Neuer Wahoo Elemnt Bolt 2021 - TOUR TestWahoos neuer GPS-Radcomputer Bolt

Neuer Wahoo Elemnt Bolt 2021 - TOUR Test: Wahoos neuer GPS-Radcomputer BoltFoto: Wahoo

Wahoo bringt zwei Jahre nach dem ersten Bolt einen Nachfolger auf den Markt, der den Rennradfahrer bei Training und Navigation mehr unterstützen soll - bei gewohnt schlankem Design.

Wahoo bringt Farbe ins Spiel: Der Bolt Radcomputer* verfügt in der zweiten Produktgeneration über ein Farbdisplay, das in seiner Gestaltung stark an das Topmodell Roam erinnert. Auch sonst gibt es einige Features, die den neuen Bolt zu einem attraktiven GPS-Gerät machen, etwa die Rerouting-Funktion, markierte Strava-Segmente oder das Belastungsfeedback mittels farblicher Leuchten. TOUR konnte den Radcomputer bereits vor dem offiziellen Launch am 25. Mai Probe fahren und stellt die Stärken und Schwächen des Wahoo Elemnt Bolt hier ausführlich vor.

Klein, aber oho: Das kann der neue Wahoo Elemnt Bolt

Als der Elemnt Bolt 2017 vom US-Hersteller Wahoo präsentiert wurde, stand vor allem die Handlichkeit und leichte Handhabung im Fokus. Aerodynamischer und umfangreicher als das Einsteigermodell Elemnt und gleichzeitig günstiger als der Top-Computer Roam - der Bolt war schon damals ein guter Kompromiss. Mit dem Produktrelaunch kann der Bolt nun noch mehr Funktionen bieten.

  Falsch abgebogen? Kein Problem, der Wahoo Elemnt Bolt korrigiert das per Re-Routing in Sekunden.Foto: Wahoo
Falsch abgebogen? Kein Problem, der Wahoo Elemnt Bolt korrigiert das per Re-Routing in Sekunden.

Farbdisplay und Navigation sind im Wesentlichen vom Roam übernommen. Heißt: Wer während der Fahrt von einer geplanten Route abkommt, wird in Echtzeit auf dem schnellsten Weg zurück zum Track geleitet. Auch die automatische Routenberechnung zu einem geplanten Zielpunkt ist nun Bestandteil des Navigationsmenüs. Bei den ersten Tests funktionierte das gut, allein die Straßenwahl ist in Ballungsräumen noch nicht optimal. Hier hat der ortskundige Rennradfahrer der Künstlichen Intelligenz doch einige (Schleich)Wege voraus.

  Auf die Kompatibilität mit der hauseigenen <a href="https://www.tour-magazin.de/zubehoer/radcomputergps/multifunktionsuhr-fuer-rennradfahrer-von-wahoo/a49792.html" target="_blank" rel="noopener noreferrer">Sportuhr Elemnt Rival</a> legt Wahoo viel Wert.Foto: Wahoo
Auf die Kompatibilität mit der hauseigenen Sportuhr Elemnt Rival legt Wahoo viel Wert.

Die Bedienung ist dank leichtgängiger Tasten (deutlich leicht als beim Wahoo Elemnt!) auch während der Fahrt jederzeit problemlos: Mit den am unteren Bildschirmrand integrierten drei Tasten kann man sich durch die Menüs navigieren, die rechten Pfeiltasten dienen in der Kartenansicht zum Zoomen.

Trainieren mit dem neuen Bolt

Die reduzierte, aber klare Farbgebung kann gleich mehrere Vorteile haben: Zusammen mit dem neuen Display sorgen die Farben für eine deutlich bessere Sichtbarkeit, vor allem bei Sonneneinstrahlung. Damit hatten die gräulichen Bildschirme des Vorgängers und des Elemnt doch größere Probleme. Auch die Wahoo-typischen Leuchtdioden am oberen Rand haben in Farbe eine spürbar stärkere Signalwirkung - ob bei Abbiegehinweisen oder als Indikator der aktuellen Trainingszone.

  Alles im roten Bereich? Wattleistung oder Herzfrequenz können in Echtzeit der entsprechenden Belastungszone zugeordnet werden.Foto: Wahoo
Alles im roten Bereich? Wattleistung oder Herzfrequenz können in Echtzeit der entsprechenden Belastungszone zugeordnet werden.

Im Workout-Modus lassen sich die Leuchten entweder mit der Herzfrequenz oder mit Wattmesspedalen und Powermetern koppeln. Das sorgt für eine spürbar bessere Trainingsqualität. Kleiner Wehmutstropfen: Die Auswahl an vorinstallierten Einheiten ist bescheiden und der Bluetooth-Upload weiterer Einheiten nur mittels (kostenpflichtiger) Trainingssoftware wie Today's Plan, Trainingpeaks oder Trainer Road möglich. Der Hersteller rät hier zum Datentransfer via Kabel. Denn an den PC angeschlossen lassen sich auch von anderen Programmen, etwa dem beliebten Golden Cheetah, selbst geschriebene Trainingsprogramme als erg.-Dateien problemlos übertragen.

  Die Leuchtdioden zeigen an, ob man die vorgegebene Trainingsleistung einhält. Rot heißt hier, dass der Sportler etwas zu viel Gas gibt.Foto: Wahoo
Die Leuchtdioden zeigen an, ob man die vorgegebene Trainingsleistung einhält. Rot heißt hier, dass der Sportler etwas zu viel Gas gibt.

Doch auch wer kein Trainingsprogramm absolviert, kann sich ordentlich verausgaben und mit anderen messen. Dabei hilft die Funktion der Strava-Live-Segmente, die den jeweiligen Abschnitt im bekannten Strava-Orange ausweist.

  KOM-Jäger? Die Strava-Segmente sind farblich im Profil markiert.Foto: Wahoo
KOM-Jäger? Die Strava-Segmente sind farblich im Profil markiert.

Wahoo Elemnt Bolt 2021: Technische Daten

In Sachen Speicherplatz macht der neue Bolt mit nun 16 GB sogar einen Sprung am bisherigen Platzhirsch Roam vorbei. Die angegeben Akkulaufzeit von 15 Stunden ist zwar um zwei Stunden geringer als beim Vormodell - reicht aber auch so problemlos für eine ausgiebige Zwei-Tages-Tour.

Die zahlreichen Verbesserungen schlagen sich im Preis nieder: Statt 239,99 Euro wie der Vorgänger kostet der neue Wahoo Elemnt Bolt 2021 satte 279,99 Euro* - und damit nur 70 Euro weniger als der Roam. Für Viel-Trainierer, die sich einen leicht bedienbaren Bordcomputer mit einfacher Menüstruktur wünschen, ist der Bolt dennoch eine sehr gute Wahl.

Wie schlägt sich der Bolt im TOUR-Test?

Das Display des Bolt ist durch den dezenten Farbeinsatz bei Sonneneinstrahlung deutlich besser zu Lesen als die duchweg graue Anzeige des günstigeren Elemnt. Bei Licht-Schatten-Wechsel stößt die Auflösung allerdings an ihre Grenzen, vor allem wenn man die Maximalanzahl an Tabs eingeblendet hat.

  In der Sonne sehr gut lesbar, im Schatten noch ausbaufähig: Die Lesbarkeit des Wahoo Elemnt Bolt 2021Foto: Konstantin Rohé
In der Sonne sehr gut lesbar, im Schatten noch ausbaufähig: Die Lesbarkeit des Wahoo Elemnt Bolt 2021

Als Fluch und Segen zugleich erweist sich im ersten ausgiebigen Test die Rerouting-Funktion, die nach Abweichen von der gewählten Route, etwa durch falsches Abbiegen, in nur wenigen Sekunden eine alternative Streckenführung ermittelt, die bei nächster Gelegenheit wieder zur ursprünglichen Route zurückführt. Was im freien Gelände gut funktioniert, kann schon in kleineren Ortschaften schnell verwirren. Bei einer temporeichen Abfahrt innerorts flimmerten so beinahe im Sekundentakt neue Rerouting-Vorschläge über den Bildschirm.

  Alles im grünen Bereich? Wer mit Wattmesspedalen oder Powermeter fährt, bekommt auf dem Bolt seine Leistungszonen angezeigt.Foto: Konstantin Rohé
Alles im grünen Bereich? Wer mit Wattmesspedalen oder Powermeter fährt, bekommt auf dem Bolt seine Leistungszonen angezeigt.

Vollends überzeugt hat uns die akkurate Geländedarstellung im Karten-Tab, die selbst kleinste Weiher und Bauchläufe verzeichnet. Die Orientierung in fremdem Terrain fällt somit wesentlich leichter. Die farbige Kennzeichnung der Wattleistung und der Herzfrequenz helfen bei der Krafteinteilung auf langen Strecken. An die großzügige Farbauslegung Wahoos muss man sich jedoch gewönnen - selbst die Leistung unmittelbar oberhalb der Schwelle wird noch in sattem grün angezeigt. Aus herkömmlichen Trainingsprogrammen ist man mittlerweile eher eine andere Farbgebung gewohnt.

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