Dieser Artikel erschien erstmals im Mai 2020 und wurde im Juni 2024 überarbeitet.
Ob Anfänger oder Profi, Rennradler oder Mountainbiker, Mann oder Frau – die meisten, die regelmäßig im Sattel sitzen, hatten schon einmal Sitzbeschwerden. Die Gegenmaßnahmen sind vielfältig. Sie reichen von einer dicken Schicht Sitzcreme über einen Sattel- oder Hosenwechsel bis hin zum umfangreichen Bikefitting beim Spezialisten.
Wer Sitzcreme ausprobieren möchte, steht vor der Qual der Wahl: Fast jeder Hersteller, der im Radbereich etwas auf sich hält, bietet mittlerweile ein entsprechendes Produkt an. Die Inhaltsstoffe sind ähnlich, aber freilich nicht gleich – mal kühlen sie, mal sollen sie desinfizieren, außerdem die Haut beruhigen. In jedem Fall lohnt sich ein Blick auf die Inhaltsstoffe. Eine auch bei schweißtreibenden Rennrad-Touren gut verträgliche Creme sollte möglichst wenig Duft- und Konservierungsstoffe enthalten.
Wir haben 12 Sitzcremes führende Hersteller aus dem Rennradbereich getestet, darunter zwei speziell für Frauen vorgesehene Produkte. Die sind in einem Fall deutlich teurer als das Männerprodukt, im anderen Fall deutlich günstiger. Auch mit dabei: Eine günstigere Alternative aus dem Drogeriemarkt. Insgesamt deckt das Testfeld der Sitzcremes eine Preisrange von 1,15 Euro bis 27,50 Euro ab.
Fazit: Geruchsneutrale, sehr fettige Creme, die von der Konsistenz her an Melkfett erinnert. Zieht kaum ein und bleibt so lange auf Polster und Haut, dass sie nach der Einheit unter der Dusche abgewaschen werden muss.
Fazit: Kompakte Creme mit guter Schutzwirkung, herbem Geruch und lang anhaltendem Kühleffekt, den nicht alle Tester und Testerinnen mochten. Das Frauen-Produkt, das milder riecht und das es nur in kleinerer Füllmenge gibt, ist deutlich teurer!
Fazit: Das Melkfett der dm-Marke ist eine preiswerte Alternative für alle, die für Sitzcremes kaum Geld ausgeben wollen. Bildet eine hartnäckige Fettschicht, die kaum in Haut und Polster einzieht. Wohl auch als Wärmeschutz an nasskalten Tagen geeignet.
Fazit: Lotion-ähnliche Creme mit mildem Geruch. Anfangs stellt sich ein leichter Kühleffekt ein, der aber schnell vergeht. Trotz der flüssigen Konsistenz bildet sich ein schützender Film. Die kleine Flasche eignet sich gut zum Mitnehmen.
Fazit: Grünliche, zähe Salbe, die nach Eukalyptus riecht und dadurch an Erkältungsbalsam erinnert. Hinterlässt nur einen dünnen Film, scheint jedoch die Heilung bereits lädierter Hautpartien mit ihrer leicht kühlenden Wirkung zu beschleunigen.
Fazit: Angenehm feincremige Konsistenz, die nicht fettig wirkt. Der anfängliche leichte Kühleffekt verschwindet schnell. Der Geruch ist medizinisch, aber nicht aufdringlich, die Schutzwirkung in Ordnung. Auch als Frauen-Variante mit etwas anderen Inhaltsstoffen erhältlich.
Fazit: Leicht nach Zitrus riechende Creme, die sich trotz kompakter Konsistenz gut verteilen lässt und auffällig ergiebig ist. Ein Tester empfand anfangs eine wärmende Wirkung, ein anderer klagte über wunde, brennende Hautpartien.
Fazit: Auffallend flüssige Creme, die scharf riecht und anfangs kühlt, aber nicht sehr ergiebig ist. Gute Schutzwirkung. Manch Tester empfand eine heilende Wirkung bei diversen Hautbeschwerden. Die kleine Flasche eignet sich gut zum Mitnehmen.
Fazit: Die einzige Sitzcreme aus der Sprühdose. Nach dem Aufsprühen bildet sich ein feiner weißer Schaum, der anfangs leicht kühlt. Fühlt sich zu Beginn nass an und zieht dann ins Polster ein. Dennoch kein Wundscheuern.