Die Fahrradcomputer der Garmin Edge-Serie gelten als Spitzenprodukte. Bislang waren die Modelle Edge 840 und 1040 erhältlich - nun präsentiert Garmin mit dem Edge 1050 den ersten High-End-Fahrradcomputer mit einem 3,5-Zoll-LCD-Touchdisplay. Schon in der Formgebung fällt auf: Das neue Edge-Navigationsgerät hat Ecken.
Die technischen Innovationen sind besonders spannend, wobei das Herzstück das neue LCD-Display ist. Es hat zwar dieselbe Größe wie beim 1040, wirkt jedoch viel mehr wie ein Smartphone-Display und lässt sich ebenso bedienen.
Wir hatten bereits die Gelegenheit, einen ersten Blick auf das neue Garmin-Navi zu werfen – eine Testfahrt war allerdings nicht möglich. Zum einen: Die Farben erscheinen klarer und heller und – ohne technische Nachweise – scheint das Display schneller zu reagieren. Dies gilt insbesondere für die Touch-Bedienung, die auf den ersten Eindruck empfindlicher auf Berührungen reagiert – vergleichbar mit einem Smartphone. Wie gut dies mit Fahrradhandschuhen oder sogar Winterhandschuhen funktioniert, muss in einem ausführlichen Test noch ermittelt werden. Der Nachteil des neuen Displays ist jedoch die Akkulaufzeit: Im GPS-Modus beträgt sie bis zu 20 Stunden und im Energiesparmodus bis zu 60 Stunden. Hier schnitten die Vorgängermodelle von Garmin besser ab: Der Edge 840 (laut Herstellerangaben bis zu 26 / 32 Stunden) und der Edge 1040 (bis zu 35 / 45 Stunden).
Neu sind beim Edge 1050 vor allem der eingebaute Lautsprecher und der neue Standfuß. Der Lautsprecher ist hinten unten angebracht und ermöglicht Routenansagen ohne Kopfhörer, wie zum Beispiel: “In 200 m links abbiegen” oder “Vorsicht: Viel befahrene Straße”. Ebenfalls neu ist die integrierte elektrische Fahrradklingel, die über das Display bedient werden kann.
Der neue Standfuß des Garmin Edge 1050, auch als Drehaufnahme bezeichnet, besteht nun nicht mehr aus Metall, sondern aus Kunststoff wie der Rest des Gehäuses. Dies ist erwähnenswert, da er wegen des Lautsprechers etwas höher positioniert wurde. Garmin weist darauf hin: “Dadurch kann es vorkommen, dass Halterungen von Aero-Cockpits oder Lenkern/Vorbau-Lösungen zu kurz sind und der Edge 1050 nicht montiert werden kann. Einige Fahrrad- und Drittanbieterhersteller werden zur Markteinführung des Edge 1050 passende Halterungen anbieten.”
All dies beeinflusst das Gewicht des Fahrradcomputers: Der neue Garmin Edge 1050 wiegt laut Herstellerangaben 161 g - im Vergleich dazu wog das Modell 1040 mit Solarzellen nur 133 g und ohne Solarzellen lediglich 126 g. Auch preislich gibt es eine Veränderung: Der Preis für das neue Navi beträgt nun 750 Euro, während das 1040-Modell ohne Solarzellen für einen UVP von 550 Euro erhältlich war - aktuell aber schon online für etwa 460 Euro zu finden ist.
Die GroupRide-Funktion ist nicht völlig neu - sie war bereits in den bisherigen Edge-Navigationsgeräten verfügbar. Allerdings wurde das Angebot für den Edge 1050 erweitert. Nun kann man die Strecke teilen, Nachrichten austauschen und Unfallbenachrichtigungen erhalten sowie sich in Bestenlisten vergleichen und Auszeichnungen sammeln. Eine echte Neuerung ist die Community-Funktion zur Meldung von Gefahrenstellen wie Schlaglöchern, Überflutungen oder Straßensperren. Um die Routenplanung sicherer zu gestalten, werden diese Gefahrenstellen jetzt auch im Routenplaner des Edge 1050 angezeigt. Je mehr Menschen diese Funktion nutzen, desto sicherer werden die Fahrten für alle Beteiligten. Laut Garmin werden sowohl das GroupRide-Feature als auch die Gefahrenwarnung bald auf den Modellen Edge 540, Edge 840 und Edge 1040 verfügbar sein.
Auch der neue Fahrradcomputer von Garmin verfügt über Garmin Share. Diese Funktion ermöglicht es, geplante Routen, Workouts und Positionen schnell und unkompliziert mit anderen Garmin Geräten zu teilen. Es ist somit nicht mehr notwendig, den Umweg über die Connect-App zu nehmen. Zudem ist nun auch Garmin Pay auf dem 1050er verfügbar, sodass man - im Idealfall - ohne Bargeld oder Handy an der Eisdiele bezahlen kann.
Mit dem neuen Routenplaner können Strecken direkt auf dem Edge 1050 geplant werden – ganz ohne Smartphone und Internetverbindung. Auch das Aktualisieren der Kartendaten wird eigenständiger: Ein Update erfordert nicht länger die Nutzung von Garmin Express am PC; stattdessen lassen sich Karten einfach über WLAN mit dem neuen Kartenmanager aktualisieren und synchronisieren.
Alle bisher möglicherweise liebgewonnenen Funktionen wie Heatmap, ClimbPro und Stamina sind ebenfalls auf dem neuen Fahrradcomputer verfügbar.