EinzeltestSattel Brooks Cambium C17

Unbekannt

 · 13.02.2014

Einzeltest: Sattel Brooks Cambium C17Foto: Philipp Schieder
Sattel Brooks Cambium C17

Seit fast 150 Jahren ist die britische Marke Brooks ein Synonym für Sättel aus dickem Rindsleder. Der neue Cambium C17 bricht mit dieser Tradition.

Vor allem Langstrecken- und Vielfahrer schwören auf deren unvergleichlichen Komfort, nehmen dafür sogar lange Einfahr­zeiten und hohen Pflegeaufwand in Kauf. Beim neuen Cambium C17 müssen Brooks-Fans allerdings umdenken: Es ist der erste Sattel in der Firmen­geschichte, der ohne Leder auskommt. Seine Decke besteht aus vulkanisiertem Naturkautschuk, das über einen Aluminiumrahmen gespannt und von ­relativ grob strukturiertem Baumwollgewebe überzogen ist. Für den Bruch mit der Firmentradition hat Brooks gute Argumente: Die natürliche Elastizität des Gummis verspricht eine gute Anpassungsfähigkeit an die Anatomie des Fahrers, die Textilfäden garantieren Abriebfestigkeit und verhindern, dass der Sattel ausleiert und durchhängt. Zudem zeigt sich der C17 un­beeindruckt von Regen. Nach zwei Monaten Praxis auf dem Crosser und dem Rennrad lässt sich sagen: Das Kon­zept funktioniert. Vom ersten ­Meter an sind Passform und Komfort ausgezeichnet. Die relativ breite Sitzfläche unterstützt eine eher aufrechte Sitzposition und kommt Fahrern mit breiterem Sitzknochenabstand ent­gegen. Bei dünnen Lycra-Hosen könnte die raue Oberfläche zu Stoffabrieb führen. Ein Nachteil ist das Gewicht von 417 Gramm – wobei 200 Gramm Aufschlag gegenüber einem Leichtsattel kaum ins Gewicht fallen, wenn damit spürbarer Komfortgewinn einhergeht.

PLUS hochwertig verarbeitet; 100 Prozent plastikfrei; witterungsbeständig
MINUS relativ schwer

Preis 145 Euro
Gewicht 417 Gramm