rack: 99,95 €
  • Preis Drybag: 119,95 €
  • Gewicht: 331 g Handlebar Rack plus 395 g Handlebar Rolltop

So schlägt sich die Lenker-Kombi von Specialized und Fjällräven

NICHT NACHMACHEN: Wir montieren das Handlebar Rack an einen Carbon-Lenker. Weder ist Zeit da noch neues Lenkerband, um den Lenker vor der Tour noch gegen ein Alu-Modell zu tauschen.

So sieht der Handlebar Rack von Specialized und Fjällräven aus, wenn er nicht am Rad montiert ist.Foto: Sandra SchuberthSo sieht der Handlebar Rack von Specialized und Fjällräven aus, wenn er nicht am Rad montiert ist.

Wir studieren die Anleitung zur Montage und befolgen sie Schritt für Schritt. Vier Schrauben und ein Spannseil halten die Transporthilfe am Lenker. Neben zwei mal zwei Schrauben, die einmal für die Klemmung am Lenker und einmal für die am Gepäckträger zuständig sind, wird das Rack durch ein dünnes Spannseil gehalten. Das dient der Stabilisierung und erinnert uns an die Ortlieb Handlebar Bag QR. Bei Ortlieb wird das Spannseil festgeklemmt, bei Specialized x Fjällräven werden Knoten gemacht.

Knotenkunde

Erst wird ein Knoten in das Spannseil gemacht, dann das Seil durch ein Loch gefädelt. Von hier verläuft das Seil über den Lenker, unter dem Vorbau entlang, wieder über den Lenker und... jetzt, ja erst jetzt, wird es kompliziert. Denn jetzt muss ein zweiter muss Knoten in das Spannseil gemacht werden und das Seil in die entsprechende Nut gebracht werden. Von vorne sieht das Ganze etwa so aus, nur dass das Spannseil hier in der Luft hängt und der Gepäckträger nicht am Lenker sitzt. Es geht um den linken Knoten im Bild, der hat allerlei Nerven gekostet.

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Ein Knoten kann doch nicht so kompliziert sein? Doch, und zwar dann, wenn ebendieser Knoten die Position des Handlebar Racks bestimmt - der Knoten an sich war nicht kompliziert.

Ist der Knoten zu weit weg vom Lenker, kippt das Rack nach unten, ist der Knoten zu nah am Lenker, kommt sich die Tasche bei unserem Setup mit dem Garmin in die Quere. 10 Knoten später haben wir das Rack in der passenden Position am Lenker befestigt. Ob das hält?

... der Knoten in der Praxis

Nicht nur die Satteltasche muss nach den ersten Kilometern umgepackt werden, auch die Front bedarf einer Nachjustierung. Der vordere Teil der Tasche berührt auf Gravelwegen immer wieder den Reifen. Dies dürfte bei größeren Fahrrädern kein Problem sein. Auch am kleinen Rad lässt sich das Problem lösen. Neu gepackt und festgezurrt geht es weiter, danach ist das Problem Geschichte.

Am fünften Tag unserer Tour passiert es: Der zweite Knoten, für den wir so viele Versuche gebraucht hatten, rutscht aus seiner Nut. Er ist zu dünn. Und was passiert jetzt? Genau, das Rack kippt nach unten, die Tasche schleift am Reifen. Wir haben eine schnelle Lösung: Wir ziehen einen Riemen um die Tasche und den Vorbau, um alles zu stabilisieren. An der heutigen Unterkunft angekommen gehen wir das Ganze erneut an. Denn der Riemen war keine Dauerlösung und wird an einem anderen Rad gebraucht. Wir knoten wieder und platzieren einen zweiten Knoten direkt auf den ersten. Jetzt hält es - egal wie holprig die Abfahrten sind.

Der Knoten ist rausgerutscht ...Foto: Sandra SchuberthDer Knoten ist rausgerutscht ...... provisorisch muss ein Spanngurt herhalten, um Tasche und Front-Rack zu stabilisieren.Foto: Sandra Schuberth... provisorisch muss ein Spanngurt herhalten, um Tasche und Front-Rack zu stabilisieren.

Und wie schlägt sich die Rolltop-Tasche?

Die Montage der Rolltop-Tasche am Handlebar Rack ist einfach. Hierzu werden zwei Schlaufen, die an der Tasche sind, über die oberen Ecken des Gepäckträgers gelegt und anschließend mit zwei Schnallen sicher auf der Plattform befestigt. Diese Konstruktion erweist sich als äußerst stabil und zuverlässig. Die Tasche selbst wird durch zwei seitliche Schnallen und zwei Kompressionsriemen verschlossen, was für einen sicheren und nahezu wackelfreien Sitz des Tascheninhalts sorgt. Ein kleiner Nachteil besteht jedoch darin, dass insgesamt vier Schnallen geöffnet und geschlossen werden müssen, wenn man auf den Tascheninhalt zugreifen möchte. Das kann nerven, umso mehr sollte darüber nachgedacht werden, was wo eingepackt wird.

Der erste Tag unserer Tour ist geprägt von einem ständigen Wechsel zwischen Regen und Sonne. Das geht einher mit einem ständigen An- und Ausziehen der Regenjacke und das wiederum mit Einpacken und Auspacken. Jedes Mal vier Schnallen öffnen und schließen. Am nächsten Tag kommt die Regenkleidung in die Rahmentasche, das ist aus zweierlei Sicht praktisch. Erstens ist der Zugriff schneller, zweitens bleibt die Nasse Kleidung unter sich.

Fazit aus dem Praxistest: Doppelt hält besser ...

... das gilt für Knoten im Spannseil des Handlebar Racks genauso wie für das Einpacken von Gepäck. Denn leider hat auch die Tasche dem Dauerregen der ersten Tage nicht stand gehalten. Im Innern war es nicht klitschnass, aber deutlich erkennbar, dass Wasser eingedrungen ist. Wie gut, dass wir ohnehin alles, was wirklich nicht nass werden sollte, doppelt eingepackt hatten. So blieb die Wechselkleidung trocken. Etwas umständlich ist, dass erst vier Schnallen geöffnet werden müssen, wenn man etwas aus der Tasche braucht. Ein Pluspunkt: Durch den Rolltop-Verschluss lässt sich der Inhalt der Tasche super überblicken.

Der lässige Randonneur-Look, den Front-Rack und Tasche dem Setup verleihen, lädt zu entspannten Touren mit ausgiebigen Pausen ein. Das hat zu unserem Modus gepasst. Wir hatten Kaffee, Kocher und Aeropress dabei und haben an den schönsten Orten Kaffeepausen eingelegt. Wünschenswert wäre, wenn die Fronttasche ein Ventil zum Luftablassen hätte, wie es beim Drybag der Fall ist. Nicht ganz leicht ist es, Licht an den Lenker zu montieren. Bei großen Rädern kann ein Scheinwerfer von unten an den Gepäckträger gebaut werden, bei kleinen Rädern reicht der Platz nicht. Das Licht muss höher gelegt werden, damit es über die Tasche leuchten kann. Und auch das Navi muss entweder über den Vorbau oder etwas schräger nach oben justiert werden, damit es nicht mit der Tasche kollidiert.

Fazit

Front Rack und Tasche halten sicher und stabil - sofern der Knoten im Stabilisierungsseil richtig platziert ist und dick genug ist. In der Tasche findet man schnell, was man sucht. Praktisch für entspannte Touren.

  • Vorteile: Passt auch zwischen schmale Dropbar-Lenker, auf dem Rack können auch andere Gegenstände transportiert werden. Wir denken an Pizza.
  • Nachteile: Hält Dauerregen nicht stand; die Plattform könnte gerade für kleine Räder etwas größer sein, damit die Tasche nicht vorn über hängt; die Montage von Navi und Licht am Lenker kann schwierig sein.

Oberrohrtasche: Toptube Bag

Die Oberrohrtasche sitzt stabil, auch wenn sie “nur” mit Klettbändern befestigt ist. Noch stabiler, wenn im vorderen Bereich eine obere Schlaufe verwendet wird.Foto: Sandra SchuberthDie Oberrohrtasche sitzt stabil, auch wenn sie “nur” mit Klettbändern befestigt ist. Noch stabiler, wenn im vorderen Bereich eine obere Schlaufe verwendet wird.Zwei Wege-Reißverschluss und große Öffnung helfen, den Überblick über den Tascheninhalt zu behalten. Außerdem lassen sich Kleinteile in kleinen Mesh-Taschen verstauen.Foto: Sandra SchuberthZwei Wege-Reißverschluss und große Öffnung helfen, den Überblick über den Tascheninhalt zu behalten. Außerdem lassen sich Kleinteile in kleinen Mesh-Taschen verstauen.

Die Oberrohrtasche von Specialized und Fjällräven gefällt uns richtig gut. Sie ist schmal und lässt sich dank eines Zwei-Wege-Reißverschlusses von vorn und von hinten öffnen. Sie wird mit Klettriemen oder Schrauben am Oberrohr befestigt. Die Tasche ist aus strapazierfähigem Vinylon mit einem Futter aus recyceltem Nylon und schaumstoffgepolsterten Seiten gefertigt. Das Material ist relativ fest und der Boden verstärkt. Im Innern der Tasche sind Meshtaschen, in denen sich kleinere Gegenstände verstauen lassen. Die Nähte sind nicht versiegelt, aber das Futtermaterial ist wasserdicht.

Die Toptube Bag von Specialized und Fjällräven im Detail

  • Höhe: 10 cm
  • Länge: 26 cm
  • Breite: 6 cm
  • Volumen: 0,8 l
  • Gewicht: 139 g
  • Preis: 54,95 €

Die Oberrohrtasche auf unserer Test-Tour

Die Oberrohrtasche ist mit einer Länge von 26 cm länger als viele andere Oberrohrtaschen. Ideal zum Beispiel für einen Selfie-Stick für eine Insta360. Oder für ganz viele Snacks. Die Breite der Tasche ist angenehm, besonders auch für Leute, die dazu neigen, mit der Innenseite der Oberschenkel bzw. Knie an die Tasche zu stoßen.

Es heißt zwar, die Tasche ist nicht wasserdicht, sie hat dem Dauerregen aber getrotzt und es blieb trocken in der Tasche. Sehr gut! Auch die Mesh-Taschen für Kleinkram wie etwa den Schlüssel sind praktisch.

Fazit Oberrohrtasche

Gute Tasche, in die auch längere Gegenstände passen.

  • Vorteil: Lässt sich auch am Oberrohr festschrauben; Zwei-Wege-Reißverschluss; trotz Dauerregen ist kein Wasser eingedrungen.
  • Nachteil: Kann bei sehr kleinen Rädern mit klassischer Rahmenform zu lang sein.

Rahmentasche

Wider Erwarten passt die große Tasche in den kleinen Stahlrahmen - wie angegossen - und sogar zwei Trinkflaschen haben Platz
Foto: Sandra Schuberth

Die Rahmentasche ist, wie die Oberrohrtasche, mit einem Zwei-Wege-Reißverschluss ausgestattet. Der lässt sich über die komplette Länge der Tasche öffnen. So kann man bequem auf alles in der Tasche zugreifen, ohne viel auspacken zu müssen. Ganze sieben Klettriemen sind dafür vorgesehen, die Tasche am Rahmen zu befestigen - weniger geht aber auch. Die Tasche besteht aus dem gleichen Material wie die Oberrohrtasche, die Seiten sind schaumstoffgepolstert. Im Innern der Tasche sind Meshtaschen für kleinere Gegenstände. Zwar sind die Nähte der Tasche nicht versiegelt, aber das Futter ist wasserdicht.

Die Rahmentasche in Größe S

  • Höhe: 10 cm
  • Länge: 40 cm
  • Breite: 6 cm
  • Volumen: 2,3 l
  • Gewicht: 244 g
  • Preis: 79,95 €

Die Rahmentasche in Größe M

  • Höhe: 11 cm
  • Länge: 47 cm
  • Breite: 6 cm
  • Volumen: 3 l
  • Gewicht: 297 g
  • Preis: 89,95 € (Größe M)

Die Rahmentasche in Größe L

  • Höhe: 14 cm
  • Länge: 53 cm
  • Breite: 6 cm
  • Volumen: 5 l
  • Gewicht: 376 g
  • Preis: 99,95 €

Specializes x Fjällräven Rahmentasche im Praxistest

Auf unserer Bikepacking-Tour war sie nicht dabei, da wir hier mehr Stauraum brauchten und eine maßgefertigte Rahmentasche, die das komplette Rahmendreieck ausfüllt, gewählt haben. Dafür durfte sich die Tasche in Größe M beim Dreifels-Gravelcamp beweisen. Wir hätten es selbst nicht geglaubt, aber sie hat perfekt an das Testrad gepasst.

Rahmentasche und Oberrohrtasche im EinsatzFoto: Robert KrügelRahmentasche und Oberrohrtasche im Einsatz

Die erste - und einzige - Hürde bei der Montage der Tasche: Die Klettriemen in die Tasche fädeln. Die Riemen haben auf einer Seite Kletthaken, auf der anderen Seite den flauschigen Gegenpart. Die Haken, also die klettende Seite, rutscht besser durch die Lasche, wenn sie zur Tasche zeigt. Doch dann ist die klettende Seite außen und es kommt immer wieder vor, dass man mit der Radhose an die Riemen kommt und so die Hose beschädigt. Andersherum lassen sich die Klettbänder schwer einfädeln, aber die Haken sind zu den Rahmenrohren gerichtet. Wir nehmen einen Schlüssel zur Hilfe. Bedenken, dass die Haken vom Klettverschluss den Rahmen zerkratzen haben wir nicht, denn der wurde vorher abgeklebt.

Was uns erst beim Fahren aufgefallen ist: Die Rahmentasche ist asymmetrisch gearbeitet. Auf der Reißverschlussseite ist sie etwas breiter. Eine Testperson ist immer wieder auf dieser Seite mit der Innenseite der Oberschenkel an die Tasche gekommen. Andere Testerinnen nicht. Aber das ist nicht die erste Tasche ist, bei der das passiert. Das zeigt auch die Haut, auf der diverse Rahmentaschen schon spuren hinterlassen haben. Das stabile Material, aus dem die Tasche gefertigt ist, sorgt dafür, dass sie ihre Form behält. Gut für’s Knie bzw. die Haut an der Innenseite des unteren Oberschenkels.Der lange Reißverschluss ist praktisch, um leicht an alles in der Tasche heranzukommen. Die Mesh-Taschen im Innern sorgen für zusätzliche Ordnung, gerade, wenn Kleinkram wie Schlüssel, Karten, Medikamente oder anderes schnell zugänglich sein sollen.

Fazit zur Rahmentasche

Besonders gut ist der große Reißverschluss und dass das Material formstabil ist. Da es die Tasche in verschiedenen Größen gibt, passt sie für viele Fahrräder. Trotz Dauerregen und Spritzwasser ist kein Wasser eingedrungen.

Vorteil: große Reißverschlussöffnung für guten Überblick, stabiles Material

Nachteil: Asymmetrisch in der Breite; wer mit der Innenseite der Knie öfter an Rahmentaschen stößt, wird die Tasche auf der linken Seite ebenfalls berühren.

Für wen passen die Specialized x Fjällräven Bikepacking-Taschen?

Die Taschen sind lässig in der Optik und stabil in der Befestigung am Fahrrad. Eine gute Wahl für alle, die eher auf gemütliche Bikepacking-Touren bei schönem Wetter als auf Kilometerfresser aus sind. Die Bikepacking-Taschen heben sich optisch von denen anderer Hersteller ab, vor allem die Rahmentasche und die Oberrohrtasche überzeugen. In der Fronttasche findet zum Beispiel alles Platz, was für eine ausgiebige Kaffeepause oder Brotzeit benötigt wird - und noch einiges mehr. Wer allerdings wirklich wasserdichte Taschen sucht, ist hier an der falschen Adresse.

>> Mehr Bikepacking-Taschen gibt es hier.

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