In den Startblocks der Marathons und bei XC-Rennen ist Northwave schon immer stark vertreten. Jetzt entern die Italiener auch den Gravel-Sport und bieten mit dem Razer einen erschwinglichen Schuh, der bereits mit einigen Features aus der Highend-Klasse auftrumpfen kann.
So setzen die Italiener bei der Sohle nicht auf ein Gemisch aus Nylon und Glasfaser, sondern eine echte Carbonsohle, die sich verwindungssteif gegen die antretenden Beine stemmen und für ordentlich Vortrieb sorgen soll. Darüber findet sich eine schmale Profilsole, die auch im Mittelbereich das Carbon vor Beschädigung schützt. Damit die Füße im Antritt nicht aus dem Schuh rutschen, sorgt eine Gummierung an der Ferse für Halt.
Beim Verschluss setzt Northwave klassisch auf sein X-Dial-Drehrad, welches im Handling aber nicht ganz an die Boa-Verschlüsse heranreicht. Es ist wenig griffig und etwas umständlich zu öffnen. Ein Klett am Vorfuß soll die Anpassbarkeit noch etwas verbessern, läuft aber eher schwerfällig. Als Obermaterial kommt nahtloses TPU zum Einsatz, welches an Zehen und Ferse mit einer zusätzlichen Schicht geschützt ist. Damit ist der Razer auch gut für Einsätze im Gelände gewappnet.
Auffällig: Im Vergleich mit den übrigen Gravel-Schuhen in unserem Test fällt der Northwave deutlich breiter aus. An schmale Füße lässt er sich nur schwer anpassen. Auch der Fersenhalt ist trotz der Gummierung nicht optimal, sodass die Füße beim Laufen leicht im Schuh abheben. Schiebepassagen sind generell nicht die Stärken des Northwave. Seine Sohle baut sehr schmal - vor allem an der Ferse - und ist zudem nicht allzu griffig.
Auf dem Pedal verhält sich der Northwave unauffällig, generiert aber trotz seiner Carbon-Sohle keine übermäßige Kraftübertragung. Das bestätigen auch die Messungen im Labor. Mit einer Sohlensteifigkeit von 243,9 N/mm reiht sich der Razer im hinteren Drittel des Testfeldes ein.
Lasercuts sowie eine perforierte Einlegesohle - mit leichter Stütze fürs Fußgewölbe - und eine mit Mesh versetzte Zunge sorgen im Vergleich für durchaus passable Belüftung.
Der Northwave Razer fällt mit Abstand am breitesten in diesem Vergleich aus und lässt sich dadurch nur schwer an eher schmale Füße anpassen. Der Halt im Schuh ist trotz gummierter Ferse nicht optimal. Auch beim Handling hinkt der hauseigene Drehverschluss der Konkurrenz hinterher – zu flach und wenig griffig. Ähnlich wie der Mavic liefert auch der Northwave einen guten Kompromiss aus Steifigkeit und Komfort. Abseits der Pedale findet aber auch hier das schmale Profil mit seinem harten Gummi nur wenig Grip. Die Ferse hat beim Laufen leichten Schlupf. Schwerster Schuh im Test.