Unbekannt
· 19.12.2003
Schaltprobleme sind fast immer Zugprobleme. Ein Dauertest von zwölf Zugsystemen zeigt, mit welchen der Gangwechsel zuverlässig funktioniert. (TOUR 12/2003)
Sie kennen das bestimmt: Zunächst merken Sie gar nicht, dass Sie am Schalthebel immer ein bisschen stärker drücken müssen, um den Gang zu wechseln. Aber irgendwann ist dann doch der Punkt erreicht, wo das Schalten zum Lotteriespiel wird: Wechselt die Kette auf Anhieb oder muss man nachkorrigieren? An die Stelle knackiger Gangwechsel tritt dann teigiges Rühren im Getriebe.
Das Problem ist hausgemacht. Die Raststufen, welche die Schaltschritte vorgeben, sind im Schaltgriff untergebracht, ausgeführt werden die Gangwechsel aber in einiger Entfernung am Hinterrad. Der lange Übertragungsweg von Schaltgriff zu Schaltung ist der Schwachpunkt im System. Jede Biegung des Zuges verursacht Reibung, was die Bedienkraft erhöht und die Schaltpräzision senkt. Reibt’s im Zug, lässt sich das durch mehr Druck am Schalthebel kompensieren – aber nur in eine Richtung: gegen die Federspannung des Schaltwerks, also von einem kleineren auf ein größeres Ritzel. Beim Schalten auf kleinere Ritzel muss hingegen allein die Feder des Schaltwerks die Reibung überwinden. Schafft sie es nicht, wird die Signalübertragung gestört. Die Folge zu hoher Reibung: Aufwärts muss man den Hebel stets ein Stück über die nächste Raststufe hinaus drücken, abwärts lässt sich die Kette lange bitten und rattert. Höchste Zeit, einen neuen Schaltzug zu montieren. Der liefert das Aha-Erlebnis: So leicht kann Schalten sein – und so präzise!
Die Schaltzüge in diesem Test:
BBB Speedline, Campagnolo Record und Centaur, Gore Ultralight und Ride on, Jagwire Hyper und Universal, Nokon, Point IFSP, Shimano XTR und Dura-Ace sowie Standard
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