Gorewear Spinshift FahrradjackePFC-freie Regenjacke mit Gore-Tex ePE-Membran

Stefan Frey

 · 29.02.2024

Gorewear stellt seine erste Fahrrad-Regenjacke mit der neuen ePE-Membran vor
Foto: Gorewear
Endlich ist sie da: Die Spinshift von Gorewear, die erste Regenjacke des Unternehmens mit der umweltfreundlicheren ePE-Membran von Gore-Tex. Damit setzt der Weltmarktführer für wasserdichte Funktionsstoffe einen bedeutenden Schritt in Richtung Nachhaltigkeit.

Die Rolle von Gore-Tex in der Outdoor-Branche ist von enormer Bedeutung. Kaum ein Hersteller von leistungsorientierter Bekleidung kann sich der Eigenschaft "wasserdicht", und damit Gore-Tex, entziehen. Als Gore-Tex sein mikroporöses, wasserdichtes und atmungsaktives Material 1976 erstmals in einer Regenjacke einführte, läutete es eine Revolution ein. Seitdem steht der Name der Regenmembran stellvertretend für eine ganze Produktkategorie, ähnlich wie Tempo für Taschentücher.

Mit der Einführung der neuen ePE-Membran betritt Gore-Tex nun völlig neues Terrain. Es handelt sich um die erste Membran des Herstellers, die nicht mehr aus PTFE, sondern aus Polyethylen besteht. Bei der Herstellung dieser Membran will Gore auf umweltschädliche PFC verzichten und einen reduzierten CO2-Fußabdruck erzielen.

Die neue Spinshift von Gorewear ist eine sportlich geschnittene Regenjacke und für Frauen sowie für Männer zu habenFoto: Empire Green CreativeDie neue Spinshift von Gorewear ist eine sportlich geschnittene Regenjacke und für Frauen sowie für Männer zu haben

Gorewear Spinshift mit neuer ePE-Membran

Die Gorewear Spinshift präsentiert sich als die erste Fahrradjacke, die mit der neuen Gore-Tex ePE-Membran ausgestattet ist. Sie verspricht Schutz, Komfort und uneingeschränkte Bewegungsfreiheit und gilt somit als idealer Begleiter für tägliche Ausfahrten. Obwohl die Spinshift von Gorewear unter der Kategorie Rennrad läuft, dürfte sie auch für sportliche Mountainbiker, Rennfahrer und Marathonfahrer eine ausgezeichnete Wahl darstellen. Dank ihrer schlanken Passform, die auf innovativem Body-Mapping basiert, fühlt sie sich wie eine zweite Haut an. Reflektierende Elemente an Ärmeln, Rücken und Brust sorgen dafür, dass Radfahrer und Radfahrerinnen von ihrer Umgebung gut wahrgenommen werden. Zubehör und die Jacke selbst lassen sich bequem in der geräumigen Reißverschlusstasche verstauen.

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Kein Regen in Sicht? Dann ab mit der Spinshift in den kleinen PackbeutelFoto: W.L. Gore & AssociatesKein Regen in Sicht? Dann ab mit der Spinshift in den kleinen Packbeutel

Neuartiges Design: Kinetic Garment Design

Gorewear verabschiedet sich mit dem Kinetic Garment Design vom traditionellen 2D-Bekleidungsdesign, das hauptsächlich auf einer statischen und aufrechten Position basiert. Stattdessen setzt das Unternehmen auf diesen neuen Ansatz, der mithilfe von 3D-Visualisierung die Bewegungsradien der Radfahrer berücksichtigt, um eine optimale Passform und Bewegungsfreiheit zu erzielen. Auf diese Weise soll sich die Spinshift mühelos den natürlichen Bewegungen anpassen und sich wie eine zweite Haut anfühlen. Um dieses Ziel zu erreichen, wurde jede Textilkomponente entsprechend zugeschnitten und platziert, während Nähte und das Gewicht reduziert wurden.

Mit dem sogenannten Kinetic Garment Design will Gorewear eine optimale Passform erzielenFoto: W.L. Gore & AssociatesMit dem sogenannten Kinetic Garment Design will Gorewear eine optimale Passform erzielen

Gorewear Spinshift Gore-Tex Fahrradjacke – Details und Preis

  • Neue Gore-Tex ePE Membran
  • Dauerhaft wasser- und winddichter Schutz
  • Hergestellt aus teilweise recyceltem Material
  • Trägt sich wie eine zweite Haut, dank innovativem Body-Mapping
  • Ergonomisch geformter Kragen reduziert Materialansammlung
  • Reißverschlusstasche dient als Packtasche
  • Geklebte Nähte
  • Reflektierende Details
  • Preis 249,95 Euro >> hier erhältlich
Die neue Spinshift gibt es in jeweils drei Farben für Männer - grün
Foto: W.L. Gore & Associates

Die neue ePE-Membran: Was ist das genau?

In den letzten Jahren geriet die dominante Position von Gore zunehmend ins Wanken, insbesondere seit Greenpeace im Jahr 2011 mit der „Detox my Fashion“-Kampagne die Verwendung gefährlicher Chemikalien in Funktionsbekleidung öffentlich kritisierte. Eine entscheidende Rolle spielte dabei die Gruppe der per- und polyfluorierten Chemikalien (PFC). Diese Chemikalien sind umweltstabil und können auch in den entlegensten Gebieten der Erde nachgewiesen werden. Zudem gelten sie als krebserregend und hormonell wirksam. PFC wurden lange Zeit in der Bekleidungsindustrie eingesetzt, um wasserabweisende Beschichtungen herzustellen und laminierte Stoffe, wie sie bei Gore-Tex verwendet werden, dauerhaft wasserdicht und atmungsaktiv zu machen. Mittlerweile verzichten jedoch die meisten Hersteller bei ihren DWR-Beschichtungen (Durable Water Repellent) auf den Einsatz von PFC.

Bei den wasserabweisenden Beschichtungen wird inzwischen größtenteils auf PFC-basierende Produkte verzichtetFoto: W.L. Gore & AssociatesBei den wasserabweisenden Beschichtungen wird inzwischen größtenteils auf PFC-basierende Produkte verzichtet

Wendepunkt für Gore-Tex

Im Jahr 2017 verpflichtete sich auch Gore, bis Ende 2020 bei den Standard-Wetterlaminaten und bis Ende 2023 bei den Speziallaminaten den Einsatz gefährlicher PFC zu beenden. Darüber hinaus hat das Unternehmen zugesagt, neue umweltfreundlichere Verfahren zu entwickeln und öffentlich zu dokumentieren, dass während der gesamten Lebensdauer seiner Produkte keine schädlichen PFC in die Umwelt gelangen.

Die neue ePE-Memban aus Polyethylen

Gore-Tex konnte seine ehrgeizigen Pläne nicht vollständig einhalten. Erst im Jahr 2021 wurden die ersten Produkte mit der neuen ePE-Membran angekündigt. Die endgültige Markteinführung verzögerte sich dann um weitere drei Jahre. Trotzdem kann Gore-Tex mit der neuen Membran einen klaren Erfolg verbuchen. Anders als bisher besteht die neue Membran nicht aus PTFE, sondern aus Polyethylen, wobei das „e“ im Namen nicht für ökologisch steht, sondern für expandiert. Gore hat somit einen Weg gefunden, Polyethylen ähnlich wie PTFE zu verarbeiten. Allerdings gibt der Hersteller damit seinen Status als „Erfinder“ auf, da Gore nicht der einzige Hersteller ist, der auf diese Weise Membranen aus Polyethylen herstellt.

Die neue Gore-Tex-Membran besteht aus expandiertem PolyethylenFoto: W.L. Gore & AssociatesDie neue Gore-Tex-Membran besteht aus expandiertem Polyethylen

Das Ende von PFC?

Die ePE-Membran sowie die wasserabweisende Ausrüstung des Laminats sind im Vergleich zu PTFE frei von ökologisch bedenklichen PFC. Darüber hinaus soll die neue Membran den CO2-Fußabdruck reduzieren. Durch ihr verbessertes Verhältnis von Festigkeit zu Gewicht ermöglicht sie dünnere und leichtere Stoffe bei gleicher Haltbarkeit, was sich positiv auf die Ressourceneffizienz auswirkt. Gleichzeitig bleibt das Material dauerhaft wasserdicht, winddicht und atmungsaktiv.

Kleiner Schritt in Richtung Nachhaltigkeit

Greenpeace betrachtet die Entwicklung der ePE-Membran als einen Teilerfolg und sieht darin eine Umsetzung des Versprechens von Gore. Dennoch scheint die vollständige Verbannung von PFC noch nicht erreicht zu sein. Gore betont lediglich den Verzicht auf "ökologisch bedenkliche PFC", ohne sich generell von PFC abzuwenden. Die Thematik ist äußerst komplex, da die Gruppe der PFC mehr als 5000 chemische Stoffe umfasst. Sie reicht von flüchtigen Verbindungen, die in den letzten Jahren stark kritisiert wurden, bis hin zu größeren, stabilen Molekülen. Gore hat bestimmte PFC identifiziert, die als ökologisch bedenklich eingestuft werden. Diese PFC sind stark fluorhaltig, klein genug, um bioverfügbar zu sein, und haben eine lange Lebensdauer. Obwohl nicht alle ökologisch bedenklichen PFC unmittelbar schädlich sind, können sie sich dennoch über Wasser in der Umwelt ausbreiten und dort über viele Generationen hinweg verbleiben.

Dank der neuen ePE-Membran sollen keine ökologisch bedenklichen PFC mehr in die Umwelt gelangenFoto: W.L. Gore & AssociatesDank der neuen ePE-Membran sollen keine ökologisch bedenklichen PFC mehr in die Umwelt gelangen

PFC noch nicht gänzlich verbannt

Laut Gore gilt PTFE nicht als ökologisch bedenkliches PFC. Es ist wasserunlöslich, hochstabil und zu groß, um bioverfügbar zu sein, und baut sich in der Natur nicht zu anderen Stoffen ab. Die Einführung von ePE wird vorerst lediglich eine Ergänzung im Produktportfolio von Gore darstellen. Membranen aus PTFE werden weiterhin in den Produkten verarbeitet, auch weil in einigen Bereichen, wie beispielsweise bei Berufskleidung, noch kein adäquater Ersatz gefunden wurde. Die zukünftige Entwicklung von ePE hängt stark davon ab, wie das Material von den Verbrauchern und den verarbeitenden Marken angenommen wird.

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