Mit dem Unique Pro bringt Q36.5 einen edlen Rennradschuh auf den Markt, der sich an ein exklusives Publikum richtet – nicht zuletzt wegen seines stolzen Preises von 550 Euro. Dafür bekommt man ein echtes Leichtgewicht: In Größe 43 wiegt das Paar nur 460 Gramm. Der Schuh ist hochwertig verarbeitet, das Design edel – und gleichzeitig speziell. Die dünne Carbonsohle ist um den ganzen Schuh herum hochgezogen, besonders zur Ferse hin, was ein wenig an eine Wanne erinnert. Die sehr steife Sohle garantiert aber auch eine effektive Kraftübertragung; sie kann jedoch bei längeren Fahrten und Hitze nicht nachgeben, wenn sich die Füße ausdehnen. Entsprechend sollten die Füße perfekt zum Leisten passen, damit nichts zwickt. Wer hingegen anatomisch gut zum Leisten passt, profitiert von perfektem Halt und einem schlupffreien Fersenbereich. Die Boa-Verschlüsse lassen sich präzise in beide Richtungen justieren und sind auch mit Handschuhen gut bedienbar. Der Einstieg in die integrierte Sockenkonstruktion gelingt am besten mit einem Schuhlöffel – mit den Fingern wird’s schnell fummelig.
Fiziks neuer Helm hört auf den Namen Kudo, was aus dem Griechischen stammt und „Ruhm“ oder „Ehre“ bedeuten und eine Form des Lobes sein kann. Loben kann man den Helm für seine gute Allround-Passform und die Verstellmöglichkeiten. Je nach Einstellung lässt sich hinten ein Zopf durchfädeln; auch die Position des Kinnriemens ist veränderbar, er kann weiter vorne oder hinten platziert werden. Irritierend fand unsere Testerin, dass der vordere Bereich des vergleichsweise üppig geschnittenen Helms oft ins Blickfeld ragt; gleichzeitig sitzt der knapp 300 Gramm schwere Kudo angenehm komfortabel. Das wahlweise blinkende oder dauerleuchtende Rücklicht (15 Gramm) ist ein Sicherheitsplus. Erhältlich ist der Helm mit integriertem Mips-System in den Farben Bronze, Anthrazit, Weiß und Schwarz.
Der Specialized Power Comp ist ein vielseitiger Sattel für Rennrad und Gravelbike. In unserem Test überzeugte er mit guter Dämpfung dank großzügiger Polsterung, spürbar sowohl in sportlich gebeugter als auch in aufrechter Sitzposition. Die breite Aussparung mit weichem Übergang ermöglicht eine effektive Druckentlastung, unabhängig von der Anatomie – Taubheitsgefühle blieben aus. Die Satteldecke ist rutschfest, auch bei Nässe. Mit 253 Gramm in der getesteten 155-Millimeter-Version zählt der Power Comp nicht zu den Leichtgewichten, ist dafür aber robust und langlebig. Erhältlich ist er auch in 143 und 168 Millimetern Breite. Das Edelstahlgestell erlaubt einen großzügigen Verstellbereich von rund acht Zentimetern. Laut Hersteller ist der Sattel für alle Geschlechter konzipiert. Wer Komfort und Stabilität sucht und mit etwas mehr Gewicht leben kann, findet im Power Comp eine Sitzgelegenheit für Straße und Schotter.
Mit dem RX Insert von 100% werden mehrere Modelle des Herstellers aus Kalifornien auch für Brillenträger alltagstauglich. Der Clip aus transparentem Nylon nimmt Einstärkengläser von +4 bis -6,75 Dioptrien auf; es gibt ihn in zwei Größen für die Modelle S3, Speedcraft und Slendale. Wir haben das Insert mit der S3 mit fotochromer Scheibe ausprobiert. Die Einstärkengläser (-2,75 Dioptrien) haben beim Optiker je 50 Euro gekostet, das Einarbeiten in die Fassung 35 Euro. Die Langlöcher am Clip werden auf die Sockel des Nasenstegs gesteckt; das Einsetzen und Entnehmen, etwa zum Putzen, hat die Befestigung bislang überstanden, allerdings ist etwas Spiel im System. Der Clip kann je nach Physiognomie die Augenbrauen berühren; und natürlich schränkt er das eigentlich riesige Blickfeld der Brille etwas ein, doch auf dem Rad fällt das nicht ins Gewicht. Mit 51 Gramm inklusive Clip ist die S3 nicht mehr federleicht, was sich beim Blick nach unten bemerkbar macht – die Brille hebt leicht von der Nase ab. Die selbsttönende Scheibe bleibt auch voll abgedunkelt noch relativ transparent und der Clip damit sichtbar, was manchen stören mag. Unser Tester greift dem Vernehmen nach inzwischen aber lieber zur Brille mit Insert als zu Kontaklinsen.
Challenge hat den Strada Pro TLR überarbeitet. Tubeless-Reifen auf moderne Felgen zu ziehen, ist bislang oft ein Kraftakt – besonders beim Strada. Jetzt gelingt das spürbar besser: Im Test ließ sich die 30-Millimeter-Version auf Newmen-Advanced-50-Felgen auch mit einem Schlauch ohne Reifenheber montieren, wenn der Gummi korrekt in die Felge gedrückt wird. Auch auf Zipp 303S funktionierte es. Die steife Lauffläche rundet sich aber erst nach dem Aufpumpen. Optisch fällt der Reifen durch seine helle Seitenwand auf (es gibt in auch in Schwarz sowie in 25 und 27 Millimetern Breite). Technisch bleibt Luft nach oben: Grip und Nasshaftung sind nicht auf Top-Niveau, was sich allerdings nur im Grenzbereich zeigt. In Sachen Pannensicherheit schnitt der Reifen schlecht ab – ein Kupferdraht bohrte sich bei unserer Testfahrt quer durch die Lauffläche; glücklicherweise, ohne den Schlauch zu beschädigen. Nach Entfernung war die Weiterfahrt problemlos möglich. Insgesamt ist die Montage nun einfacher, doch die Performance bleibt ausbaufähig.