Garmin Fenix 8 im TestFoto: Buisse
Garmin Fenix 8
Wie schlägt sich die neue Garmin Fenix 8 Multisport-Smartwatch im Alltag? Wir haben die Fenix 8 (47 mm) mit Amoled-Display getestet. Die Uhr überzeugt und hat nur einen Haken.

Die Garmin Fenix 8 ist erstmals mit einem Amoled-Display erhältlich. Konkurrenzmodelle wie die Suunto Race hatten bereits ein Amoled-Display, das besonders satte Farben und guten Kontrast bietet. Im Alltagsgebrauch überzeugt das Display auf ganzer Linie - auch bei Sonneneinstrahlung ist das Display gut ablesbar und die starken Farben erleichtern die schnelle Orientierung beim Rennradfahren, Graveln oder Laufen.

Wer lieber Wert auf extrem lange Akkulaufzeit legt, kann weiterhin Modelle mit dem bekannten energiesparenden MIP-Display (Memory-in-Pixel) mit Solar-Ladelinse wählen. Gegenüber dem Vorgängermodell wurde laut Garmin die Akkulaufzeit verbessert. Das 51 mm Amoled-Modell verspricht eine Akkulaufzeit von bis zu 29 Tagen im Smartwatch-Modus, während das 51 mm Solarmodell mit Always-On-Display bis zu 48 Tage durchhalten soll. Besonders bei Nutzung der Routingfunktion muss man aber, wie bei allen GPS-Sportuhren, mit deutlich kürzeren Laufzeiten rechnen.

Akkulaufzeit objektiv zu messen ist quasi unmöglich - zu unterschiedlich sind die Nutzungsprofile. Wir haben die Uhr als reine Sportuhr genutzt und die Smartwatch-Funktionen ignoriert. In unserem Test konnte die Uhr aber mehrere Tage am Stück genutzt werden, ohne das erneut das Ladekabel rausgesucht werden musste.

Das Gewicht der Uhr liegt bei der Amoled-Version (Edelstahl 47 mm) mit Armband bei 80 g und die 51 mm Solar-Version wiegt 95 g.

Garmin Fenix 8: beeindruckende Kartenfunktion

Die Stärke der Garmin-Sportuhren liegt seit Jahren in der Navigation. Die Garmin Fenix 8 glänzt hier auf ganzer Linie. Sie bietet verbesserte Kartenfunktionen, einschließlich dynamischem RoundTrip Routing und bereits vorinstallierter Topokarten für Europa. Das ist von Vorteil, wenn man die Uhr auspackt und sofort loslegen kann. Die Details der Karte sind beindruckend und gut ablesbar. Wer mit dem Rad in der Stadt unterwegs ist, kann bei Vergrößerung sogar Straßennamen lesen. Im Vergleich zu Konkurrenzmodellen wie der Suunto Race sind die Karten besser. Die Frage ist höchstens, welche Detailgenauigkeit man überhaupt benötigt. Gut navigieren über die Landstraßen oder Routenfindung beim Laufen abseits befestigter Wege ist auch mit der Suunto Race möglich.

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Garmin Fenix 8 DarstellungFoto: BauerGarmin Fenix 8 Darstellung

Viele Funktionen für Technikfans

Zu den größten Neuerungen gehört ein Lautsprecher über den man auch telefonieren kann, wenn man die Uhr mit dem Smartphone verbindet. Wir haben die Uhr als reine Sportuhr genutzt. Der Lautsprecher kann dann genutzt werden um z.B. beim Intervalltraining ein Feedback über das nächste Intervall zu bekommen. Beim Lauftraining könnte man in gewählten Abständen über die Laufgeschwindigkeit informiert werden. Das könnte beim Training in bestimmten Pace-Bereichen sinnvoll sein.

Die Garmin Fenix 8 ist zudem mit Funktionen zur Gesundheitsüberwachung ausgestattet, darunter PulseOX5 am Handgelenk, Body Battery, Jetlag Ratgeber, Schlafcoach und Nickerchen-Erkennung. Nach dem Aufwachen erstellt die Smartwatch einen individuellen Morgenreport, der einen Überblick über die Schlafqualität der letzten Nacht inklusive Herzfrequenzvariabilitätsstatus (HRV) bietet. Wir haben bei unserem Test zwar die Gesundheitsdaten zum Schlaf abgerufen - wie groß die Aussagekraft ist, konnten wir nicht beurteilen. Nicht immer stimmt das Gefühl nach dem Aufwachen mit dem Bericht überein. Funktionieren kann das nur, wenn die Pulsmessung über das Handgelenk zuverlässig funktioniert.

Garmin Fenix 8 - Pulsmessung am Handgelenk

Die Pulsmessung über das Handgelenk ist eine Funktion die Garmin über die Jahre stetig verbessert hat. Gegenüber der Fenix 7 wurden keine Unterschiede festgestellt. Die Werte erscheinen meistens realistisch - es gab im Testzeitraum aber auch Fehlmessungen. In einem Fall zeigte die Garmin Fenix 8 kurz nach dem Start Leistung im Maximalpuls-Bereich an - der mit dem Pulsgurt gemessene Wert auf einer anderen Uhr zeigte realistische, niedrigere Werte an.

Garmin Fenix 8Foto: GarminGarmin Fenix 8

App-Steuerung

Garmin bietet zur Einrichtung und Steuerung die App Garmin Connect. Wer zusätzlich die Darstellung verändern oder neue Funktionen hinzufügen will, kann das über die APP Garmin Connect IQ . Spotify, Komoot, Open Runner oder Wetter-Apps - wer mit der Garmin Fenix 8 rumspielen will, bekommt viele Optionen. Eine optimierte Darstellung fürs Indoor-Training oder Helfer für das Intervalltraining - technikaffine Nutzer bekommen viele Helfer. Sehr einfach lässt sich mit ein paar Tasten ein Intervalltraining einstellen. Für den Laufmarathon lässt sich über PacePro eine Pacing-Strategie steuern. Die nahezu unbegrenzten Möglichkeiten kann man, aber muss man nicht nutzen. Wer einfach nur Sport machen will, kann diese Funktionen auch ignorieren. Die Bedienung der Garmin Fenix 8 ist nicht kompliziert.

Garmin Fenix 8Foto: Alex BuisseGarmin Fenix 8

Garmin Fenix 8 im Vergleich mit Suunto Race

Die Garmin Fenix 8 überzeugt als Multisport-Uhr mit einer guten Navigation. Größte neuerung gegenüber dem Vorgängermodell ist der eingebaute Lautsprecher. Vergleicht man sie mit Konkurrenzprodukten bietet sie mehr Funktionen und bessere Karten. Wer Smartwatch-Funktionen oder die Bezahlfunktion will, muss zur Garmin Fenix 8 greifen - es gibt außerhalb der Garmin-Welt keine vergleichbares Konkurrenzprodukt. Anders sieht es aus, wenn man eine reine Multisportuhr sucht. In einem Punkt ist die Suunto Race überlegen: die Bedienung über eine digitale “Krone”. Bei mechanischen Uhren diente dieses Rädchen zum Einstellen der Uhrzeit. Das kleine Rädchen der Suunto Race steuert durchs Menü und lässt sich auch mit Handschuhen gut bedienen. Besonders praktisch unterwegs: man kann per Rädchen in die Karte rein- und rauszoomen. Bei der Garmin Fenix 8 erfolgt das über Tastendruck, was während der Fahrt oder beim Laufen deutlich komplizierter ist.

Preiswerte Alternativen

Größter Haken der sehr guten Multisportuhr ist der hohe Preis. Die Garmin Fenix 8 Amoled-Modelle 43 mm/47 mm kosten als OVP ab 999,99 Euro und sind reduziert ab 870 Euro erhältlich. Wer eine Sportuhr mit Smartwatch-Funktionen und Bezahlfunktionen sucht, bekommt ein leistungsfähiges Produkt ohne Konkurrenz. Wer aber nicht so viel Geld ausgeben will, kann zwischen der Garmin Fenix 7 und der Suunto Race wählen. Die Garmin 7 bietet mehr (Smartwatch)-Funktionen und die Suunto Race das bessere Display. Beide Uhren bieten hohe Genauigkeit bei der GPS-Positionsbestimmung und lassen sich gut über die Apps steuern und mit Diensten wie Strava verbinden. Größter Unterschied: die Suunto setzt auf Open Source Karten. Die Sportuhren gibt es in verschiedenen Ausstattungsvarianten im Preisbereich von 330 bis 400 Euro.

Die Garmin Fenix 8 ist z. B. bei Amazon oder Bergzeit erhältlich.

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