Radrennen sind keine Solo-Veranstaltungen. Schon gar nicht große Jedermannrennen. Im großen Pulk ist das Tempo stets hoch. Windschattenfahren macht es möglich, weitaus schneller zu fahren, als man es alleine schaffen würde. Wer hier bestehen will, braucht eine gute Grundfitness, aber vor allem die Fähigkeit, im richtigen Moment richtig schnell fahren zu können: sei es um Lücken im Feld zu schließen – “Löcher zufahren” im Rennfahrer-Jargon –, sei es um sich in Position zu bringen. Sprintpower ist hilfreich, um sich im Peloton zu bewegen und durchzusetzen. Wer explosiver reagiert, ist schneller wieder im Windschatten und kann mitreden, wenn Entscheidungen anstehen.
Beide Rennpläne sprechen diese Eigenschaften an. Plan A kommt auf durchschnittlich acht Stunden Training pro Woche, Plan B auf zwölf Wochenstunden. Der Aufbau beider Pläne ist ähnlich, sie polarisieren stark zwischen ruhigem Tempo und pedalgetriebener Höchstgeschwindigkeit. Wenn Intervalle auf dem Plan stehen, fallen diese zumeist in den roten Bereich von VO2max bis Sprint. Wer zuvor wenig im Bereich höchster Intensität trainiert hat oder Rad gefahren ist, muss zunächst lernen, die Kraft auch auf die Straße zu bringen: Schuhe fester zurren, die Auslösekraft der Pedale härter einstellen, den Lenker fester packen.
Die Leistung im Sprint verbessert sich anfangs rasant, weil die Koordination schnell besser wird. Üben muss man auch das Rasen im Pulk. In der Vorbereitung stehen deshalb wöchentliche Gruppenfahrten im Plan, die spielerisch die Fähigkeit stärken, am Hinterrad zu surfen und Lenker an Lenker zu fahren. Nach acht Wochen und 1500 bis 2500 Kilometern spezifischer Vorbereitung heißt es: Ring frei für den heißen Tanz auf dem Asphalt!