TOUR-Testcenter mit Rennrad-Equipment für den Herbst

Matthias Borchers

 · 15.11.2024

Jacke von Le Col
Foto: Wolfgang Papp
In unserem TOUR-Testcenter stellen wir von uns getestete Produkte vor, die uns auf ihre Art und Weise überzeugt haben. Diesmal steht Rennrad-Equipment für den Herbst im Fokus.

Der Herbst ist längst da. Es hängen nur noch vereinzelnd Blätter an den Bäumen und die Thermometer weigern sich in großen Teilen Deutschlands über die 10-Grad-Marke zu klettern. Wer sich noch nicht mit Rennrad-Equipment für den Herbst ausgestattet hat, sollte dies nun tun. Von den fünf getesteten Produkten aus dem Testcenter sind zwei speziell für die kältere und nasse Jahreszeit ausgewählt worden. Außerdem erwartet Sie ein paar Montagehandschuhe, eine nützliche Mini-Pumpe, sowie die überarbeitete Multisportuhr Fenix von Garmin. Viel Spaß beim Stöbern!

Rennrad-Equipment für den Herbst: Jacke von Le Col

  • Preis: 325 Euro >> hier erhältlich
  • Größen: XS bis XXXL
  • Farben: Schwarz, Blau, Orange
Jacke von Le ColFoto: Wolfgang PappJacke von Le Col

Das Design der Marke Le Col ist bekanntermaßen eher reduziert und dezent, und so präsentiert sich auch die Allwetter-Jacke Pro Jacket, die es in den Farben Schwarz, Blau und – vernünftigerweise – auch in Orange gibt. Zur Steigerung der Sichtbarkeit im Straßenverkehr hat Le Col große Reflexstreifen sowohl an den Ärmeln wie auch auf der mittleren der drei klassischen Trikottaschen platziert. Mit einem Gewicht von 370 Gramm (Größe L) wiegt die Jacke so viel wie ein Allwetter-Trikot und damit etwa 200 Gramm weniger als eine klassische Softshelljacke.

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Gefallen hat uns die tolle Passform der Jacke, welche die gebeugte Haltung auf dem Renner perfekt vorwegnimmt und den Hintern dabei sehr gut vor Spritzwasser schützt; ebenfalls lang, flauschig und gelungen sind die Ärmelbündchen und der gefütterte Kragen inklusive Garage für den Reißverschlussgriff. Allerdings: Der Reißverschluss läuft schwer und lässt sich nur widerwillig einhändig bedienen.

Unsere Hauptkritik richtet sich jedoch auf das zwar winddichte, aber wenig wasserabweisende Material “Polartec Power Shield”, das Wassertropfen zwar nicht gleich zur Haut durchlässt; sie perlen jedoch kaum von der Oberfläche ab, infolgedessen saugt sich das Material schnell voll und begünstigt unangenehmes Frösteln. Aus diesem Grund empfehlen wir die vergleichsweise teure Jacket Pro eher für trockenes Wetter bei 5 bis 15 Grad.

Vor- und Nachteile

  • Plus: Passform
  • Minus: Wetterschutz

Rennrad-Equipment für den Herbst: Schuhtrockner von Sidas

Schuhtrockner von SidasFoto: Matthias BorchersSchuhtrockner von Sidas

Um die Schuhe nach regennasser Fahrt möglichst schnell wieder trocken zu bekommen, gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. Eine kommt vom Spezialisten für Einlegesohlen Sidas und nennt sich “Dryer Bag Cedar Wood” oder schlicht “Schuhtrockner”. Der Hersteller verspricht, damit seien Schuhe im Nu wieder trocken, es gehe exakt viermal schneller als beim Trocknen an der frischen Luft.

Das haben wir ausprobiert: Bei unserem Praxisversuch mit durchgeweichtem Schuhwerk auf dem schattigen Balkon, an einem herbstlich kühlen und trockenen Tag, waren unsere Testschuhe nach etwa acht Stunden wieder begehbar. Beim Vergleichspaar ohne Zedernholz-Säckchen brauchte die Herbstluft etwa die doppelte Zeit für die Trocknung. Die Schuhe trockneten mit der feuchtigkeitsabsorbierenden Einlage also nicht so schnell wie versprochen, aber schneller als ohne die kleinen Helfer.

Vor- und Nachteile

  • Plus: funktioniert
  • Minus: -


Rad-Equipment: Montagehandschuhe von Kinetixx

  • Preis: 5,50 Euro
  • Größen: S bis XXL
Montagehandschuhe von Kinetixx (Innenseite)Foto: KinetiXxMontagehandschuhe von Kinetixx (Innenseite)Montagehandschuhe von Kinetixx (Außenseite)Foto: KinetiXxMontagehandschuhe von Kinetixx (Außenseite)

Wer nicht schraubt, macht sich auch nicht die Hände schmutzig. Technikbegeisterte, die gerne am eigenen Renner werkeln, dagegen schon. Und an Bremsenabrieb oder Kettenschmiere auf der Haut hat man unter Umständen tagelang Freude. Der “Feine Montagehandschuh X‑Senso” von Kinetixx soll Schrauberhände davor schützen, ohne dass dabei das Handgefühl zu sehr leidet. Ausprobiert haben wir die 50 Gramm leichten Überzieher (Größe XL) beim Reifenmontieren und bei Wartungsarbeiten.

Gut gefallen uns die flexible Passform mit elastischem Handrücken, die griffige Handinnenfläche und der lange Bund, der die Handgelenke großzügig bedeckt. Die gummierten Fingerspitzen sind sehr griffig und können sich beispielsweise beim Hebeln der Reifenwulst ins Felgenbett einklemmen. Ansonsten bietet der Montagehandschuh guten mechanischen Schutz, schränkt das Griffgefühl nicht zu sehr ein, ist per Handwäsche mit handelsüblichem Waschmittel waschbar und vermeidet dank des dampfdurchlässigen Gestricks am Handrücken schwitzige Hände.

Vor- und Nachteile

  • Plus: Passform, Tragekomfort
  • Minus: bei manchen Tätigkeiten kann der starke Grip stören

Smarte Uhr: Garmin Fenix

Garmin FenixFoto: GarminGarmin Fenix

Garmin hat seine Multisportuhr Fenix überarbeitet. Die größte Neuerung der Fenix 8: eine Modellvariante mit Amoled-Display, das besonders kräftige Farben zeigt – ein klarer Pluspunkt gegenüber dem Vorgängermodell. Bei der Benutzung der Karten überzeugt die gestochen scharfe und kontrastreiche Darstellung. Neu auch: Die sehr guten Topo-Karten sind bereits vorinstalliert. Eine technische Neuerung ist der Lautsprecher samt Mikrofon. Das erweitert die Smartwatch-Funktionen und kann z.B. beim Intervalltraining helfen, die Trainingsvorgaben zu erfüllen. Die Pulsmessung am Handgelenk funktioniert sehr gut – ebenso die Messung von Geschwindigkeit, Distanz und Höhe.

Insgesamt ist die getestete Garmin Fenix 8 (47 mm Durchmesser/Amoled) ein überzeugender Begleiter bei verschiedenen Sportarten ohne erkennbare Schwächen. Der Preis ist aber sehr hoch – Konkurrenzprodukte wie die Suunto Race bieten ähnliche Funktionen deutlich preiswerter.

Vor- und Nachteile

  • Plus: brillantes Display präzise Sensoren großer Funktionsumfang
  • Minus: -

Rennrad-Equipment: Minipumpe von Cycplus

  • Preis: 99,30 Euro
Minipumpe von CycplusFoto: CyclplusMinipumpe von CycplusMinipumpe von CycplusFoto: CyclplusMinipumpe von Cycplus

Mit dem Modell AS2 Pro hat der kleinste Kompressor im Sortiment von Cycplus ein Upgrade erfahren und ist nun mit einem 18 x 12 Millimeter großen Display ausgestattet. Darauf lassen sich der Luftdruck (voreinstellbar) in den Einheiten Bar und PSI sowie der Akkustand mit maximal drei Balken ablesen.

In der Praxis überzeugt der inklusive Ventil-Schlauchverlängerung 140 Gramm schwere Druckmacher: Mit gemessenen 8,1 Bar wird der angegebene Maximaldruck von 8,3 Bar nur knapp unterboten. Einen Reifen der Dimension 30-622 füllt der kleine Knatterkasten innerhalb von 42 Sekunden auf drei Bar und nach der doppelten Zeit auf fünf Bar. Dabei wird das Gehäuse 45 Grad warm. Das sind gute Werte. Der Akku des AS2 Pro schaffte es, mit einer Ladung drei Reifen auf fünf Bar zu füllen, das ist ebenfalls eine zufriedenstellende Leistung.

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