Der Gravel- und Mountainbike-Schuh Fizik Vento Ferox Carbon des italienischen Herstellers ist schon von Haus aus ein edler Treter. Aus einer Kooperation mit der dänischen Radsportmarke Pas Normal Studios ist nun ein Sondermodell entstanden, in dem sich die Schuhmacher-Kunst der Italiener mit dem Design-Anspruch der Dänen trifft, deren Radsportbekleidung für moderne, klare und funktionale Ästhetik steht. Das Ergebnis in edlem Cremeweiß und Blau unterstreicht den Anspruch mit einem – im Wortsinn – starken Auftritt.
Technisch ist der Vento Ferox Carbon im Vergleich zum Original unverändert: Prägend für Tragekomfort und Funktionalität ist der doppelte Verschluss, bestehend aus einem Klettriemen am Rist und dem Boa-Knopf am Vorfuß. Damit lässt sich der Schuh exakt und fein dosierbar an den Fuß anpassen; eher schmale bis normal breite Füße fühlen sich im Vento Ferox am wohlsten. Beide Verschlüsse lassen sich auch während der Fahrt bedienen, um den Sitz nachzujustieren. Der Boa-Knopf vom Typ Li2 spannt das Seil in Drehrichtung und gibt es komplett frei, wenn man ihn herauszieht. Die relativ starre und dünne, kaum gepolsterte Zunge muss man beim Anziehen nach unserer Erfahrung sorgfältig platzieren, danach verrutscht sie aber nicht nennenswert.
In Verbindung mit der brettsteifen Carbonsohle ergibt das Pedalieren im Fizik Vento Ferox ein sehr direktes Tretgefühl, der Gedanke, wertvolle Beinkraft mit dem Verbiegen der Schuhsohle zu vergeuden, kommt nicht auf. Das prädestiniert den Schuh für eher sportliche Einsätze und Rennen. Nachteil der steifen Sohle ist nämlich, dass die Ferse beim Gehen ziemlich viel Schlupf hat. Für Gravel- und Biketouren mit längeren Trage- und Laufpassagen würden wir diesen Schuh nicht empfehlen, obwohl die Sohle aus vergleichsweise weichem Gummi und mit ausgeprägten Stollen guten Halt auf steinigem wie auf matschigem Untergrund erlaubt.
Der superedle Look ist ein weiterer Grund, warum man die Schuhe möglichst auf den Pedalen lassen möchte; das Obermaterial ist zwar sehr robust und strapazierfähig, aber auf der hellen Oberfläche sieht man jeden Fleck, und nach unserer Praxiserfahrung muss man ziemlich kräftig schrubben und Reinigungsmittel einsetzen, um Schmutz wieder zu entfernen. Auch das spricht dafür, dass der Vento Ferox Carbon in der PNS-Edition eher ein Schuh für flotte Touren auf guten Wegen ist – passend zum an der Innenseite aufgedruckten Motto „road to nowhere“. Im PNS-Webshop ist das Sondermodell übrigens bereits ausverkauft, aber bei Fizik noch erhältlich.
Die weiter oben geäußerte Befürchtung, dass der Schuh mit dem hellen Obermaterial schmutzempfindlich sein dürfte, hat sich inzwischen bewahrheitet. Nach gut zwei Jahren und etlichen Gravelfahrten unter allen vorstellbaren Wetterbedingungen hat das Material feine Schmutzpartikel einer Tätowierung gleich eingelagert und gibt sie auch unter intensivem Bürsten mit diversen Reinigern kaum wieder her. Schade drum, denn technisch zeigt sich der Schuh in jeder Hinsicht fit wie am ersten Tag.