Unbekannt
· 30.12.2014
Carbonfelgen gelten als konkurrenzlos leicht und in der Version für Drahtreifen auch als alltagstauglich – genau das Richtige für ausgedehnte Klettertouren. Aber wie groß ist der Gewichtsvorteil wirklich? Und sind die Räder auch bergab sicher? TOUR hat sechs Modelle getestet.
Wo es rauf geht, geht’s auch wieder runter – und damit wechselt auch die Belastung für Mensch und Maschine. Bergauf kämpft der Radsportler. Er erlebt den Nutzen leichter Laufräder, spürt bei jedem Tritt, dass sie sich spielend in Drehung versetzen lassen. Doch ab der Passhöhe ändern sich die Vorzeichen. Der Fahrer genießt und erholt sich. Jetzt leiden die Laufräder, vor allem die Felgen beim Bremsen. Als die ersten Felgen aus Carbon auf den Markt kamen, verursachten sie erhebliche Probleme: Sie bremsten schlecht, verschlissen Beläge in Rekordzeit und starben nicht selten den Hitzetod. Inzwischen hat sich viel getan: Die Bremsflanken sind speziell behandelt, das Harz als Trägermaterial ist hitzefester, Bremsbeläge halten länger. Die Hersteller versprechen, die Probleme im Griff zu haben – auch und vor allem bei Drahtreifenfelgen, die sinnvolle und bevorzugte Wahl vieler Hobbysportler für den Rennradalltag. Drahtreifenfelgen sind aber konstruktiv deutlich anspruchsvoller als solche für Schlauchreifen: Die Felgenhörner müssen den Druck von Reifen und Bremsen aushalten und zudem der Bremswärme widerstehen.
Doch sind die Laufräder den Anforderungen auch gewachsen? Dem harten Anbremsen Dutzender Serpentinen im 20-Sekunden-Takt? Der Vollbremsung auf einer Passabfahrt, wenn aus einer Seitenstraße unvermittelt ein Auto einbiegt? Der unvermeidbaren Dauerbremsung, wenn man bergab im dichten Pulk anderer Radfahrer oder im Autoverkehr steckt? Eine Erfahrung aus dem Scheibenbremsentest für TOUR 6/2014-> ließ Schlimmes befürchten: Zum Abgleich testeten wir auf einer steilen, kurvenreichen Abfahrt zusätzlich je ein Laufrad mit Carbonfelge und mit klassischer Alu-Felge. Die erschreckende Erkenntnis: Das Carbonlaufrad ging schon durch die Bremshitze auf der Abfahrt kaputt und erreichte gar nicht die abschließende Vollbremsung. Aus den Daten dieses Praxistests – der sich wegen des hohen Aufwandes und Risikos für den Testfahrer nicht so ohne Weiteres vielfach wiederholen lässt – haben wir einen Test für unseren Laborprüfstand entwickelt, um herauszufinden, ob die Laufräder dieses Testfeldes solchen Anforderungen standhalten.
Die vollständigen Testergebnisse dieser Carbonlaufräder finden Sie unten als PDF-Download:
• Campagnolo Hyperon Ultra
• DT Swiss Spline RC 28C
• Mavic Cosmic Carbone 40 Elite
• Reynolds aüAttack Clincher
• Xentis Squad 4.2 Clincher
• Zipp 202 Firecrest CCL
TOUR können Sie hier auch online bestellen.
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